Skulptur: Gerhard Goder. Screenshot Staatliche Museen zu Berlin
Von Diven und Märtyrerinnen mit Bart
Conchita Wurst auf der Bühne des European Song Contests in Kopenhagen – das Bild hat sich vielen Zuschauern eingebrannt: eine Erscheinung mit Bart, langen Haaren und Glitzerkleid. Aber was so ungewöhnlich scheint, hat historische, christliche Vorbilder.
Lebensgroß steht die Frau mit Bart auf einer goldenen Mondsichel im Foyer des Berliner Museums für Europäische Kulturen. Eine moderne Mondsichel-Madonna, wie sie im 16. Jahrhunderts an vielen Orten üblich war. Sie trägt die Züge von Conchita Wurst, die 2014 in Kopenhagen den Eurovision Song Contest gewonnen hat.
Die Drag-Queen-Madonna stammt von dem österreichischen Künstler Gerhard Goder. Sie ist ganz traditionell aus Zirbelkiefer geschnitzt. Museumsdirektorin Elisabeth Tietmeyer hat das Stück in einer Berliner Galerie gesehen und gekauft.
„Sie steht auf einer Mondsichel, auf einer silbernen, breiten Mondsichel, und diese Mondsichel ist wiederum auf einem Podest. Die Conchita selbst hat einen schwarzen Bart, lange schwarze wallendende Haare, mit einem wallenden Gewand, ein weißes Gewand. Dann steht sie vor einem Mikrofon, das sie in der Hand hält, ein Standmikrofon und deutet an, dass sie singt.“
Gerhard Goder wollte als bodenständiger Herrgottsschnitzer seiner schrillen Landsmännin aus der Steiermark ein bisschen Ewigkeit verleihen.
„Man sieht sofort Conchita natürlich, man sieht auch die Jesusfigur sofort und man sieht die Marienfigur auf der Mondsichel, und darum passt sie so wunderbar in unsere Sammlung der Alltagskultur.“
Und weil’s so schön war:
ORF: Sankt Kümmernis. Die Conchita des Mittelalters
Conchita Wurst wusste, wie ihr Management gegenüber religion.ORF.at mitteilt, nichts von ihrer „Vorgängerin“, die ihr in manchen Darstellungen verblüffend ähnlich sieht. Dennoch: Auch wenn die Geschichte aus einer Zeit kommt, in der von Toleranz gegenüber Homosexuellen und Transgender-Personen keine Rede sein konnte, gibt es einige Parallelen. …
Im Mittelalter … seien bei Jesus-Darstellungen die Geschlechtergrenzen langsam verschwommen. Bilder oder Skulpturen, die Jesus mit weiblichen Attributen – seien es Brustansätze, lockiges Haar, Gesichtszüge, Figur oder Kleidung
– zeigten, seien auch abseits der heiligen Kümmernis keine Seltenheit, schreibt sie, untermauert von zahlreichen Beispielen.
Zurückzuführen seien diese weiblichen Merkmale keineswegs auf Unachtsamkeiten oder fehlende Kompetenz der Künstler, sondern tatsächlich auf eine konkrete mythische Grundlage. Schon in vorchristlichen Religionen – etwa in der griechischen Mythologie – gebe es Gottheiten, die androgyn dargestellt wurden, um ihre göttliche Vollkommenheit darzustellen.
Auch im Christentum sei das in Bezug auf Jesus geschehen … . „Er war männlich in dem Sinn, dass er der Sohn Gottes und Marias war. Gleichzeitig aber wurde sein Körper aber auch für weiblich gehalten, indem sein Fleisch aus dem Schoß seiner Mutter geformt wurde“ …
Der Legende liege das Bedürfnis nach einer weiblichen Christusfigur zugrunde, auch wenn man nicht genau sagen könne, wo die Geschichte vom König und seiner widerspenstigen Tochter herkomme.
Die heilige Kümmernis entspringt demnach dem Bedürfnis einer gesellschaftlich marginalisierten Gruppe nach Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Auch wenn die Umstände mit der Gegenwart kaum vergleichbar und die Parallelen zufällig sind, dieser Grundgedanke gilt wohl auch für die derzeit bekannteste bärtige Frau des 21. Jahrhunderts.
Gebrüder Grimm, Kinder- und Haus-Märchen Band 2, Große Ausgabe. S. 293f
Es war einmal eine fromme Jungfrau, die gelobte Gott, nicht zu heirathen, und war wunderschön, so daß es ihr Vater
nicht zugeben und sie gern zur Ehe zwingen wollte. In dieser Noth flehte sie Gott an, daß er ihr einen Bart wachsen lassen sollte, welches alsogleich geschah; aber der König ergrimmte und ließ sie an’s Kreutz schlagen, da ward sie eine Heilige.
Nun geschah es, daß ein gar armer Spielmann in die Kirche kam, wo ihr Bildniß stand, kniete davor nieder, da freute es die Heilige, daß dieser zuerst ihre Unschuld anerkannte, und das Bild, das mit güldnen Pantoffeln angethan war, ließ einen davon los- und herunterfallen, damit er dem Pilgrim zu gut käme. Der neigte sich dankbar und nahm die Gabe.
Bald aber wurde der Goldschuh in der Kirchen vermißt, und geschah allenthalben Frage, bis er zuletzt bei dem armen Geigerlein gefunden, auch es als ein böser Dieb verdammt und ausgeführt wurde, um zu hangen. Unterwegs aber ging der Zug an dem Gotteshaus vorbei, wo die Bildsäule stand, begehrte der Spielmann hineingehen zu dürfen, daß er zu guter Letzt Abschied nähme mit seinem Geiglein und seiner Gutthäterin die Noth seines Herzens klagen könnte. Dies wurde ihm nun erlaubt. Kaum aber hat er den ersten Strich gethan, siehe, so ließ das Bild auch den andern güldnen Pantoffel herabfallen, und zeigte damit, daß er des Diebstahls unschuldig wäre. Also wurde der Geiger der Eisen und Bande ledig, zog vergnügt seiner Straßen, die heil. Jungfrau aber hieß Kummerniß.
Stadlers vollständiges Heiligenlexikon: Wilgefortis
auch: Kümmernis
weitere Namen: Hilgefortis, Kummernus, Ontcommer, Hülpe, Liberata, Eutropia, Caritas
französischer Name: Affligéein Spanien: Librada
Gedenktag katholisch: 20. Juli
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Siguenza-Guadalajara
Name bedeutet: W: von starkem Willen (althochdt. – latein.)
Märtyrerin
† um 130 in PortugalDie hl. Commeria« oder Wilgefortis war die Tochter eines heidnischen Königs von der Provence oder von Sicilien. Durch einen frommen Mann wurde sie zum christl. Glauben bekehrt und gelobte nun auch jungfräulich zu bleiben, wie die Mutter des Herrn. Als bald darauf ihr Vater sie zur Gemahlin des heidnischen Königs Amasius von Portugal bestimmte, erklärte sie standhaft, sie sei eine Christin und werde nie einen irdischen Mann zum Gemahl nehmen. Darüber erzürnt, ließ ihr Vater sie mit glühenden Zangen peinigen und in das Gefängniß werfen, bis sie seinen Willen thun und den Götzen opfern würde. Die Heilige aber bat im Kerker den Herrn, sie so zu entstellen, daß kein Mann ihrer mehr begehre.
Darauf erhielt sie das Aussehen eines Mannes, und reicher Bart umgab ihr Antlitz. Als nun der Vater sie wieder erblickte, ward er von Entsetzen ergriffen. Er fragte die Jungfrau, wer sie in diesen Zustand versetzt. Darauf gestand sie ihm, sie habe ihren Bräutigam, der am Kreuze gestorben, darum gebeten, daß Er alle Schönheit von ihr nehme und sie Ihm ähnlich machen möchte.
Da kam ihr Vater fast von Sinnen und ließ sie an das Kreuz schlagen, damit sie auch darin ihrem Bräutigam ähnlich wäre. Sie aber lobte Gott und predigte vom Kreuze herab die drei Tage, die ihr noch zu leben gegönnt waren, so eindringlich, daß viele Tausende und selbst ihr Vater zum christl. Glauben bekehrt wurden. Zur Sühnung seines Verbrechens erbaute ihr Vater eine Kirche zu Ehren der hl. Scholastica und stellte darin von Gold das Bild seiner Tochter auf. Da geschahen viele Wunder und unter Andern auch folgendes: »Ein armes Geigerlein betete einmal in großer Bekümmerniß vor dem Bilde der Heiligen. Da warf sie ihm einen ihrer goldenen Schuhe zu. Als man nun bei ihm diesen goldenen Schuh fand, wurde er für einen Dieb gehalten und zum Galgen verurtheilt. Da alle seine Betheuerungen nichts halfen, stellte er nur die Bitte, noch einmal in der Kirche vor dem Bilde der Heiligen spielen zu dürfen. Und siehe, in Gegenwart des Königs und des ganzen Volkes warf ihm die hl. Kümmerniß auch noch den andern Schuh hin. So war seine Unschuld erkannt und er vom Tode errettet.
»Der in Not und Armut is’, der komm zu mir: Ich helf’ gewiss!«
Eines Tages, so beginnt eine Legende aus Neufahrn bei München, als ein Holzknecht gerade mit anderen in der bayerischen I
sar-Au bei Grüneck Bäume fällte, entdeckte er auf dem Fluss das »pilt« der heiligen Kreuzespassion. Seltsamerweise schwamm das Bild die Isar hinauf. Erstaunt über dieses Phänomen wollte der Knecht es mit seinen Kollegen aus dem Wasser heranziehen. Dabei traf einer der Männer das Bild ungewollt mit seiner Axt. Sogleich sickerte Blut aus der beigebrachten Wunde. Nachdem die Arbeiter das mysteriöse Objekt ans Ufer geholt hatten, eilten sie nach Hause und erzählten aufgeregt von diesem Wunder. Rasch verbreitete sich die Kunde und erreichte auch den Hof des Bischofs von Freising. Er nahte mit seinem ganzen Kapitel, um das offensichtliche Gnadenobjekt feierlich einzuholen. In ihrer Uneinigkeit darüber, wo es zur Verehrung aufgestellt werden sollte, entschieden die Freisinger, es doch den Ort selbst bestimmen zu lassen. Zu diesem Zwecke legten sie den Fund auf einen mit zwei Ochsen bespannten Wagen und überließen es dem Instinkt der Tiere, ein Ziel zu suchen. Die Ochsen zogen gemächlich gegen Neufahrn. Nahe dem Dorf blieben die Tiere wie angewurzelt stehen. Daraus schloss man, das Gnadenbild wolle hier verehrt sein. Bei und nach seiner Aufstellung sollen sich noch weitere Wunder zugetragen haben.
Gemäß jener Legende hätten sich Auffindung des Gnadenbildes und erste Wunder im Jahre 1397 zugetragen. Tatsächlich stammt der älteste Teil der Kirche »Zum Heiligen Kreuz und St. Wilgefortis« in Neufahrn, wo dieser romanische Christus (Volto Santo Typus, 146 cm hoch) seinen Platz fand,
aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Jüngste Forschungen datieren das Gnadenbild allerdings bereits auf Mitte des 12. Jahrhunderts. Sieben große gotische Holzgemäldetafeln von 1527 in der Kirche zeigen mit erläuterndem Text die Hauptmomente der Sage.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts aber setzte eine Neuinterpretation des »kreuzespilts« ein. Jetzt sollte das verehrte Objekt – bei dem sich seltsame Dinge ereigneten und wundersame Heilungen erfolgten – Leben, Leiden und Sterben der heiligen »Junchfrauen S. Kumernus« vorstellen.3 Christus am Kreuz musste zu einer Christa mutiert sein. Um alle Zweifel zu zerstreuen, verkündete ab 1661 eine Inschrift am Gnadenbild: »S. Wilgefortis sive Liberata. V. M. 1661. H. Jungfrau und Martyrerin ohne Khummernuß bitt für uns!« Rasch mauserte sich das arme Bauerndorf zum zentralen Wallfahrtsort einer »Kümmernis-Verehrung« in Bayern. Was war passiert? Und wer ist bloß diese merkwürdige Jungfrau Wilgefortis – Kümmernis?
Wie ein Lauffeuer verbreiten sich seit Anfang des 15. Jahrhunderts aus dem Herzogtum Brabant auf mündlichem wie schriftlichem Wege Wanderlegenden von einer bärtigen Heiligen. Sie dürften aber vorher bereits im Umlauf gewesen und erst jetzt auf besonders fruchtbaren Boden gefallen sein.4 »Die heylighe maghet Wilgefortis [vermutlich von virgo fortis = tapfere Jungfrau], Ontcommer in duytsche
ghenoemt …«, so beginnt die bislang als älteste angesehene niederländische Fassung der Legende aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. In deutscher Sprache heißt die »heilige Magd« Wilgefortis also Ontkommer, was so viel wie Entkümmerin oder Entkümmerung bedeutet. Einen Eigennamen trägt sie nicht. Über sie wissen im brabantischen Steenbergen Wallfahrer zahlreiche Wunder zu berichten. Von ca. 1400 an haben sich Miniaturen dieser Heiligen erhalten, die mit Bart am Kreuz hängt oder (allerdings selten) ein Kreuz in der Hand hält. …
Wir stehen bei der seltsamen Heiligen, die im belgisch-niederländischen Raum auftauchte, aber nie existierte, vor einem höchst ungewöhnlichen Phänomen. Aus welchen L
ebens- und Glaubensgefühlen keimten im Hochmittelalter oder später ihre Legenden auf, an denen immer weiter gesponnen wurde? Entstand ihr Bild vielleicht in mystisch geprägten Kreisen wie der Beginen und der Laienbewegung der Devotio moderna (= Neue Frömmigkeit)?7 Zu Trägern ihres Kultes wurden jedenfalls die Klöster, das Bürgertum und der Adel. Nach zahlreichen Überlieferungen soll Wilgefortis auch in den Niederlanden begraben liegen. Während bei der katholischen Minderheit der Kult fortlebte, verschwanden in den calvinistisch geprägten Regionen alle Spuren mit der Reformation. Oder spielten bei der Herausformung dieser merkwürdigen Heiligen noch andere Komponenten eine Rolle?
Gelehrsamkeit im ökumenischen Heiligenlexikon:
… (Es) lassen sich drei historische Ausformungen des Kultes der gekreuzigten Frau feststellen, die in einer zeitlichen Abfolge in Flandern vom Wilgefortiskult ausgehen und für die jeweils eigene, charakteristische Ikonographien entwickelt wurden:
• St. Wilgefortis (um 1360),
• St. Ontkommer (um 1400) und
• hl. Kümmernis (ab 1470).
Den Bildern der Wilgefortis wie auch der Sint Ontkommer fehlen alle Merkmale des Volto Santo, des heiligen Kreuzes von Lucca. Sie zeigen deutlich eine Frau in Frauenkleidern am Kreuz umgeben von den Personen der Legende. In der Legende hat der Spielmann keinen Platz. Die Übernahme von Volto-Santo-Darstellungen für die Bilder der späteren Kümmernis geschah in Süddeutschland um 1470 erst nach dem Import des Ontkommerkultes vom Mittelrhein dorthin (nicht vor 1456). Sie begründete nicht den Kult, sondern war ein rein ikonographischer Akt. Nur die süddeutsche Kümmernis wurde in Volto-Santo-Art dargestellt. Die einheimischen Vorlagen für Volto-Santo-Wandbilder enthielten bereits den Spielmann, eigentlich das Schuhwunder (vom rechten Fuß des Korpus gleitet dem Spielmann der Schuh entgegen).Spielmann/Schuhwunder hatten die Funktion einer Garantie für die wahre Wiedergabe des hl
. Kreuzes von Lucca gegenüber allen anderen Kruzifixen in der Tunika. Mit der Verwendung dieser Vorlagen wurde Ontkommer/Kümmernis mit dem Spielmann zusammengebracht in Bild und Legende. Erst die bildliche Verbindung führte zur neuen, zur Kümmernislegende, mit der Komposition der Heiligen und dem Spielmann. …
Der neue Kult wurde wie in Flandern/Südniederlanden auch in Süddeutschland in den Klöstern, hauptsächlich der Benediktiner/innen zur Unterstützung der Keuschheitsregel eingesetzt und wie für Wilgefortis/Ontkommer mit Altar und Liturgie ausgeführt. Bis 1500 kam er unter das Volk und wurde nach 1500 populär … . Nach Unterbrechung bzw. Beseitigung des Kultes durch die Reformation kam die Verehrung der Kümmernis zu neuer Blüte als Heilige der Gegenreformation mit weiter Verbreitung in Süddeutschland, Österreich, Tirol, Schweiz, Böhmen und in den Habsburgischen Ländern des heutigen Südpolens. Hierbei wurde sehr oft für die Kümmernis der offizielle Name Wilgefortis gebraucht, wie er seinerzeit im Martyrologium Romanum 1584 und in den Acta Sanctorum 1721 festgelegt worden war.
Die östlichste bildliche Darstellung stammt aus der Westukraine (Berestetschko, 1743). In ihrer Ikonographie wurde nicht mehr das Volto-Santo-Vorbild verwendet, sondern das Formengut des jeweiligen Zeitstils mit zunehmender
Betonung der Weiblichkeit. Ihre Hauptzuständigkeit war der Trost in psychischem Leid, Trübsal usw. Erst Aufklärung und vollends die kapitalistische Umwälzung der Lebensverhältnisse ab dem 19. Jahrhundert ließen den Kult vergehen. Daneben dauerte die Verehrung der Wilgefortis/Ontkommer in Flandern und den Südniederlanden bis heute an. … Die im Artikel zu Recht erwähnte Dauer der Verehrung bis ins 19. Jahrhundert sollte vielleicht noch betonter formuliert werden.
Der Kult der gekreuzigten Frau in Flandern wie in Süddeutschland hat nichts mit der Frühzeit der Christianisierung Deutschlands zu tun. Der Kult ist sehr wahrscheinlich Frucht der religiösen und gesellschaftlichen Brüche des 14. Jahrhunderts, etwa der intensiven Christus-Minne, allgemein der Entwicklung einer persönlichen Frömmigkeit.
Zuckersüß:
Weitere Quellen:
dradio: Kirche und Transsexualität und Lieder über eine Heilige mit Bart
Die heilige Kümmernis bei Wikimannia
Die heilige Kümmernis im Diözesanmuseum in Graz
Sagen.at (Tirol): Die heilige Kümmernis und Kümmernis
Künstlerische Bearbeitung von Kai Teichert.
Alle Bilder sind Screenshots und ein bißchen wahllos in den Text gestreut.
Die Heilige Kümmernis im Kloster Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee habe ich noch nicht gesehen.
https://www.uni-marburg.de/relsamm/ausstellung/ausstellungbilder/kummer/view
Ich will mit…;-)…
In der ehemaligen Klosteranlage Höglwörth (Landkreis Berchtesgadener Land) hängt ein Bild der heiligen Kümmernis.
http://www.heimatzeitung.de/cho/archiv/722837_Den-Geheimnissen-Hoeglwoerths-auf-der-Spur.html
http://www.alpenschamanismus.de/Alpenkraft/Mythologie/Bethen1/bethen1.html
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6glw%C3%B6rth
Höglwörth scheint sowieso ein Hotspot des Alpenschamanismus zu sein:
Was ein Anlaß wäre, Ihren Blog über die Heiligen Gräber nochmal zu lesen…;-)…
Da tät ich fei dann auch mitgehn wollen, gell…:)…Toller Blog, btw.!!!
Herzallerliebst. Gutes Thema.
Ja, nicht wahr?
Ich sollte vielleicht mal dazu schreiben, daß ich sozusagen orthodox protestantisch und katholikenfeindlich erzogen wurde und daß mir Heiligenverehrung oft sehr sympathisch ist. Ich mag z.B. den Pragmatismus, mit dem dem Hl. Antonius bei einem verlorenen Schlüssel eine Kerze angezündet und ihm eine zweite erst für den Zeitpunkt versprochen wird, wenn der Schlüssel wieder aufgetaucht ist.
Von der Hl. Kümmernis hatte ich vor diesem Blog noch nie gehört, ich schwärme aber zum Beispiel für die Hl. Rita von Cascia, die Schutzheilige der Metzger, für aussichtslose Anliegen, bei Examensnöten und Pocken. Das ist eine von zwei mir bekannten Heiligen für das Unmögliche, der andere ist Judas von Thaddäus, der wäre z.B. zuständig für eine schwierige Prüfung, für die null gelernt wurde. Rita von Cascia ist für noch viel unmöglichere Anliegen zuständig und sie war mal Gegenstand einer kunsthistorischen Sensation: Yves Klein hat ihr einen Schrein gebaut, der erst viele Jahre nach seinem Tod entdeckt und bekannt wurde.
Diese Rita ist eine sehr moderne Frau:
“ Als junge Frau wollte sie bei den Augustinerinnen eintreten, wurde aber gegen ihren Willen verheiratet. Erst nachdem ihr gewalttätiger Gatte ermordet worden und ihre beiden Söhne an der Pest gestorben waren, konnte sie, ihrem ursprünglichen Wunsch folgend, 1407 in das Kloster der Augustinerinnen in Cascia eintreten“
Das nennt man radikale Selbstverwirklichung. Erst als diese Scheiß-Familie endlich weg war, konnte sie sich beruflich verwirklichen. Vermutlich die Heilige der Frauenbewegung.
Auch Rabbiner antworten auf die Frage, wann das Leben beginne:
„Nun ja, das Leben beginnt eigentlich erst, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund gestorben ist“.
In Tattenkofen, einem Weiler zwischen Bad Tölz und Wolfratshausen in der Gemeinde Dietramszell, steht eine Kapelle zur St. Kümmernis.

Auf der Karte habe ich sie noch nicht erkannt.
https://www.google.de/maps/place/Tattenkofen/@47.8631185,11.5141357,189m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x479dc1ca58767f63:0xb5e993f8f40de773!8m2!3d47.8621424!4d11.516716
so ein großes Bild hätte ich nicht einfügen wollen…
(ich hab’s ein bißchen geschrumpft, okay? dvw)
Ich glaub, ich hab sie gefunden: In Tattenkofen 5a, links vom markierten Gebäude, zwischen den 3 Gebäuden, ganz klein. Am Schatten, den das Türmchen wirft, ist sie bei Vergrößerung zu erkennen.
https://www.google.de/maps/place/Tattenkofen+5A,+83623+Dietramszell/@47.8629136,11.5145524,122m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x479dc1ca7757c29f:0x1ef875888abecef7!8m2!3d47.86291!4d11.51512
Bei der Güllegrube
Die Popette Betancor über die Hlge Wilgefortis und deren angeblich erloschene Verehrung
und die Psychoanalytikerin Cybelle Weinberg auch über sie und über perfekte Körper, Anorexia, Bart, Fleisch, Tod, Zwangsverheiratung
Im Standard wird über eine österreichische Kümmernis geschrieben.
http://derstandard.at/2000051566937/Ein-weiblicher-Jesus-Die-Geschichte-der-Heiligen-Kuemmernis
Die Kapelle liegt direkt an der B25 zwischen Scheibbs und Gaming, heißt es in dem Artikel. Das ist in Niederösterreich.
Ötscherland wird die Gegend genannt.
Was für eine hübsche Heilige und was für ein netter Artikel, danke!
Wunderbares Internet! Ich bin eben über einen tollen Bildungsblog gestolpert, über Dona Beatriz Kimpa Vita, eine katholische Reformatorin im portugiesisch kolonisierten Kongo zu Beginn des 18. Jhdts – gestorben, als Hl. Antonius wieder auferstanden, Kind geboren – die röm-kath. Kirche sah ihre Deutungshoheit (und den transatlantischen Sklavenhandel) so bedroht, daß sie sie lebendig verbrannte.