Aus dem Land mit der „größten Pressefreiheit der Welt“

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Wo die Pressefreiheit eingeschränkt wird, sind immer auch alle anderen Grundrechte in Gefahr, von deren Verletzung die Grundrechteverletzer nichts in der Zeitung oder im Internet veröffentlicht wissen wollen. Die unabhängig voneinander erstellten Länderberichte von amnesty international, Human Rights Watch, Ärzte ohne Grenzen und den gleichnamigen Reportern gleichen sich sehr oft in ihrer Beurteilung einzelner Länder.


 

Schon vor dem Putsch-Putsch erreichte die Türkei auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen den stolzen Platz 151 (von 180 möglichen), sie liegt damit einen Platz vor der Demokratischen Republik Kongo – das nur für die Proportion.

Schon während der Gezi-Park-Proteste wurden gezielt Journalisten von Polizisten angegriffen und verhaftet. Seit dem Putsch wird das Land per Ausnahmezustand regiert. Seitdem wurden laut RoG

mehr als 100 Journalisten ohne Prozess inhaftiert, 149 Medien geschlossen und 775 Presseausweise annulliert. Die Vermögen von 54 Mitarbeitern der geschlossenen Zeitung Zaman wurden eingezogen, obwohl ihr Prozess noch nicht einmal begonnen hat. Dutzende Journalisten sind vor drohender Strafverfolgung ins Ausland geflohen. Ihnen droht aufgrund eines neuen Dekrets der Entzug der Staatsbürgerschaft. …

Die meisten der Journalisten, die kurz nach dem Putschversuch vom 15. Juli verhaftet wurden, warten bis heute auf ihren Prozessbeginn. Ihre Anträge auf Haftentlassung wurden größtenteils abgewiesen. …

Mehr als 80 Journalisten sitzen im Gefängnis, weil die Behörden ihre Medien als Unterstützer des im US-Exil lebenden Predigers Fethullah Gülen betrachten, den Präsident Recep Tayyip Erdogan als Drahtzieher des Putschversuchs bezichtigt. Gegen nicht einmal 30 dieser Inhaftierten wurde bislang Anklage erhoben. …

Die Gespräche der inhaftierten Journalisten mit ihren Anwälten werden von Polizisten beaufsichtigt und von Videokameras aufgezeichnet, was durch Dekrete möglich wird, die während des Ausnahmezustands erlassen wurden. Diejenigen, denen Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen wird, werden in besonders strenger Isolation festgehalten. Sie sitzen in Abteilung 9 des Silivri-Gefängnisses rund 70 Kilometer außerhalb von Istanbul ein, wo ihnen keinen Zugang zu Post und Medien sowie nur sehr begrenzter Besuch gewährt wird.

Dies trifft sowohl auf die inhaftierten Zaman-Journalisten zu als auch auf die elf im Gefängnis sitzenden Mitarbeiter der Zeitung Cumhuriyet, denen die Behörden ebenfalls eine Gülen-freundliche redaktionelle Linie vorwerfen. Als Belege einer „Komplizenschaft“ von Cumhuriyet mit der Gülen-Bewegung hat die Staatsanwaltschaft etwa die Berichterstattung der Zeitung über türkische Waffenlieferungen an Dschihadisten in Syrien angeführt, über Menschenrechtsverletzungen bei Militäreinsätzen gegen aufständische Kurden und über Vorwürfe, mutmaßliche Beteiligte am Putschversuch von Juli 2016 seien gefoltert worden. …

Dutzende Journalisten sind ins Ausland geflohen, um drohenden Willkürmaßnahmen von Justiz und Verwaltung zu entgehen. Einer von ihnen ist der ehemalige Cumhuriyet-Chefredakteur Can Dündar, der vergangenen Mai in erster Instanz zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt wurde und in seinem deutschen Exil intensiv von ROG unterstützt worden ist. Er hat angekündigt, erst nach dem Ende des Ausnahmezustands in die Türkei zurückzukehren. Seine Ehefrau Dilek Dündar sitzt in der Türkei fest, seit ihr Reisepass am 4. August ohne Erklärung annulliert wurde.

Neue Gefahr droht exilierten türkischen Journalisten durch das Dekret 680, das am 7. Januar in Kraft getreten ist. Demnach kann Menschen die türkische Staatsbürgerschaft entzogen werden, die bei einem Verdacht oder einer Anklage wegen „subversiver Aktivitäten“, „Angriffen auf den Präsidenten“, „Verbrechen gegen die Regierung“ oder „Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation“ nicht innerhalb von drei Monaten einer amtlichen Vorladung Folge leisten. …

Twitter, YouTube und Facebook werden nach Anschlägen oder anderen Notfällen mittlerweile routinemäßig gesperrt. Eine neue Dimension erreichte die Internetzensur jedoch Anfang November, als die Behörden als Reaktion auf Proteste gegen die Festnahme von Parlamentsmitgliedern der Kurdenpartei HDP auch die Messaging-Dienste WhatsApp, Skype und Telegram vorübergehend sperrten.

Zugleich wies die Internetaufsicht türkische Provider an, den Zugang zu den zehn wichtigsten Anbietern von VPN-Tunneln und zum Anonymisierungsnetzwerk Tor zu sperren, die zur Umgehung der Online-Zensur eingesetzt werden. In den Kurdengebieten im Südosten des Landes wurde das Internet für mehrere Tage komplett abgeschaltet.


 

Selbst Angela Merkel fand trotz des ihr so wichtigen wie verlogenen Flüchtlingsdeals bei ihrem letzten Türkei-Besuch ungewohnt klare Worte.

Jetzt wurde Deniz Yücel verhaftet:

Auf einer Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Ministerpräsidenten Ahmet Davu­toğlu im Februar 2016 in Ankara richtete sich schließlich die türkische Regierung direkt gegen den Korrespondenten: Deniz Yücel sprach Angela Merkel auf die Vorwürfe der türkischen Opposition an, sie würde für den Flüchtlingsdeal die Missachtung von Menschenrechten in Kauf nehmen. Er verwies darauf, dass die Türkei in der internationalen Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 159 stehe, und erinnerte an die angeklagten Cumhuriyet-Journalisten Can Dündar und Erdem Gül.

Angela Merkel antwortete zurückhaltend, Ahmet Davu­toğlu hingegen griff ein. Dass man einem Ministerpräsidenten ins Gesicht blicken und ihn öffentlich beleidigen könne, beweise doch, dass in der Türkei Pressefreiheit existiere, antwortete er Yücel brüsk.

Am Tag darauf brachten regierungsnahe Zeitungen wie Sabah und Yeni Safak das Konterfei von Deniz Yücel auf die Titelseiten. In den Berichten hieß es, Yücel habe in „provozierender Absicht“ gefragt – und Davu­toğlu habe den Journalisten mit einer Antwort blamiert, die „wie ein Schlag ins Gesicht war“.

Die Tageszeitung Sabah – das Flaggschiff der AKP-nahen Medien in der Türkei – holten das Interview, das Deniz Yücel mit der PKK geführt hatte, aus den Archiven und behaupteten, dass er darin die terroristische Organisation lobe. In den Tagen darauf wurde Yücel in der türkischen Mainstream-Presse als „PKK-Anwalt“ und „Agent Provocateur“, der für seine antitürkischen Berichte bekannt sei, an den Pranger gestellt.

Deniz Yücel wurde nicht zum ersten Mal in der Türkei verhaftet, er war bereits im Juni 2015 zusammen mit Özlem Topçu (Die Zeit), Pınar Öğünç (Cumhuriyet) und Hasan Akbaş (Evrensel) festgenommen worden, als sie auf einer improvisierten Pressekonferenz am türkisch-syrischen Grenzübergang Akçakale Fragen stellten. Özlem Topçu schrieb dazu:

Erst stellte ein türkischer Kollege zwei Fragen, dann ich: „Wovor flüchten die Menschen genau? Vor dem IS oder vor wem?“ Der Gouverneur antwortete: „Nein, sie fliehen vor der PKK und der PYD. Und vor den amerikanischen Bombardements.“ Dann fragte der Kollege Deniz Yücel: „Die Flüchtlinge, mit denen wir gesprochen haben, haben uns das so nicht erzählt. Können Sie uns sagen, woher Sie diese Information haben?“ Darauf beendete der Gouverneur die Pressekonferenz. Es gebe da nichts mehr zu debattieren.

Lesen Sie ihren Artikel bei Zeit Online ganz, der zeigt ziemlich gut, mit welchen miesen Taschenspielertricks türkische Behörden arbeiten, um Journalisten einzuschüchtern und sie mundtot zu machen.


 

Wer in der Türkei den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert, ist in den Augen der Regierung wahlweise ein PKK-Anhänger, ein Gülenist, ein Kemalist, ein Alkoholiker, ein Herumlungerer, ein Dieb, ein Vaterlandsverräter oder ein Terrorist. Und immer droht den Kritikern, dass sie angeklagt werden. Wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation, Spionage, Hochverrat oder auch nur, weil der empfindliche Herr Präsident sich mal wieder beleidigt fühlt.

Die Vorwürfe sind in nahezu allen Fällen nicht nur falsch, sondern geradezu absurd. Sie sind ein Beleg dafür, wie schlecht die von der konservativ-islamischen AKP geführte türkische Regierung mit Kritik umgehen kann und wie wenig Presse- und Meinungsfreiheit dort mittlerweile gelten. Daran ändert auch nichts, dass Erdogan selbst behauptet, die Türkei sei das Land mit der weltgrößten Pressefreiheit, und Festnahmen von Journalisten hätten nichts mit mangelnder Pressefreiheit zu tun. …

Yücel hat immer engagiert über die Türkei geschrieben, so wie es ein Journalist tun sollte. Der türkischen Regierung gefiel das nicht, weil sie unter Journalismus Hofberichterstattung versteht. Zuletzt berichtete Yücel darüber, wie Erdogan mit einer riesigen Troll-Armee Propaganda auf Twitter betrieb und wie die Regierung versuchte, Medien auf Linie zu bringen und Kritiker unter Druck zu setzen. Dabei berief er sich auf geleakte E-Mails von Berat Albayrak, Energieminister der Türkei und Schwiegersohn von Erdogan.

Die Mails wurden von der linksradikalen türkischen Hackergruppe Redhack oppositionellen türkischen Medien zugespielt und auf WikiLeaks veröffentlicht. Man mag über das Hacken von E-Mail-Postfächern denken, wie man will, und die Verantwortlichen juristisch dafür belangen. Aber die Berichterstattung über die ans Licht gekommenen Inhalte ist in einem Land, das für sich beansprucht, eine Demokratie mit Pressefreiheit zu sein, richtig und notwendig. Die Türkei hat sich von diesen Prinzipien verabschiedet. Yücel wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Datenmissbrauch und Terrorpropaganda vorgeworfen. Das ist grotesk. Aber die Regierung hat eines erreicht: Yücel hat seit Wochen nichts mehr geschrieben.

In Wahrheit geht es genau darum: einen Kritiker, den man nicht verbiegen kann, zum Verstummen zu bringen. Türkische Journalisten erleben das seit vielen Jahren, sie verlieren ihre Jobs oder gehen gleich ins Gefängnis.

Und zunehmend trifft es auch Menschen im Ausland: Der Politikwissenschaftler und Journalist Ismail Küpeli, der bei der in Deutschland produzierten Internetzeitung „Özgürüz“ mitarbeitet, schrieb vor einer Woche auf Twitter eine Notiz, er nannte sie „Ein Abschied“. …

Und der Aktivist und Erdogan-Kritiker Ali Utlu twittert: „Ich hatte gerade Besuch von türk. Männern in Anzug, die mir mit Nachdruck erklärt haben, ich solle nicht mehr über die Türkei twittern oder…“ Und weiter: „Da ich mich nicht mehr sicher fühle, werde ich erst mal eine Twitterpause einlegen.“

— Ali Utlu (@AliCologne) 15. Februar 2017

Yücel befindet sich in türkischem Polizeigewahrsam, Küpeli und Utlu ziehen sich zurück. Das sind nur drei Beispiele von vielen. Der Druck auf Kritiker wächst, denn im April sollen die Wählerinnen und Wähler einer Verfassungsänderung zustimmen. Erdogan soll der Weg zu seinem Präsidialsystem und damit zu nahezu uneingeschränkter Machtbefugnis geebnet werden.

Wir dürfen zu diesem breitbeinigen, testosterongeladenen Politikstil nicht mehr schweigen. Es genügt nicht, der türkischen Regierung leise zu sagen, sie solle das doch bitte mal unterlassen – aus lauter Furcht, Erdogan könne, wie schon oft angedroht, den Flüchtlingsdeal platzen lassen. Es ist an der Zeit, deutliche Worte zu finden und politische und wirtschaftliche Konsequenzen folgen zu lassen auf das, was in der Türkei geschieht: die Abschaffung von Demokratie und Freiheitsrechten.


 

Hoffentlich rückt wenigstens endlich die Verhaftung von Deniz Yücel in der Türkei und die Bedrohung von Ismail Küpeli und Ali Utlu in Deutschland der deutschen Regierung so nahe auf das eigene dicke Fell, daß die kritischen Worte, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen nicht nur ein frommer Wunsch bleiben.

Deutschland und die EU haben die Erdogan-Türkei mit dem nicht im mindesten funktionierenden Flüchtlingsdeal politisch gestärkt, alle demokratischen Türken verraten und die Flüchtlinge komplett im Stich gelassen. Je früher das Scheitern dieser geplanten Tragödie endlich eingestanden wird, desto besser ist es. Für die an den Außenrändern der EU unter unerträglichen Bedingungen festsitzenden Flüchtlinge, für die Rettung der Demokratiereste in der Türkei, für unsere Glaubwürdigkeit und unseren Rechtsstaat.


Foto (beschnitten): Burak Su, Wikimedia Commons


27 Kommentare zu „Aus dem Land mit der „größten Pressefreiheit der Welt“

  1. Falls jemand glauben sollte, daß sich die „größte Pressefreiheit der Welt“ auf die Türkei beschränkt, klick:

    Einem akkreditierten Journalisten der taz wurde offenbar ebenfalls der Zutritt verweigert, Begründung: Sicherheitsbedenken und eine angebliche Absprache mit der Polizei, von der aber bei der Polizei nichts bekannt ist.

    Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim wirbt heute in Oberhausen für das Abnicken der Post-Putsch-Umwandlung der Türkei zum Erdogan-Staat, erwartet werden bis zu zehntausend, wahlberechtigt sind etwa 1,4 Millionen in Deutschland lebende Türken.

  2. „Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim wirbt heute in Oberhausen für das Abnicken der Post-Putsch-Umwandlung der Türkei zum Erdogan-Staat,…“
    Grundsätzlich ist nix dagegen zu sagen, daß ausländische Politiker Wahlkampf o.ä. für ihre hier lebenden Passbesitzer machen, aber dann bitte quer durchs dortige Spektrum.
    Womit ich ein Problem habe, sind die türkischen Hardcore-Nationalisten, die hier leben. Wenn die die derzeitige politische Wende dort so toll finden, sollen sie bitteschön dorthin ziehen. Und hier nicht rumnerven. „Unsere“ eigenen Nationalisten reichen mir, da brauchts nicht noch Einwanderer dieser Coleur.

    1. Ich habe sogar jede Menge dagegen einzuwenden, daß Politiker im Ausland Wahlkampf betreiben. Auch schon, als sich noch Möllemann selig im Fallschirm auf nichtsahnende Mallorca-Urlauber stürzte.

      Erfreulicherweise sind Sie nicht mit Türken-raus ja/nein/welche beauftragt – ich möchte auch sehr bezweifeln, daß Türken, geschweige denn türkische Hardcore-Nationalisten in Ihrer Realität eine so erwähnenswert große Rolle spielen, daß sie ein „Problem“ für Sie darstellten.

      Bei einer so großen türkischen Community ist es wenig überraschend, daß von Kemalisten über Erdogananhänger bis PKK und Graue Wölfe alles in Deutschland vertreten ist, das ist weder neu noch ist es ein Wunder. Man hätte dem schon vor 30 Jahren die Spitze nehmen können, wenn in Deutschland lebende Türken wenigstens bei den Kommunalwahlen wählen und eigene Parteien stellen könnten, statt sie mit wechselnden Unwillkommenserklärungen zu erfreuen. Die „Einwanderer“ sind btw. oft schon länger Teil der BRD als es die ehemaligen DDR-Bürger sind, die einen überproportional großen Teil „unserer“ Nationalisten stellen.

        1. Es hat niemand in Frage gestellt, daß es viele türkische Hardcore-Nationalisten gibt, es ist eine Binse, daß mehr als die Hälfte des guten Drittels der Deutsch-Türken, die im Konsulat wählen gehen, für die AKP stimmt.
          Ich bezweifele allerdings, daß türkische Hardcore-Nationalisten in erwähnenswert großer Zahl im ländlichen Thüringen leben, weswegen ich bezweifele, daß die in Ihrer Realität eine erwähnenswert große Rolle spielen.

          Anders sieht das mit „unseren“ Hardcore-Nationalisten aus, die speziell im ländlichen Thüringen ein Musik- und Werbefestival nach dem anderen initiieren, bei Bedarf lesen Sie bei thüringenrechtsaußen nach oder sehen sich diesen Film an.

          Ich bin mit türkischen Kindern ab 1968 in die Schule gegangen, während die Wende erst 1989 stattfand. In meiner westdeutsch geprägten Wahrnehmung gehören Türken mehr als 20 Jahre länger zur deutschen Bevölkerung als die Ex-DDR-Bürger. Das ist nicht schief, sondern meine Wahrnehmung und die ist wie beschrieben, auch im Austausch mit Onkel Maike.

        2. Vielleicht interessiert Sie, wie unterschiedlich Deutsch-Türken bei türkischen und bei deutschen Wahlen abstimmen würden, Migazin (2013):

          Würden in Deutschland nur Türkeistämmige an die Wahlurne gehen, hätten die Sozialdemokraten die absolute Mehrheit und keinen Koalitionspartner nötig. Die Unionsparteien hingegen müssten um den Einzug in den Bundestag zittern. Verkehrte Welt? Nicht ganz: Die FDP würde auch nach dem Willen der Türkeistämmigen die 5-Prozenthürde verpassen – deutlich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Data-4U im Auftrag der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) und des Zentrums für Migration und politische Wissenschaften der Hacettepe Universität in Ankara (HUGO).

          Würden in der Türkei Wahlen stattfinden, hätten der Umfrage zufolge 58 % der Türkeistämmigen in Deutschland die Partei von Premierminister Recep Tayyip Erdoğan (AKP) gewählt. Die Republikanische Volkspartei (CHP) käme auf 26 %, die kurdische BDP auf 5 % und die Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) auf 4 %.

  3. Die Türkei-Politik der Bundesregierung – Auch so ein Beispiel dafür, warum wir lieber vor der eigenen Haustür kehren sollten, als uns über Donald Trump oder sonst irgendwen anders aufzuregen.
    Ein Aspekt hierbei (das gilt für die Türkei, ja aber auch beispielsweise für die USA), so genau kenne ich die Zahlen nicht, aber Erdogans totalitäre Politik wird ja von breiten Schichten der Menschen in der Türkei getragen. Ich finde, dass das die Kritik/Benennung von Gegenstrategien noch etwas schwieriger macht. Denn wir können hier ja gewissermaßen nicht davon sprechen, dass diese Politik den Menschen von oben aufgezwungen wird, sie haben sich ja in demokratischen Wahlen dafür entschieden (die Demokratie abzuschaffen, leider). Oder, wie sehen Sie das?

    1. Herzlich willkommen Onkel Maike!
      Daß Erdogans zunehmend totalitäre Machtentfaltung von einer Mehrheit getragen wird, liegt historisch am mindestens ebenso totalitären Kemalismus inklusive x Militärputsche, Ethno-Nationalismus, Minderheiten- und Religionsunterdrückung. Und daran, daß Erdogan sehr viel für die Unterprivilegierten in und aus der Osttürkei getan hat und das ist seine treue Anhängerschaft. Daß so viele Deutsch-Türken Erdogan wählen, hat vermutlich auch damit zu tun, daß Menschen im Exil sehr dazu neigen, ihr Herkunftsland romantisch zu verklären und damit oft konservativer sind als sie im Herkunftsland wären. Bei Erdogan vermute ich auch so eine Art Berlusconi-Effekt: man wählt den größten Rüpel auf dem Schulhof und findet dessen Erfolg an sich sexy, so eine Art schräger Tellerwäscher-Millionär-Respekt.

      Mit dem EU-Türkei-Deal hat Deutschland als Bestimmer in der EU Erdogan auf Kosten der Flüchtlinge so gestärkt, daß der vor Kraft kaum noch laufen kann und den Putsch mehr als in seinem Sinn überstanden hat (ich wäre auch nicht allzu überrascht, wenn sich eines fernen Tages herausstellte, daß es der Putsch selbstgestrickt war). Und eine Rolle spielt auch die fortgesetzte Demütigung der Türkei in den EU-Beitrittsverhandlungen, die nie, zu keinem Zeitpunkt ernst gemeint waren und denen Merkel mit ihrer ‚privilegierten Partnerschaft‘ ein undiplomatisches Ende setzte.

      1. Ja, so würde ich die Ursachen auch sehen. Bezüglich der türkischen Menschen im deutschen Exil kommt vielleicht noch etwas verstärkend hinzu, dass sie in Deutschland denkbar schlecht aufgenommen wurden und es ihnen besonders schwer gemacht wurde, sich mit Deutschland zu identifizieren und ein gutes Selbstbewusstsein auszuprägen, wodurch ein Bedürfnis nach positivem Bezug zum „Heimatland“ noch mal größer wird.

        Aber das ändert nichts daran, dass all die Erdogan-Unterstützenden denjenigen, die von seinen Repressionen betroffen sind, die kalte Schulter zeigen.

        1. Identifizierung mit Deutschland und gutes Selbstbewußtsein unter Deutsch-Türken bekam mit der Wende ganz böse Beulen, als sie zugunsten der Ex-DDR-Bürger wieder in die hinteren Reihen verwiesen wurden und als die Häuser brannten. Dazu fielen der westdeutschen Mehrheitsgesellschaft nur Lichterketten und Asylkompromiss ein. Und dann kam 9/11 und die immer weiter fortschreitende Dämonisierung der Muslime, die man sich schon nach dem Niedergang der UDSSR als Ersatzfeind auserkoren hatte.
          Wir waren in den 80ern schon mal so viel weiter als heute, es ist zum Heulen.

          1. Darauf können wir uns einigen. Was mich aber total gefreut hat: Die Meldung über die spanische Großdemo mit der Forderung nach Aufnahme von MEHR Flüchtlingen. Die spanischen Leute sind ja nun auch ziemlich gebeutelt, aber anscheinend haben sie trotzdem ein Bewusstsein dafür, wem es noch schlechter geht.

          2. Och Onkel Maike, ich glaube ja, wir können uns bei vielem einigen…;-)…

            Die Demo in Barcelona wird bereits als „von Soros gesteuert“ zu diskreditieren versucht, außerdem bezweifelt man die 160.000 Teilnehmer, weil nicht alle blau trugen °_O
            Was aber meiner Freude über die Demo keinen Abbruch tun soll, außerdem ist Sonntag und der Schokoladenkuchen ist fertig, schmackofatz!

  4. Mely Kiyak, Zeit Online: Diesen Autor kann man nicht wegsperren

    Ein Autor lebt weder am Schreibtisch noch auf einer Gefängnispritsche. Es sind die Texte, die leben und einen Autor zum Autor machen. Man kann einen Menschen einsperren, aber den Autor kriegt man nicht weggesperrt. Weshalb das Einsperren eines Journalisten die hilfloseste Maßnahme ist, die eine Regierung veranlassen kann. Die Ideen lassen sich nicht festhalten, die Gedanken nicht wegsperren. Schreiben ist schärfer als Waffen. Ach Türkei, Du lernst es nie!

    Ich denke, dass man einen Geist wie Deniz‘ besser so schnell wie möglich frei lassen sollte, denn seine Kraft, seine Energie und sein Witz, seine klugen Bemerkungen, seine unbändige Menschenliebe und seine Abscheu gegenüber jeglichem Unrecht werden den Laden, egal ob Polizeirevier, Kerker oder das Scheißkulturzentrum in dieser hessischen Provinz, das ihm so auf die Nerven ging, innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf stellen.

    Man hat weniger Ärger mit ihm, wenn man ihm seine Freiheit gibt. Und man hat weniger Ärger mit mir, denn ich kann niemals Ruhe geben, solange mein Kollege, Hate-Poetry-Bruder und Freund Deniz Yücel nicht frei ist.

    Weil Mely Kiyak vorher eine Menge über Hate Poetry schreibt (Deniz Yücel und sie sind Gründungsmitglieder):

  5. Joachim Huber, Tagesspiegel im Gespräch mit Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen:

    Was erwarten Sie? Eine baldige Freilassung von Deniz Yücel, eine Ausweisung, eine Anklage?

    Nach menschlichem Ermessen dürften die Vorwürfe gegen Deniz Yücel keiner näheren Überprüfung standhalten und er müsste sofort freigelassen werden. Spätestens kommenden Dienstag muss er einem Staatsanwalt vorgeführt werden. Der muss ihn dann freilassen oder einen Haftbefehl beantragen. Sollte man Yücel dann allerdings in Untersuchungshaft nehmen, wäre das wirklich ein weiteres verheerendes Signal.

    Die Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei ist mehr als prekär. Laut ROG sitzen rund 150 Journalisten im Gefängnis. Stört es denn die Mehrheit der Bevölkerung, dass die Berichterstattung nicht unabhängig erfolgen kann?

    Das ist natürlich schwer zu quantifizieren, aber vielleicht kann man die Stimmung zum bevorstehenden Verfassungsreferendum als Behelfsmaßstab nehmen: Würden die Menschen in der Türkei eins zu eins glauben, was ihnen die zunehmend gleichgeschalteten Medien täglich auftischen, dann dürfte es kaum noch Nein-Sager geben. Tatsächlich sind die laut einer Umfrage von Januar aber leicht in der Mehrheit.

    Andreas Maisch, turi2: Correctiv wird von türkischen Nationalisten bedroht

    Recherchieren unter Polizeischutz: Türkische Nationalisten bedrohen Mitarbeiter des Recherchebüros Correctiv, berichtet Correctiv-Chef David Schraven in der „Zeit“. Die Anfeindungen richteten sich vor allem gegen die türkischen Journalisten der Website Özgürüz. Fünf Redakteure hätten bereits gekündigt, weil ihnen die Arbeit zu gefährlich wurde. Das türkische Staatsfernsehen hatte zuvor über die Exil-Redaktion berichtet.

    Die Correctiv-Redaktion in Berlin steht seit zwei Wochen unter Objektschutz.

    Angela Köckritz in der aktuellen Print-Zeit: „Dass man sich als Journalist in Deutschland fürchten muss – das kann doch nicht sein“, daraus:

    Seit Dündar im Januar seine Arbeit bei Correctiv aufnahm, habe auch die Bedrohung der Redaktion schlagartig zugenommen, sagt Schraven. Vor zwei Wochen kam ein staatliches türkisches Kamerateam in die Berliner Redaktion. »Sie filmten die Eingänge zum Redaktionsgebäude und sendeten später einen Beitrag mit dem Tenor: Hier sitzen die Terroristen, die mit der PKK und der Gülen-Bewegung zusammenarbeiten«, erzählt Schraven. Der Beitrag wurde in den folgenden Tagen über die türkischen Medien weiterverbreitet. »Wir verstehen das als eine Aufforderung, uns anzugreifen.«

    Die Journalisten von Correctiv, vor allem die türkischen Kollegen, erhielten daraufhin zahlreiche Morddrohungen: Man solle sie verbrennen, ihnen den Kopf abreißen. Eine türkische Zeitung druckte ein Foto von Schraven, der Kopf von einem roten Kreis gerahmt, es sah aus wie eine Zielscheibe.

    Fünf der Özgürüz-Redakteure, erzählt Schraven, seien bereits gegangen, weil die Arbeit ihnen zu gefährlich geworden sei.

    Bülent Mumay, FAZ, via Blendle: Der Fall Deniz Yücel

    Im Februar 2016, kurz nach Abschluss des EU-Flüchtlingsdeals mit der Türkei, als die Bundeskanzlerin zu Besuch in Ankara war, bewies Deniz abermals Mut. Bei der Pressekonferenz, die Angela Merkel zusammen mit dem damaligen Ministerpräsidenten Davutoglu abhielt, wollte er unter anderem von Angela Merkel wissen, warum sie mittlerweile von ihrer Kritik an mangelnder Meinungsfreiheit und der Lage der Menschenrechte in der Türkei abgerückt sei. Deniz fragte auch, warum sie zu dem brutalen Vorgehen der Armee und Polizei gegen die Kurden schweige. Deniz sagte: „Journalisten sitzen hier im Gefängnis. Warum schweigen Sie dazu?“ Die Situation im deutsch-türkischen Verhältnis habe sich mittlerweile geändert, antwortete Merkel sinngemäß. Davutoglu griff Yücel offen an: Das sei ja überhaupt keine Frage, sondern eine politische Aussage. Die Tatsache, dass Yücel in einer Pressekonferenz eine solche Frage stellen könne, beweise ja, dass es im Land Pressefreiheit gebe. Damit war Davutoglu aber noch lange nicht fertig mit meinem Freund.

    In einer kurz darauf gehaltenen Rede verkündete er, dass Deniz neben der deutschen auch die türkische Staatsbürgerschaft besitze. Er sagte: „Dieser Journalist wollte provozieren und Schuldzuweisungen gegen die Türkei betreiben. Natürlich kann jeder Fragen stellen, aber er bekommt dann eben auch die Antwort, die er verdient.“ Für die regierungsnahen Medien war das ein Signal. „Schaut mal, wer dieser PKK-Journalist ist, den Davutoglu so souverän zurechtgewiesen hat“, schrieb die Zeitung „Sabah“, veröffentlichte ein Foto von Deniz und wies auf ein Interview hin, das er viele Monate zuvor mit einem Anführer der PKK geführt hatte. Und in einem Online-Portal wurde Deniz „Religionsfeind“ genannt. In Erdogans Türkei kommt das einem Aufruf zur Lynchjustiz gleich.

    Deniz Yücel hätte die Türkei daraufhin verlassen können. Doch er blieb und fragte weiter. Andere hingegen verfielen immer mehr in Schweigen, was alles nur noch schlimmer gemacht hat. Vielleicht hatten sie Angst, vielleicht haben sie noch immer Angst.

  6. Mehr Pressefreiheit weltweit mit dem BND!
    Agenturmeldung/Zeit Online:

    Reuters, New York Times, BBC – der Bundesnachrichtendienst hat einem Bericht zufolge über Jahre im Ausland Redaktionen bespitzelt. Kritiker sprechen von Verfassungsbruch.
    Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat einem Spiegel-Bericht zufolge von 1999 an ausländische Journalisten überwacht. Demnach waren unter anderem Büros und Anschlüsse in Afghanistan, Pakistan und Nigeria die Ziele. Dokumente, die der Spiegel nach eigenen Angaben einsehen konnte, zeigten, dass der deutsche Auslandsgeheimdienst mindestens 50 Telefon- und Faxnummern oder Mailadressen von Journalisten oder Redaktionen in seiner Überwachungsliste geführt habe.

    Unter diesen Spähzielen waren demnach mehr als ein Dutzend Anschlüsse der britischen BBC in Afghanistan und in der Zentrale in London; außerdem Redaktionen des internationalen Programms BBC World Service. Auf der Liste hätten weiterhin ein Anschluss der New York Times in Afghanistan wie auch Anschlüsse von Mobil- und Satellitentelefonen der Nachrichtenagentur Reuters in Afghanistan, Pakistan und Nigeria gestanden.

  7. Für Deniz Yücel wurde gestern Untersuchungshaft angeordnet. Untersuchungshaft kann in der Türkei bis zu 5 Jahren dauern.

    Georg Löwisch kommentiert in der taz:

    … Deniz Yücel, den Welt-Korrespondenten aus Deutschland, benutzt Erdoğan jetzt als ganz großes Zeichen der Abschreckung. Den behält er erst einmal.

    Die Wirkung kann verheerend sein. Es wird kaum einen Korrespondenten und kaum eine Korrespondentin bei klarem Verstand geben, der oder die Deniz Yücels Inhaftierung nicht im Kopf hat beim Schreiben. Die Logik ist so simpel wie wirksam: Wenn einer festgehalten wird, denken alle ans Gefängnis.

    Aber immerhin das: Deniz Yücel im Kopf zu haben, heißt auch, seinen Mut im Kopf zu haben. Und die Solidarität, die seine Verhaftung gerade hervorbringt. Wenn ein Journalist angegriffen wird, schweben alle in Gefahr. Wenn sie einen einsperren, müssen alle dagegen aufstehen.

    160 (von über 600) Bundestagsabgeordnete haben am 24.2. einen Brief an den türkischen Botschafter in Berlin unterschrieben

    Sehr geehrter Herr Botschafter,

    wir wenden uns an Sie aus Sorge um die deutsch-türkische Freundschaft und das Verfahren gegen den Journalisten Deniz Yücel.

    Deniz Yücel ist einer der profiliertesten deutschen Journalisten. Er scheut es nie, den Finger in die Wunden zu legen, aber er verschont dabei keine Seite. Deshalb hat seine Arbeit in Deutschland dazu beigetragen, Vorurteile und Diskriminierungen offenzulegen und zu bekämpfen, mal mit den Mitteln des Humors, mal mit denen der ernsten politischen Analyse. Er hat einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass es heute eine große Gruppe selbstbewusster türkischstämmiger Deutscher gibt, die für die Freundschaft unserer beiden Länder von größter Bedeutung sind.

    Auch als Korrespondent in der Türkei arbeitet er für die deutsch-türkische Verständigung. Er zeichnet ein differenziertes Bild des Landes, mit dem er hier in Deutschland Interesse und Verständnis für die türkische Politik weckt.

    Wie es bei jedem freien Journalisten und kritischen Geist der Fall ist, erregt seine Arbeit Anstoß. Es ist der Anstoß des freien Denkens und der offenen politischen Debatte.

    Diese geistige Debatte ist das beste Mittel gegen den Terrorismus, der ihm jetzt anscheinend vorgeworfen wird. Wir plädieren daher dringend an Sie, sich für die schnelle Freilassung von Deniz Yücel einzusetzen und ihm und seinen KollegInnen die freie Arbeit zu ermöglichen. Nur wenn wir mit offenem Visier, mit- und gelegentlich auch gegeneinander, über politische Ideen streiten, haben wir eine Chance, den Terrorismus zu besiegen.

    Im Sinne einer zivilen Politik und im Sinne der deutsch-türkischen Freundschaft danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung.

    Auch Sie können dem türkischen Botschafter schreiben und ihn z.B. an die deutsch-türkische Freundschaft, an gemeinsame Interessen, an Artikel 19 der AEMR erinnern und ihn um sein Engagement für die Pressefreiheit in der Türkei und für die sofortige Freilassung von Deniz Yücel und aller in der Türkei inhaftierten Journalisten bitten, sein Name ist Ali Kemal Aydın. Bitte bleiben Sie höflich, auch wenn’s schwerfällt. Die Postadresse: Tiergartenstr. 19-21, 10785 Berlin, Sie können ihm auch eine Email schicken.

    Shahak Shapira hat eine Petition an die ganze fucking Welt bei change.org initiiert – bitte unterschreiben Sie.

    Freiheit für Deniz!

    „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“
    (Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10.12.1948)

    Für die Freiheit von Information, Meinung, Wort und Kunst. Gemeinsam für und mit Deniz Yücel und allen zur Zeit in der Türkei inhaftierten Kolleginnen und Kollegen.

    Heute ab 17h findet eine Demonstration vor der türkischen Botschaft, Tiergartenstr. 19-21, 10785 Berlin statt.

    Es ist mir egal, was Sie tun, aber bitte tun Sie irgendetwas.

  8. Respekt vor Deniz Yücel! Hätte er nicht machen müssen.
    Hoffentlich bringts nicht nur den anderen inhaftierten Journalisten Aufmerksamkeit sondern auch u.a. denen, die bei den Säuberungsaktionen in Justiz und Bildung unter die Räder gekommen sind! Hört/liest mensch hier auch nix mehr von.

    1. Hoffentlich bringts nicht nur den anderen inhaftierten Journalisten Aufmerksamkeit sondern auch u.a. denen, die bei den Säuberungsaktionen in Justiz und Bildung unter die Räder gekommen sind! Hört/liest mensch hier auch nix mehr von.

      Tut mir leid, daß mein Blog Ihren Wünschen nicht gerecht wird.
      Ich rate zur Lektüre des Jahresberichtes 2016 von amnesty international und zur eigenständigen Nutzung einer Suchmaschine Ihrer Wahl, z.B. mit Hilfe der Hashtags ‚Türkei Inhaftierte‘, ‚Türkei Ausnahmezustand‘, ‚Türkei Amnesty-Bericht‘ oder ähnlich. Viel Erfolg!

      1. Tschuldigung, war nicht auf „hier in dem Blog“ sondern „hier in den deutschsprachigen Medien“ bezogen.
        Hätt ich wohl gestern Abend doch noch im Nachhinein spezifizieren sollen…
        Hab nebenbei abends noch „Maybritt Illner“ geguckt. Zum Glück ist zumindest in der Wahrnehmung der AKP alles in Ordnung in der Türkei. Und Inhaftierung von Leuten, die das etwas anders sehen ungefähr genauso richtig wie von Leuten, die aus niederen Beweggründen morden (=“Vergleich“ mit dem NSU-Prozeß).

        1. Daß „hier in den deutschsprachigen Medien“ nix steht, stimmt nicht und wer sich mit „nebenbei abends“ Maybritt Illner begnügt, kommt darin um – und zu seltsamen Behauptungen.
          Wobei wir wahrscheinlich einer Meinung sind, daß *mehr* über die Abschaffung der türkischen Demokratie in den deutschsprachigen Medien stehen könnte.

  9. Warum löst mensch das Problem mit dem Wahlkampf nicht mit der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit?
    Die dürfen ja nur als Herr XY nicht als Herr Minister agieren. Dann gibts halt das volle Programm zu den privaten oder öffentlichen Veranstaltungen. Jede/r wo der Veranstaltung beiwohnt, wird gefilzt und erkennungsdienstlich behandelt, es dürfen keine türkischen Flaggen vor dem Veranstaltungsort hängen, Gegenveranstaltungen werden auch zugelassen etc. pp. Bei anderen Veranstaltungen haben die Ordnungsbehörden auch genug Phantasie.
    Und wenn rumgejammert wird, begründet man das mit Sorge um das Heil der Leute, in der Türkei ist ja immernoch Ausnahmezustand. Und beiwohnen dürfen der Veranstaltung staatliche Sicherheitskräfte incl. Dolmetscher die beim kleinsten Verstoß gegen wasweißich die Veranstaltung abbrechen. Falls sich Herr Minis äh Herr XY auf diplomatische Immunität beruft, kein Problem, muß er halt die letzten 200 Meter bis zum Veranstaltungsort mit einem davor gefilzten Fahrzeug und ohne undurchsuchtem Gepäck zurücklegen.

    1. Hugo, Sie verkennen die Lage.

      Unsere Bundesregierung mahnt ein bißchen, während die diplomatischen Kanäle vermutlich warmlaufen.

      Tatsächlicher Widerstand gegen Wahlpropaganda zur Abschaffung der Demokratie mit demokratischen Mitteln aber wird an die Städte und Gemeinden delegiert, die sich dafür auch noch mit Bombendrohungen herumzuschlagen haben. Nicht mal ein Drittel der Bundestagsabgeordneten fand sich zur Unterzeichnung des weiter oben erwähnten Briefes an den türkischen Konsul bereit usw.usw.
      Kurz: es fehlt der politische Wille zur „sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit„.

      U.a. der fehlt auch bei Journalisten, die sich über Deniz Yücel hermachen und ihm eine Mitschuld an seiner Verhaftung zuschreiben wollen, wie in der FAZ, bei der auch nicht demütig genug um Veröffentlichung einer Solidaritätsadresse mit Deniz Yücel gebeten wurde.

      Oder Deniz Yücel – Christian Füller, NochnichtganzChefredakteur bei Der Freitag – erst an die Wir-Journalisten-Freundes-Brust drückt, um wenige Tage später die Empfehlung auszusprechen, man möge ihn zu dessen Vorteil mal „ein bißchen tiefer hängen.

      SuzieQ schrieb dazu treffend (aus dem Gedächtnis zitiert):

      Das ‚q‘ in Profilierungssucht steht für Qualität.

      Davon gibt’s noch mehr:

      Parvin Sadigh, Zeit Online, die immer noch unkorrigiert behauptet: „Denn etwa 60 Prozent der 1,4 Millionen Deutschtürken mit türkischem Pass wählen Erdoğan„, während nicht mal die 570.000, die bei der letzten Wahl in die türkischen Konsulate pilgerten (und von denen ca. 60% Erdogan wählten) 60% der 1,4 Millionen in Deutschland lebenden Türken ausmachen.

      Martin Klingst, Zeit Online, der das Vollversagen unseres Schul- und Integrationssystems verkündet, weil eine Mehrheit (s. Parvin Sadigh) der in Deutschland lebenden Türken Erdogan wählt, aber der Meinung ist, eine Demokratie hätte Propagandaveranstaltungen zur Abschaffung der Demokratie mit demokratischen Mitteln auszuhalten und dazu einen Obama-Erdogan-Vergleich bemüht.

      Martin Klingst ist – im Gegensatz zu Christian Füller – ein nicht ganz unwichtiger Journalist – wenn es bei dem schon am Willen zur Recherche vor der Bildung einer politischen Meinung fehlt – wie, glauben Sie, ist es damit bei Politikern bestellt?

      1. Kurz: es fehlt der politische(!) Wille zur „sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit„.

        Eben, und deshalb wenn (notwendige?!?) Rumeierei dann wie siehe oben. Und ich wette drauf, daß die Diplomaten beider Seiten den halben Tag lang Stoßgebete gen Himmel schicken, daß der Herr die türkischen Politiker nicht den nächsten Brocken raushauen und die deutschen weiterhin irgendwie nix genaues sagen läßt

        Und wer die Lage verkennt, sieht mensch am 19.04. Man hat durchaus den Eindruck, dass es da um die Einführung eines zusätzlichen Feiertages geht, nicht um ein Ermächtigungsgesetz…
        Und die schmeißen mit Nazivergleichen um sich, wenns nicht so ernst wäre…

  10. Zeit Online dokumentiert die Fälle aller in der Türkei verhafteten Journalisten und, wo immer das möglich ist, seit wann sie im Gefängnis sitzen und warum:

    ––––– #freeCihan –––––

    Cihan Acar

    Reporter bei Bugün (ehemalige Tageszeitung, Gülen-nah, 2016 aufgelöst)

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMustafa –––––

    Mustafa Erkan Acar

    Nachrichtenchef bei Bugün (ehemalige Tageszeitung, Gülen-nah, 2016 aufgelöst)

    Verhaftet seit 30.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer Terrororganisation und Propaganda

    ––––– #freeEda –––––

    Eda Akıllı Şanlı

    Kolumnist bei Bizim Antalya

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeFaruk –––––

    Faruk Akkan

    Nachrichtenagentur Cihan (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAli –––––

    Ali Akkuş

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 29.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMurat –––––

    Murat Aksoy

    Kolumnist der Tageszeitung Yeni Şafak („Neue Morgendämmerung“)

    Verhaftet seit 31.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeSeyithan –––––

    Seyithan Akyüz

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 11.12.2009 – Urteil: 22 Jahre Haft

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation (PKK-nahe kurdische Gewerkschaft KCK)

    ––––– #freeMiktat –––––

    Miktat Algül

    Mezitli FM („Radio Mezitli“)

    Verhaftet seit 17.5.2010 – Urteil: 61 Jahre Haft

    Vorwurf: Gründung einer kriminellen Organisation, Erpressung, Plünderung

    ––––– #freeAhmet –––––

    Ahmet Turan Alkan

    Kolumnist bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeRamazan –––––

    Ramazan Alkan

    Reporter der Tageszeitung Yeni Akit (konservativ-islamisch, AKP-nah)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeŞahin –––––

    Şahin Alpay

    Kolumnist bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAhmet –––––

    Ahmet Altan

    Autor, Journalist und Gründer der Tageszeitung Taraf (2016 verboten)

    Verhaftet seit 23.9.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Altan

    Wirtschaftsprofessor Autor und Journalist (Can Erzincan TV, Özgür Düşünce)

    Verhaftet seit 10.9.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeÖzgür –––––

    Özgür Amed

    Kolumnist der kurdisch-türkischen Tageszeitung Özgür Gündem („Freie Tagesordnung“, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 21.2.2015

    Vorwurf: Beteiligung an Verbrechen einer illegalen Organisation

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Anıl

    Linksgerichtete Nachrichtenagentur Etkin Haber Ajansı (ETHA)

    Verhaftet seit 8.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer illegalen Vereinigung

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Arslan

    Dicle News Ajansı (DİHA, kurdische Nachrichtenagentur)

    Verhaftet seit 4.8.2016

    Vorwurf: Bericht über geheime Ermittlungen gegen kurdische Politiker

    ––––– #freeAli –––––

    Ali Aşikar

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 21.8.2016

    Vorwurf: Verbrechen im Namen einer Terrororganisation

    ––––– #freeAkın –––––

    Akın Atalay

    Herausgeber der liberal-säkularen Tageszeitung Cumhuriyet (Republik)

    Verhaftet seit 11.11.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation

    ––––– #freeZiya –––––

    Ziya Ataman

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 12.4.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeGültekin –––––

    Gültekin Avcı

    Bugün (ehemalige Tageszeitung, Gülen-nah, 2016 aufgelöst)

    Verhaftet seit 25.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMurat –––––

    Murat Avcıoğlu

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 28.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeSerkan –––––

    Serkan Aydemir

    Bitlis Aktüel (Zeitung der Region Bitlis im Südosten der Türkei)

    Verhaftet seit 13.2.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer Terrororganisation

    ––––– #freeHüseyin –––––

    Hüseyin Aydın

    Nachrichtenagentur Cihan (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeİbrahim –––––

    İbrahim Balta

    Redakteur bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Baransu

    Taraf (geschlossene überregionale Tageszeitung, liberal)

    Verhaftet seit 2.3.2015

    Vorwurf: Soll klassifizierte Informationen an andere Regierung weitergegeben haben. Außerdem soll er an der Beschaffung und Zerstörung von Dokumenten, die von höchsten Staatsinteresse waren, beteiligt gewesen sein.

    ––––– #freeMikail –––––

    Mikail Barut

    Özgür Halk (kurdische Zeitschrift)

    Verhaftet seit 29.8.2012

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeKenan –––––

    Kenan Baş

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 26.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeVedat –––––

    Vedat Beki

    Sözcü 18

    Verhaftet seit 2.12.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeMetin –––––

    Metin Bekiroğlu

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 13.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAli –––––

    Ali Babür Boysal

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 1.8.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAli –––––

    Ali Bulaç

    Kolumnist bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeZeynel –––––

    Zeynel Abidin Bulut

    Redakteur bei der kurdischsprachigen Tageszeitung Azadiya Welat (2016 verboten)

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeGurbet –––––

    Gurbet Çakar

    Frauenmagazin Hevi

    Verhaftet seit 19.4.2011

    Vorwurf: Propaganda für die PKK

    ––––– #freeMizgin –––––

    Mizgin Çay

    Radyo Karacadağ

    Verhaftet seit 18.10.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeÖmer –––––

    Ömer Çelik

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 25.12.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeÖnder –––––

    Önder Çelik

    Vorstandsmitglied der Cumhuriyet-Stiftung

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeResul –––––

    Resul Cengiz

    Nachrichtenagentur Cihan (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 5.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAslı –––––

    Aslı Ceren

    Özgür Gelecek („Freie Zukunft“)

    Verhaftet seit 21.2.2017

    Vorwurf: Grenzverletzung und Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation

    ––––– #freeYakup –––––

    Yakup Çetin

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 29.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeTuncer –––––

    Tuncer Çetinkaya

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeFerhat –––––

    Ferhat Çiftçi

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 16.2.2012

    Vorwurf: Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeŞirin –––––

    Şirin Çoban

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 9.9.2016

    Vorwurf: Propaganda

    ––––– #freeMutlu –––––

    Mutlu Çölgeçen

    Nachrichtenredakteur bei der Tageszeitung Millet (2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 31.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeGökçe –––––

    Gökçe Fırat Çulhaoğlu

    Kolumnist bei der nationalistisch-sozialistischen Zeitschrift Türk Solu

    Verhaftet seit 2.9.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeArafat –––––

    Arafat Dayan

    Demokratik Ulus

    Verhaftet seit 1.7.2016

    Vorwurf: Verstoß gegen ein Antiterrorgesetz

    ––––– #freeEmin –––––

    Emin Demir

    Redakteurin bei der kurdischen Tageszeitung Azadiya Welat

    Verhaftet seit 31.5.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeSadık –––––

    Sadık Demir

    Radyo Karacadağ / Fırat Press Broadcast

    Verhaftet seit 1.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeŞahabettin –––––

    Şahabettin Demir

    Reporter bei DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 9.5.2010

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeVedat –––––

    Vedat Demir

    Kolumnist bei der Tageszeitung Yarına Bakış (2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 24.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Dener

    Redakteur bei Sanliurfa.com

    Verhaftet seit 22.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeHamit –––––

    Hamit Dilbahar

    Kolumnist bei Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 13.2.2010

    Vorwurf: Unterstützung einer Terrororganisation

    ––––– #freeMuhammed –––––

    Muhammed Doğru

    Reporter DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 19.4.2016

    Vorwurf: Propaganda

    ––––– #freeMazlum –––––

    Mazlum Dolan

    Reporter bei DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 19.2.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeYener –––––

    Yener Dönmez

    Habervaktim

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeHatice –––––

    Hatice Duman

    Besitzerin der Atılım-Zeitung

    Verhaftet seit 1.4.2003

    Vorwurf: Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeNuri –––––

    Nuri Durna

    TRT (Erzurum) (öffentlich-rechtliches Programm)

    Verhaftet seit 23.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeNur –––––

    Nur Ener

    Nachrichtenredakteurin bei der Tageszeitung Yeni Asya

    Verhaftet seit 6.3.2017

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeSalih –––––

    Salih Erbekler

    Radyo Karacadağ

    Verhaftet seit 18.10.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeHanım –––––

    Hanım Büşra Erdal

    Reporter und Kolumnist bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten), später Tagezeitung Yeni Hayat

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeLokman –––––

    Lokman Erdoğan

    Eigentümer und Kolumnist von Çorum Manşet (Antalya)

    Verhaftet seit 23.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeHakan –––––

    Hakan Ergün

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten) und Özgür Gündem

    Verhaftet seit 16.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer Terrororganisation

    ––––– #freeAytekin –––––

    Aytekin Gezici

    Journalist

    Verhaftet seit 23.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeHabip –––––

    Habip Güler

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 30.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeYalçın –––––

    Yalçın Güler

    TRT (Erzurum) (öffentlich-rechtliches Programm)

    Verhaftet seit 26.10.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Güleş

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 7.12.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer verbotenen Organisation / Verbreitung von Propaganda einer verbotenen Organisation

    ––––– #freeErcan –––––

    Ercan Gün

    Nachrichtenredakteur bei Fox TV

    Verhaftet seit 29.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeTurhan –––––

    Turhan Günay

    Cumhuriyet („Republik“), liberal-säkulare Tageszeitung

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAlaattin –––––

    Alaattin Güner

    Nachrichtenagentur Cihan (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 18.10.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMustafa –––––

    Mustafa Kemal Güngör

    Vorstandsmitglied der Cumhuriyet-Stiftung

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeKadri –––––

    Kadri Gürsel

    Kolumnist bei Cumhuriyet / Head of the International Press Institute’s Turkey office

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAyşe –––––

    Ayşe Nazlı Ilıcak

    Yarına Bakış / Özgür Düşünce / Can Erzincan TV

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeİlker –––––

    İlker İlkan

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 26.10.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAziz –––––

    Aziz İstegün

    Diyarbakır-Korrespondent bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 26.10.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeYılmaz –––––

    Yılmaz Kahraman

    Redakteur bei Özgür Halk (kurdische Zeitschrift)

    Verhaftet seit 11.12.2009

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeCemal –––––

    Cemal Azmi Kalyoncu

    Autor und Kolumnist beim Magazin Aksiyon

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMahir –––––

    Mahir Kanaat

    BirGün

    Verhaftet seit 25.12.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freePerihan –––––

    Perihan Kara

    Freie Journalistin

    Verhaftet seit 15.11.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation

    ––––– #freeHidayet –––––

    Hidayet Karaca

    Geschäftsführer des TV-Senders Samanyolu (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 19.12.2014

    Vorwurf: Bildung und Betreiben einer Terrororganisation

    ––––– #freeAyhan –––––

    Ayhan Karahan

    Lokaljournalist in Bodrum

    Verhaftet seit 8.11.2016

    Vorwurf: Beleidigung des Präsidenten

    ––––– #freeHülya –––––

    Hülya Karakaya

    Özgür Halk

    Verhaftet seit 2.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation

    ––––– #freeHakan –––––

    Hakan Karasinir

    Kolumnist

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer Terrororganisation

    ––––– #freeKenan –––––

    Kenan Karavil

    Radyo Dünya („Radio Welt“, prokurdisch, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 11.12.2009

    Vorwurf: Unterstützung der PKK und Union der Gemeinschaften Kurdistans (KCK)

    ––––– #freeİbrahim –––––

    İbrahim Karayeğen

    Redakteur bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 24.7.2016

    Vorwurf: Ermittlungen laufen/Terrorvorwurf hat sich nicht zu hundert Prozent erhärtet

    ––––– #freeMusa –––––

    Musa Kart

    Cartoonist bei der liberal-säkularen Tageszeitung Cumhuriyet („Republik“)

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeAbdullah –––––

    Abdullah Kaya

    Korrespondent bei DİHA (kurdische Nachrichtenagentur)

    Verhaftet seit 18.1.2017

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeAlaaddin –––––

    Alaaddin Kaya

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 2.9.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation (Gülen)

    ––––– #freeBayram –––––

    Bayram Kaya

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten), später bei der Tageszeitung Yani Hayat

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeCuma –––––

    Cuma Kaya

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeNurullah –––––

    Nurullah Kaya

    G.antep Zaman

    Verhaftet seit 31.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeAbdullah –––––

    Abdullah Kılıç

    Kolumnist der Tageszeitung Meydan (2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 18.10.2016 / 25.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeSeyid –––––

    Seyid Kılıç

    TRT Haber

    Verhaftet seit 18.10.2016 / 25.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeİnan –––––

    İnan Kızılkaya

    Nachrichtenredakteur bei Özgür Gündem (2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 16.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeAli –––––

    Ali Konar

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 27.5.2010/ 24.5.2010

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation

    ––––– #freeBünyamin –––––

    Bünyamin Köseli

    Reporter beim Magazin Aksiyon

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeSabahattin –––––

    Sabahattin Koyuncu

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 23.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeTahsin –––––

    Tahsin Kürklü

    Zaman

    Verhaftet seit 13.8.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Kuru

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 6.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeOlgun –––––

    Olgun Matur

    Journalist in Antalya

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeÖzkan –––––

    Özkan Mayda

    Reporter Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAhmet –––––

    Ahmet Memiş

    Haberdar (unabhängige Website) / Rota Haber (Nachrichtenseite)

    Verhaftet seit 24.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeHalil –––––

    Halil İbrahim Mert

    TRT (Erzurum) (öffentlich-rechtliches Programm)

    Verhaftet seit 23.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeTunca –––––

    Tunca Öğreten

    Ehemaliger Redakteur bei Diken

    Verhaftet seit 25.12.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeTogay –––––

    Togay Okay

    Reporter bei der sozialistischen Wochenzeitung Özgür Gelecek

    Verhaftet seit 8.11.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeCumali –––––

    Cumali Önal

    Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 30.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeŞerife –––––

    Şerife Oruç

    Reporter bei DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 4.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeGüray –––––

    Güray Tekin Öz

    Kolumnist der liberal-säkularen Tageszeitung Cumhuriyet („Republik“)

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMehmet –––––

    Mehmet Özdemir

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeRabia –––––

    Rabia Özkaya

    Redaktionsmitglied des prokurdischen Magazins Özgür Halk

    Verhaftet seit 5.9.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer Terrororganisation (PKK)

    ––––– #freeZafer –––––

    Zafer Özsoy

    Journalist

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeMurat –––––

    Murat Öztürk

    Redakteur bei Çorum Manşet (Antalya)

    Verhaftet seit 23.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeAbdullah –––––

    Abdullah Özyurt

    Reporter bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 23.7.2016

    Vorwurf: Unterstützung der Putschisten, Nähe zur Gülen-Bewegung

    ––––– #freeAyşenur –––––

    Ayşenur Parıldak

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 9.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeCebrail –––––

    Cebrail Parıltı

    Redakteur bei Anadolu Ajansı (staatliche Nachrichtenagentur)

    Verhaftet seit 29.2.2016

    Vorwurf: Mitglied einer bewaffneten terroristischen Organisation

    ––––– #freeBayram –––––

    Bayram Parlak

    Radyo Cihan (Diyarbakır)

    Verhaftet seit 3.8.2016

    Vorwurf: Propaganda für die PKK

    ––––– #freeMurat –––––

    Murat Sabuncu

    Chefredakteur bei Cumhuriyet / Mitbegründer der Nichtregierungsorganisation P24

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Unterstützung der PKK und Gülen-Bewegung

    ––––– #freeKemal –––––

    Kemal Sancılı

    Besitzer der kurdischen Tageszeitung Özgür Gündem (2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 2.1.2017

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Zerstörung der Einheit und Unversehrtheit des Staates

    ––––– #freeUfuk –––––

    Ufuk Şanlı

    Kolumnist bei der Zeitung Vatan und der Tageszeitung Millet

    Verhaftet seit 28.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeİdris –––––

    İdris Sayılgan

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 17.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeAhmet –––––

    Ahmet Metin Sekizkardeş

    Cihan Medya

    Verhaftet seit 5.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeErdal –––––

    Erdal Şen

    Redakteur bei der Tagezeitung Meydan

    Verhaftet seit 9.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeAhmet –––––

    Ahmet Şık

    Investigativreporter bei Cumhuriyet

    Verhaftet seit 30.12.2016

    Vorwurf: Unterstützung mehrerer Terrororganisationen

    ––––– #freeYakup –––––

    Yakup Şimşek

    Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 6.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeİsa –––––

    İsa Siyi

    Haberdar (unabhängige Website)

    Verhaftet seit 22.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeEmre –––––

    Emre Soncan

    Reporter Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 24.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeHaşim –––––

    Haşim Söylemez

    Kolumnist beim Magazin Aksiyon

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeKamuran –––––

    Kamuran Sunbat

    DİHA (kurdische Nachrichtenagentur)

    Verhaftet seit 11.9.2011

    Vorwurf: Unterstützung und/oder Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeErdal –––––

    Erdal Süsem

    Redakteur des Modemagazins Eylül

    Verhaftet seit 1.2.2010

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeÜnal –––––

    Ünal Tanık

    Eigentümer von Rotahaber

    Verhaftet seit 17.1.2017

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeAtilla –––––

    Atilla Taş

    Kolumnist bei der Tageszeitung Meydan (2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 31.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMuhammet –––––

    Muhammet Taşçılar

    Redakteur bei Sanliurfa.com

    Verhaftet seit 22.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeHakan –––––

    Hakan Taşdelen

    Journalist

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeCeren –––––

    Ceren Taşkın

    Journalistin bei Hatay Ses

    Verhaftet seit 12.1.2017

    Vorwurf: Wurde wegen ihrer Posts auf Social Media verhaftet

    ––––– #freeFerit –––––

    Ferit Toprak

    Mitarbeiter der kurdischsprachigen Tageszeitung Azadiya Welat (2016 verboten)

    Verhaftet seit 28.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeSami –––––

    Sami Tunca

    Mücadele Birliği Magazine (kommunistisches Magazin)

    Verhaftet seit 17.9.2013

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation

    ––––– #freeArap –––––

    Arap Turan

    Mitarbeiter der kurdischsprachigen Tageszeitung Azadiya Welat (2016 verboten)

    Verhaftet seit 28.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeHüseyin –––––

    Hüseyin Turan

    Kolumnist bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 28.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeAbdulkadir –––––

    Abdulkadir Turay

    Reporter bei DİHA (kurdische Nachrichtenagentur)

    Verhaftet seit 5.5.2016

    Vorwurf: Unterstützung einer terroristischen Vereinigung

    ––––– #freeNedim –––––

    Nedim Türfent

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 12.5.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeMümtazer –––––

    Mümtazer Türköne

    Kolumnist Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeCuma –––––

    Cuma Ulus

    Tageszeitung Millet

    Verhaftet seit 26.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAli –––––

    Ali Ünal

    Kolumnist bei Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 14.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeCihat –––––

    Cihat Ünal

    Antalya-Reporter bei der Tageszeitung Zaman und die Nachrichtenagentur Cihan

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeMustafa –––––

    Mustafa Ünal

    Bürochef bei Zaman in Ankara

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeOğuz –––––

    Oğuz Usluer

    Ehemaliger Nachrichtenkoordinator bei Habertürk

    Verhaftet seit 28.12.2016

    Vorwurf: Unterstützung Terrorganisationen und organisierte Kriminalität

    ––––– #freeBülent –––––

    Bülent Utku

    Vorstandsmitglieder der Cumhuriyet-Stiftung, Anwalt des Chefredakteurs Can Dündar

    Verhaftet seit 31.10.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeOsman –––––

    Osman Yakut

    Reporter von Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 25.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeAhmet –––––

    Ahmet Yavaş

    TRT (Erzurum) (öffentlich-rechtliches Programm)

    Verhaftet seit 23.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeVahit –––––

    Vahit Yazgan

    İzmir-Korrespondent bei Zaman (Gülen-nah, 2016 geschlossen)

    Verhaftet seit 8.8.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation / Unterstützung der Putschisten

    ––––– #freeFevzi –––––

    Fevzi Yazıcı

    Zaman (Gülen-nah, 2016 verboten)

    Verhaftet seit 5.8.2016

    Vorwurf: Mitglied in einer Terrororganisation

    ––––– #freeNuri –––––

    Nuri Yeşil

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 27.5.2010

    Vorwurf: Mitglied einer bewaffneten Terrororganisation (PKK)

    ––––– #freeHayati –––––

    Hayati Yıldız

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 1.3.2017

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeYetkin –––––

    Yetkin Yıldız

    Aktif Haber

    Verhaftet seit 24.7.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeNizamettin –––––

    Nizamettin Yilmaz

    Azadiya Welat („Die Freiheit des Vaterlandes“), einzige kurdische Tageszeitung (2016 verboten)

    Verhaftet seit 1.8.2016

    Vorwurf: unklar

    ––––– #freeŞeref –––––

    Şeref Yılmaz

    Irmak TV

    Verhaftet seit 27.7.2016

    Vorwurf: Mitgliedschaft in einer Terrororganisation

    ––––– #freeDeniz –––––

    Deniz Yücel

    Reporter bei Die Welt

    Verhaftet seit 14.2.2017

    Vorwurf: Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung

    ––––– #freeErol –––––

    Erol Zavar

    Chefredakteur der kurdischen Zeitschrift ODAK („Fokus“)

    Verhaftet seit 27.7.2001

    Vorwurf: Lebenslange Haftstrafe für Mitgliedschaft in der illegalen Widerstandsorganisation Direniş Hareketi und wegen des Versuches, die verfassungsrechtliche Ordnung mit Gewalt umzustürzen

  11. https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/afxline/topthemen/hintergruende/article173661488/Die-Anklageschrift-gegen-Deniz-Yuecel.html
    „In der Anklageschrift wird Yücel «Propaganda für eine Terrororganisation» und «Aufstachelung des Volkes zu Hass und Feindseligkeit» vorgeworfen. Yücel habe «einige Artikel in deutscher Sprache verfasst, die eine Straftat darstellen». Im Rahmen der Ermittlungen seien seine Texte übersetzt worden.“
    Mag ja die Sichtweise der türkischen Staatsanwaltschaft sein, veröffentlicht wurde aber in einer deutschen Zeitung, deren Reichweite in der Türkei wohl gegen Null geht, sprich die Adressaten wurden nicht erreicht. Und die türkische Community in der BRD muß sich mit der hiesigen Version der Meinungs- und Pressefreiheit abfinden.

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