Wäre das alles nicht so bitterböse, würde die Bilder-Erzeugungsmission der identitären Hipster-Nazis nicht aktiv Menschenleben gefährden wollen und darin noch von Sebastian Kurz, Wolfgang Sobotka, Frontex-Chef Fabrice Leggeri, Thomas de Maizière unterstützt werden, ich käme aus dem Lachen gar nicht wieder raus.
Der Schwiegermutter-kompatible Verein um Martin Sellner verkündete Anfang Juni in üblicher Großfressigkeit:
Wir haben das Geld, wir haben eine Crew und wir haben eine Mission. Aber wir brauchen noch ein Schiff.
Das war, nachdem sie im Mai zu Spenden aufgerufen hatten, auch recht schnell rund 63.000 Euro einspielten, bis ihr Paypal-Konto eingefroren und die Gelder an die edlen Spender zurück transferiert wurden. Der unerschrockene nächste Schritt war die Inanspruchnahme einer vom US-amerikanischen Alt-Right-Aktivisten Charles Johnson betriebenen Spendenplattform (aktueller Wasserstand: $126,177 raised so far from 1626 contributors).
Die Bremer Identitären–Filiale kaperte im Mai todesmutig ein Restaurantschiff auf der Weser (die aus der Becks-Werbung bekannte Alexander von Humboldt) und hängten dort die üblichen Lambda-Fähnchen und ein Transparent auf: Festung Europa! Grenzen schützen – Leben retten. Hilfe vor Ort statt Asylwahn.
Die Bremer PR-Aktion flankierte die PR-Aktion in Catania, als Identitäre mit Lambda-Läppchen und niedlichem Schlauchboot die Aquarius von SOS Mediterranee am Auslaufen zu hindern versuchte.
Modeling themselves after Greenpeace, which works to impede whaling boats, he and a small crew rented a rubber raft with a 40-horsepower engine and a banner reading “No Way.”
For about three hours he said he waited, “cold, depressed and feeling like I was going to vomit,” until the aid ship set out to sea. Mr. Fiato and his friends sprang to action and momentarily blocked it.
“It was like David versus Goliath,” he said triumphantly.
Beispiellose Heldenmütigkeit, an der sie von der Hafenbehörde gehindert und ihr Gummiboot verhaftet wurde.
Die Betonung einer Hilfe vor Ort war sozusagen eine Feinjustierung ihrer Mission. Christian Jacob, taz: Rumschwimmen, bis das Geld alle ist:
Erst kündigten die Identitären an, NGO-Rettungsschiffe „stoppen“ zu wollen. Es ging ihnen aber auf, dass dies illegal wäre. Dann schrieben sie, sie böten der libyschen Küstenwache ihre „Hilfe bei der Beendigung des kriminellen NGO-Wahnsinns“ an. Damit sind sie auf einer Linie mit Österreichs Außenminister Sebastian Kurz von der ÖVP, der Österreichischen Volkspartei, der das Gleiche sagt und seit Langem verlangt, die zentrale Mittelmeerroute zu schließen. Die Identitären wollen dazu die Funksprüche der Seenotretter „überwachen“ und „eingreifen, wenn etwas Illegales geschieht“. Im Spendenaufruf verspricht „Defend Europe“, „alles“ zu tun, damit die Flüchtlinge „an die afrikanische Küste zurückgebracht“ werden.
Einen Akteur der libyschen Küstenwache, den äußerst hilfsbedürftig wirkenden Warlord Al Bija (also known as einzig funktionierende libysche Küstenwache) wurde kürzlich von Michael Obert in einem SZ-Artikel und einem aus der ARD-Mediathek wundersam entschwundenen ttt-Beitrag vorgestellt. Zu hoffen bleibt, daß bei diesem selbstlosen Hilfsangebot nicht etwa noch identitäre Coiffuren durcheinander geraten, z.B. durch in den Kopf geschossene Löcher.
Aber zurück zum Wunsch nach dem Schiff: gefunden wurde schließlich im fernen Djibouti die Suunta C-Star. Eigentümer ist der rechtskräftig verurteilte schwedische Betrüger Sven Tomas Egerstrom, dessen Flotte aus 2 Booten besteht, der nach eigenem Bekunden kein Problem mit den politischen Zielen der Sellner-Gefolgschaft hat und der ihnen auch Crew und Söldner „Sicherheitspersonal“ zur Verfügung stellte. Bei etwaiger Involvierung des gecharterten Bootes in illegale Handlungen verpflichtet er nicht näher benannte Behörden, sich damit zu beschäftigen.
Sechs Identitäre sollen bei der Mission an Bord sein, dazu die Crew. Die Identitären haben erklärt, auch „Sicherheitsleute“ dabeizuhaben, falls es zu Zwischenfällen mit bewaffneten Schleppern komme. Der italienische Identitären-Anführer Fiato sagte, es solle sich bei diesen Sicherheitsleuten um Ukrainer handeln. Dazu passt, dass Egerstrom Ex-Chef und nach Recherchen von „Hope not Hate“ bis heute auch Anteilseigner einer weiteren Firma namens Sea Marshals Risk Management aus Cardiff ist. Diese bietet „bewaffnete Sicherheitsteams“ an – unter anderem aus ukrainischen Seeleuten. Sollte die C-Vessel-Crew aus solchen „bewaffneten Teams“ bestehen, das Eskalationspotenzial in der Gemengelage aus Schleppern, Küstenwächtern, EU-Marine, NGO- und Flüchtlingsbooten wäre enorm.
Doch offenbar ist noch jemand bereits an Bord: Am Mittwoch postete der aus Bonn stammende Alexander Schleyer auf seinem Instagram-Kanal ein Bild, das ihn auf der Brücke eines Schiffes zeigt. „Me on bridge duty navigating her in the Red Sea“, schrieb er dazu. Der heute in Wien lebende Schleyer hatte Sellner nach der Schlauchboot-Aktion im Mai geschrieben: „Ihr braucht ein richtiges Boot. […] Melde mich dann auch freiwillig als Navigator.“ Die Kenntnisse dazu erwarb er vermutlich bei der Bundeswehr. Denn Schleyer bloggte einst für das neurechte Magazin Blaue Narzisse aus Chemnitz, und zwar über seinen Einsatz auf dem deutschen Marineschulschiff „Gorch Fock“. Ausweislich seiner Autorenbiografie diente Schleyer nach dem Abitur zwei Jahre als Marinesoldat und war auch als Funker auf dem Bundeswehrboot „Alster“ bei der UNIFIL-Mission vor Libanon im Einsatz.
Am 8. Juli verließ die C-Star schließlich Djibouti in Richtung Mittelmeer. Bißchen blöd für die in Catania anwachsende Schar identitärer Greenpeace-Kopierer ist jetzt, daß die C-Star gleich an der Durchfahrt durch den Suezkanals gehindert und für eine Woche in Port Suez festgesetzt wurde. Hope not Hate:
Defend Europe’s ship, the C-Star, has been stopped in Port Suez after its captain could not present a satisfactory crew list, resulting in the ship being „arrested“ and forced to anchor.
Unconfirmed accounts indicate the ship may have been halted in dramatic circumstances, with the navy surrounding the vessel and taking over responsibility.
However, an employee at the Suez Canal Authority confirmed that the detaining of the ship had nothing with the Canal Authority but rather “it was arrested by the security authorities,” as it was “a matter of security due to the lack of documentation and papers.”
Um den in Catania wartenden Gestalten die lange Wartezeit ein wenig zu versüßen, warf Patreon (Internetplattform zur Schwarmfinanzierung) Lauren Southern, Martin Sellner und Patrick Lenart raus. Unkommod ist das vor allem für Lauren Southern, die den größten Teil ihres Einkommens via Patreon generierte.
Womöglich wurde der C-Star aber heute morgen die Weiterfahrt gestattet. Sie dürfte allerdings noch einzwei Schwierigkeiten mit dem Boarding ihrer in Catania wartenden Mithasser bekommen.
Neben Sellner und Fiato sind bis Donnerstag unter anderem der Österreicher Patrick Lenart und der Franzose Clément Galant aus Lyon eingetroffen. Aus Deutschland kamen der Berliner Architekturstudent und Identitären-„Regionalleiter“ Robert Timm sowie Simon Kaupert vom Identitären-Ableger Kontrakultur Halle. Gesellschaft leisten ihnen die Publizistinnen Katie Hopkins von dem britischen Krawallblatt Daily Mail und die US-amerikanische Alt-Right-Bloggerin Brittany Pettibone, die sich sonst gern über „Genozid an den Weißen“ auslässt, sowie Laura Southern, die zuletzt bei der „Welcome to Hell“-Demo in Hamburg gesichtet wurde.
Denn Enzo Bianco, Bürgermeister von Catania, hatte schon am Mittwoch angekündigt, daß die C-Star garantiert nicht in den Hafen einlaufen wird. Vielleicht wird ja das Gummiboot kurz aus der Haft entlassen, um die Heldenkrieger und -kriegerinnen an Bord zu bringen.
Weniger amüsant sind die Versuche der Reglementierung und der faktenfreien Kriminalisierung der aus Seenot rettenden NGOs im Mittelmeer, die der Herr österreichischer Außenminister Kurz (noch son Mother’s Finest), Innenminister Wolfgang Sobotka, Frontex-Chef Fabrice Leggeri und unser Innen-de-Maizière für nötig halten. Die identitäre Laienspieltruppe wird sich davon in ihrem rechtswidrigen und Menschenleben gefährdenden Wollen noch unterstützt und bestätigt finden.
Beispielhaft Thomas de Maizière, Melanie Reinsch, Frankfurter Rundschau:
Die Italiener untersuchen Vorwürfe gegen NGOs: Zum Beispiel, dass Schiffe ihre Transponder regelwidrig abstellen, nicht zu orten sind und so ihre Position verschleiern. Das löst kein Vertrauen aus. Mein italienischer Kollege sagt mir auch, dass es Schiffe gibt, die in libysche Gewässer fahren und vor dem Strand einen Scheinwerfer einschalten, um den Rettungsschiffen der Schlepper schon mal ein Ziel vorzugeben.
Tagesschau-Faktenfinder und Die Zeit haben diese „Vorwürfe“ zwar zur Gänze widerlegt, aber was sind schon Fakten gegen irrationale Gläubigkeiten, geschürte Ängste und politische Agenden? Was richten Tatsachen aus, gegen aus dem Kontext gelöste Bilder, die die identitären PR-Profis und selbsternannten Europaverteidiger ohne jeden Zweifel generieren werden? Was hat unsere immer begrenztere Aufmerksamkeitsökonomie den Kriegs- und Bürgerkriegsplänen à la Götz Kubitschek, Jürgen Elsässer und Martin Sellner entgegen zu setzen?
Die rechtsradikalen Menschenverächter haben Hausaufgaben gemacht, sie haben x linke Strategien kopiert. Die MS Hass ist eine schlechte Greenpeace-Kopie, die *gidas und Montagswahnmacher kopieren linke flashmobs und linke Anti-AKW-Protest-Ausdauer, die autonomen Nationalisten kopieren linke Dresscodes, linksextremistische Militanz und schieben letztere erfolgreich – sekundiert von Olaf Scholz, Hartmut Dudde, Thomas de Maizière – dem linken Protest gegen den G20-Gipfel unter.
Was muß eigentlich noch passieren, bevor Linke ihr Rückgrat wiederentdecken? Falls es irgendwem entgangen sein sollte: das Linkenbashing hat eine Preisklasse wie zu besten RAF-Zeiten erreicht. Bloß keine RAF, nirgends oder die Gefahr davor, dafür aber 454 untergetauchte Nazis und knapp 600 nicht vollstreckbare Haftbefehle. Für Bayern muß allmählich eine Reisewarnung ausgesprochen werden: grundgesetzwidrige präventive Unendlichkeitshaft für „Gefährder“. An der Festung Europa, die sich immer weiter ex-territorial ausdehnt, im Mittelmeer, in Libyen, auf dem Weg dahin in der Sahara sterben mehr Menschen als an jeder anderen Grenze dieser Welt, mitten im schönsten Frieden oder jedenfalls ohne offizielle Kriegserklärung.
Wär’s nicht langsam mal an der Zeit, aus dem linken Kollektiv-Koma seit der Wende zu erwachen und selbstbewußt für den Erhalt von Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten einzutreten?
Nazis haben nur Dystopien, sie haben nur Weltuntergang-, Volkstod-, Clash-of-Cultures-Phobien zu bieten. Nazis haben keine einzige Vision für ein besseres Leben als hier, jetzt und heute, sondern sie kotzen ihre Glaubensinhalte im Zuschnitt des Heerlagers der Heiligen in den öffentlichen Raum, schüren Ängste vor ihren Untergangsszenarien und verkaufen sich als die einzige Rettung davor. Selbst die bekloppteste Waschmittelwerbung ist intelligenter aufgebaut, bei der sind hinterher alle glücklicher als vorher, denn es riecht wenigstens besser.
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
(Bertrand Russell)
Dabei haben Linke den Nazis immer etwas voraus: die Menschenrechte sind eine Utopie, auf deren langem und sie wahrscheinlich nie erreichendem Weg jeder einzelne Schritt lohnt. Weil er ein winziges Stück Teilhabe für alle mehr bedeutet. Trotz aller Rückschläge.
Update 11.8.17, 14h45
Falls Sie von irgendwoher lautes Gelächter hören – keine Sorge, das bin bloß ich…
Martin Sellners letzter Tweet:
Instant Karma
Bild: Screenshot bei einem „Warrior“ auf Twitter. Um nur ja keine Mißverständnisse angesichts identitärer Lippenbekenntnisse aufkommen zu lassen, man wolle Flüchtlinge „retten“.
Mein Like bezieht sich nur immer wieder auf Ihre Recherche und Ihre Unermüdlichkeit aufzuklären, ich bin immer wieder froh, dass es Sie und Ihren Blog gibt, herzlichen Dank.
Ich habe den Artikel bei mir verlinkt.
Bliebe die Frage nach den Linken und ihren Ohnmächten, mittlerweile sind ja wieder viele Menschen auf ihre ganz eigene Art aktiv geworden, vielleicht klappt es einfach nicht von „einer“ Linken zu sprechen, ihr Dilemma ist ja aus meiner Sicht, dass es sich erstens um viele verschiedene Gruppierungen handelt und sie sich zweitens untereinander auch nicht immer gerade grün sind. Ich denke schon sehr lange, dass man sich auf Grundsätzlichkeiten erst einmal einigen müsste, wie z.B. die Wahrung der Menschenrechte, die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und Menschen aus aller Welt, Religionsfreiheit und eine Gesellschaft, die ein soziales Miteinander ernst nimmt, ganz im Sinne von: zum Wohle aller und dabei auch die Ökologie im Auge hat…
Herzliche Grüße
Ulli
Hmnuja, die Menschenrechte sind bei Licht betrachtet ein sehr großer Nenner, gleichzeitig aber der kleinste gemeinsame Nenner aller Linken, aller Verfassungspatrioten, aller Demokraten. Das sich-nicht-grün-sein könnte in ein ziviliertes let’s agree-to-disagree einmünden und in zeitweilige Allianzen, um die wohlfrisierten Nazis zusammen zu bekämpfen.
stimmt, schon hier gilt es sehr präzise zu sein – ich selbst lebe schon lange nach dem Motto, dass ich nicht alles von der anderen/vom anderen mögen muss, um mit ihr/ihm an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten…
Bei Menschenrechten und der Rettung von Schiffbrüchigen müssten sogar „Konservative“ wie Thomas De Maizière und Sebastian Kurz im „selben Boot“ sein. (Sind doch angeblich „Christen“) Mich ekelt deren Kalkül an, dass die „NGO“-Schiffe kriminalisiert werden sollen und letztendlich der Tod von Menschen als Abschreckung in Kauf genommen werden soll.
Willkommen, klauskevin!
Mir ist die deutsche Variante des Themas recht unbekannt, die Namen sagen mir nichts. Ich bin hier auf Ullis Empfehlung und schließe mich dem Geist ihres Kommentars an. Ihr „sich auf Grundsätzliches erst einmal einigen“ halte ich allerdings für unrealistisch. ich denke, das „erst einmal“ kann sich nur auf die Lebensrettung und auf die grundsätzliche Frage beziehen, ob alle, die nach Europa geschleußt werden, hier eine sichere Bleibe haben sollen oder nicht. Zum zweiten Punkt: In Moria auf Lesbos kommt es grad zu Aufständen, weil Asylanträge abgelehnt wurden. Ob es tatsächlich zu Abschiebungen kommt, weiß ich nicht, denn grundsätzliche Gegner von Abschiebungen finden sich vor allem in unserer Links-Regierung selbst und in den sie unterstützenden Gruppen. Nicht lösen kann man das Problem, dass die meisten Flüchtlinge weiter wollen, aber nicht weiter können und sich in ihrer Sackgassensituation radikalisieren,
Es gibt aus meiner Sicht zwei Lösungswege, die beide gleichermaßen und parallel beschritten werden müssen und von der der eine länger ist als der andere. Nämlich der wegen Kolonialismus und verfehlter Entwicklungspolitik lange Weg der Bekämpfung der Fluchtursachen und zwar von der systematischen Ausbeutung armer Länder inklusive Steuerhinterziehung im gigantischen Maßstab bis zum Waffenhandel. Zum zweiten der kürzere und einfachere: Aufnahme und Integration der Flüchtlinge in den privilegierten Nicht-Mittelmeer-Anrainerstaaten.
Die selbsternannte Führungsnation in Kern-Europa namens Deutschland hat seit der Einführung der unseligen Dublin-Verordnung die Mittelmeerländer als Bollwerke gegen Flüchtlinge mißbraucht und dazu noch nach Kräften deren Bürger beleidigt, darunter die berühmten „Pleitegriechen“. Es wundert mich nicht mal ein bißchen, daß z.B. Italien die dort angelandeten Flüchtlinge zeitweise mit Fahrkarten ausrüstete und ihnen den Weg über den Brenner und zur Côte d’Azur wies. Griechenland ist in den unerträglichen EU-Türkei-Deal genötigt worden, der – was die versprochene Aufnahme syrischer Flüchtlinge aus der Türkei in die EU angeht – nicht für 5 Pfennig klappt und mit dem sich die EU von der immer totalitäreren Türkei erpressbar gemacht hat. Davon ganz abgesehen sind Flüchtlinge Menschen, denen das Recht auf Rechte zusteht, darunter fällt auch, daß sie einen eigenen Willen und das Recht auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit haben, worüber nicht ohne sehr gute Gründe hinweg gegangen werden kann.
Deutschland hat mit dem „Asylkompromiss“ die Blaupause für die Dublin-Verordnungen und für die heutige Flüchtlingsabwehr der EU geliefert. Das ist 24 Jahre und 2 Monate her und eine Schande.
Liebe gkazakou, WordPress sagt, daß Sie mir den 1.000 Like spendiert haben, dankeschön und τοστ …;-)…
Es scheint, die C-Star bewegt sich tatsächlich – hier sieht man Position und Route, um einige Stunden zeitversetzt. Sie hat Port Suez verlassen und dümpelt am Anfang des gleichnamigen Kanals. Bis Catania ist es aber noch ein bißchen hin, mit Auslaufen zur libyschen Küste "Anfang der Woche", wie die Herren verkündeten, wird das wohl nix werden.
Nachtrag 23.7. 8h45: sieht irgendwie so aus, als führe sie nach Zypern, nicht nach Sizilien. (außerdem oben link ersetzt, funzte nicht)
Erheiternd ist auch die Facebook-Pressekonferenz der selbsternannten Europa-Verteidiger in Catania (nicht verlinkt, kann sich bei Bedarf jede/r selbst suchen) in der schonungslos mit Fake News aufgeräumt wird.
Mit possierlichen Dialektfärbungen verbreiten sich in Englisch (in order of appearance Robert Timm, Lorenzo Fiato, Martin Sellner) über die Falschmeldung, die C-Star sei von den ägyptischen Behörden festgesetzt worden, sondern es sei – wegen Denunziationen im Internet – ein Routinecheck vorgenommen worden. Das Schiff sei aber jetzt wieder frei und auf dem Weg. Eine andere Falschmeldung sei, man wolle andere NGOs von der Rettung von Leuten aus dem Mittelmeer abhalten. Das solle nicht stattfinden, die momentane Haupt-Ambition sei, die anderen NGOs für das bloßzustellen, was sie sind: Pull-Factors im Mittelmeer.
Bis zu diesem Punkt: 1 Minute, dann ein paar Sekunden Prep-Talk von Lorenzo Fiato, Verschiebung der Ankunftzeit in Catania nach hinten auf ein vages „next week“ und der feste Glaube, man würde sie in Catania einlaufen lassen und vor allem, 1 Minute 45 Sekunden, die Hälfte der „Pressekonferenz“: Herr Sellner macht Spendenwerbung.
Ich würde alle drei am liebsten in die Wange kneifen und sowas wie ‚Na, Jungchen, da haste Dir aba verlaufen‘ sagen °_O
Nachtrag 20h45: ganz gute Grundinformation über Defend Europe und deren weltweite Vernetzungen liefert Hope not Hate.
Ich habe mich jetzt durch fünf verschiedene Boot-Tracker geklickt, um die aktuelle Position der C Star zu finden (erfolglos) und spekuliere mal ein bißchen vor mich hin: die letzte ermittelte Position ist etwa 36, bzw. 33 Stunden alt (nordöstlich von Port Said), bei zwei Plattformen ist der Kahn gar nicht zu finden.
Die C Star hat offenbar nach Erreichen des Mittelmeers ihren Transponder ausgeschaltet. Weil sie vermutlich gar nicht nach Catania fährt – darauf läßt wenigstens die eingeschlagene Richtung ab Port Said schließen. Ich glaube eigentlich, Sellner, Timm, Fiato usw. sind schon zum Flughafen, um in z.B. Zypern an Bord zu gehen.
Bingo.

Transponder ist wieder an und wo isse, die MS Hass? Kurz vor Famagusta. Ich wette meine Tugend, daß die in Catania geglaubten Identioten auch schon vor Ort sind.
Hier sieht man, wo die C Star den Transponder wieder angeschaltet hat und wo sie heute rumgedümpelt ist, Screenshot 20h, Vesselfinder (dort links bei ‚Schiffsinfo‘ auf ‚track‘ klicken):

Die C Star hat sich bewegt. Nicht weit, aber immerhin. Läuft.^^

Mir gefällt ja die Vorstellung, daß die C Star pro gechartertem Tag wahrscheinlich mehr Geld verbrennt, als ich im Jahr zum Leben zur Verfügung habe. Weil: der Geldbeutel wird auch bei Nazi-Unterstützern ein höchst sensibler Punkt sein und ich freue mich jetzt schon auf deren ungehaltene Reaktionen, wenn die Europaverteidigung der Identitären weiter so in die Hose geht.
Aktuelle Spendensumme (dürfte längst draufgegangen sein): $149,243 raised so far from 1920 contributors, sie haben den Spendenzeitraum schon um 5 Tage verlängert.
Womöglich macht Merz noch ein bißchen weiter…
Beim Tragwerkblog gefunden: ein Interview mit Merz über die Identitären (25 Minuten gut angelegte Lebenszeit)
Da die Dame hier keine Werbung für „Nazikacke“ haben will, selber suchen; Rock Identitaire (francais) aus der patriotischen Skinhead-Ecke gibts schon länger, hier wohl mit patriotischem Oi! (Endstufe, Rabauken, Kampfzone u.ä.) vergleichbar. Also nix mit Abhitlerei zu Scheißmusik ala Stahlgewitter o.ä., das hören sich die meisten „unpolitischen“ bis patriotischen Glatzköppe eh nur zur Belustigung an.
Bei den französischen Bands würd ich drauf reinfallen, weil die Mugge ist tw. echt gut und der Sprache bin ich ned mächtig…
20 Minuten CH:
Jean-David Cattin ist nun wahrlich kein Unbekannter, sondern gilt schon seit Längerem als einer der Hauptaktivisten des frankophonen „Mouvement Identitaire“. Ich bezweifle stark, dass er die Aktion „koordiniert“. Das ist eher so das Ding Bild, ähm Blick, um das eigene Publikum zu elektrisieren. „Defend Europe“ lief von Anfang an (Homepage, Spendenaufrufe, Konten, strategische Ausrichtung etc.) als Projekt der „Ib Österreich“ mit Domizil Schönaugasse 102 in Graz, dem sog. Hackherzentrum. Nicht ohne Grund hat Florian Klenk, Chefredaktor des „Falter“ aus Wien, gegen diese Burschen Strafanzeige „wegen 278a („kriminelle Vereinigung“)“ erstattet, https://twitter.com/florianklenk/status/879421579112964096
Mir war der Name Jean-David Cattin unbekannt, was daran liegt, daß ich nicht frankophon bin. Ich finde es aber immer wieder faszinierend, wie viele Nazis ihre militärische Ausbildung von der Bundeswehr, bzw. hier von der Schweizer Armee spendiert bekamen.
Der Florian Klenk ist sowieso eine coole Sau. Weiß man, ob die österreichische Staatsanwaltschaft gegen die Identitären ermittelt? Ich konnte auf die Schnelle nichts finden.
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Die C Star ankert weiter vor Famagusta und verbrennt die gespendeten Gelder – immer nur weiter so.
Derzeit ist auch mir nichts weiter bekannt.
Lesen! Heribert Prantl über ein grundlegendes Urteil des Europäischen Gerichtshofs am kommenden Mittwoch: Ein Urteil über Merkels Flüchtlingspolitik
Nur sehr selten zitiere ich aus der Kronenzeitung (BuzzFeed und OE24 mit der gleichen Meldung), hier aber mit größtem Vergnügen:
Schiffscrew der Identitären suchte um Asyl an
Ach, deswegen also mussten die gestern auf dicke Hose mit
SchiffeGummiboote-Versenken machenDie nächste Spende sollte eine Quietscheente werden. Beipackzettel: In der Badenwanne kann man ausrutschen, ohne sich gleich vor aller Welt völlig lächerlich zu machen.
Morgenpost: Rechtsextremen im Mittelmeer läuft Schiffsbesatzung davon
Der Kurier weiß es ganz genau:
Yannis Youlountas:
Moritz Wichmann, nd: Identitären-Schiff in Zypern festgesetzt
Es geht weiter, Yannis Youlountas:
„Soupçonné de trafic d’êtres humains…
DEFEND EUROPE S’ENFONCE
Que se passe-t-il exactement au nord-est de Chypre ?
1 – Le capitaine et son second sont encore en garde-à-vue et seront présentés au Palais de Justice de Famagouste ce jeudi. Il est très difficile de présager de l’issue, bien que les charges soient très lourdes (voir plus bas). Nos camarades antifascistes sur place appellent toutes celles et ceux qui veulent empêcher un nouveau départ du « bateau de la honte » dans les prochains jours à faire pression rapidement de toutes les façons possibles.
2 – Plusieurs migrants tamouls confirment que les responsables de l’expédition leur ont soutiré 10 000 euros à chacun pour rejoindre l’Italie et les présentent comme des passeurs. Les Tamouls insistent également sur la qualité déplorable de la nourriture à bord et les quantités minuscules. Ils évoquent la faim et une traversée très pénible.
3 – De leur côté, les fascistes affirment pour l’instant que l’argent versé par les Tamouls étaient le prix d’un simple stage d’apprentis-marins qu’ils effectuaient soit-disant à bord.
4 – Mais cette défense ne tient pas : faire payer 10 000 euros à un apprenti-marin Sri Lankais pour trois petites semaines de stage en haute-mer, même Pinocchio n’aurait pas osé…“
Bitte bei YY weiterlesen.
Hübsch ist auch, daß die MS Hass vor etwa 2 Jahren, als sie noch nicht C Star, sondern Suunta hieß, auf einer Liste von ‚Floating Armouries‘ auftaucht, recherchiert vom Remote Control project hosted by Oxford Research Group (Seite 12).
Hm und jetzt ist der Seelenverkäufer Teil der Marine der Mongolei…
Moldawien hat übrigens auch eine Marine. Sieht bei beiden Ländern nur etwas schwierig mit Heimathäfen aus.
Hm, gab einen Flaggenwechsel nach Passage des Suez Kanals, vorher fuhr die in Djibouti beheimatete
SuuntaC Star unter djiboutischer Flagge. Unter mongolischer Flagge fahren vornehmlich Schiffe, auf denen die Besatzung lausig bezahlt wird und weitgehend rechtlos ist.Nebenbei bemerkt hat auch die Schweiz (das europäische Binnenland schlechthin) eine Hochseeflotte, liegt in irgendeinem französischen Hafen.
Wegen Moldawien muß ich mich korrigieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Hafen_Giurgiule%C8%99ti
Heimathafen der Schweiz ist Basel: https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Hochseeschifffahrt
Die kommen aber alle wenigstens per Schiff zum Meer, genauso wie die Tschechei, welche sogar einen Freihafen in Hamburg hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Moldauhafen
Hab dieletzt irgendwo gelesen, daß die Elbe auch südlich Hamburg theoretisch ausgebuddelt werden muß, weil in dem Vertrag wegen dem Hafen eine Erreichbarkeit mit Binnenschiffen mit blabla m Tiefgang an weißichnimmer Tagen/Jahr gewährleistet sein muß.
Bringt uns das alles menschlich weiter?!? Hm, auf jeden Fall ist das spannender als die Erfolge der Hipster-Faschos in der Geschichte der christlichen Seefahrt. Wegen denen habe ich aber immerhin gelernt, daß Dschibuti nicht ne Hafenstadt von Somalia ist, sondern sogar ein eigenes Land seit ziemlich genau 40 Jahren…
Damit womöglich auch Sie Erfolge der Hipster-Faschos in der Geschichte der christlichen Seefahrt spannender finden aka in den größeren Zusammenhang einordnen könnten, rate ich zur Lektüre eines Artikels von Thomas Moser, Telepolis: Lebensretter werden zu Kriminellen erklärt
Falls Sie sich lieber auf Wikipedia-Lektüre beschränken möchten, steht Ihnen das selbstredend frei. Wissen muß ich das aber nicht unbedingt.
Die MS Hass fährt ihrer nächsten Blamage entgegen.
Moritz Wichmann, nd: In Zypern festgesetztes Identitären-Schiff setzt Fahrt fort
Ähnliches auch beim Faktenfinder der Tagesschau.
Seit nun 24h will das Schiff der Schande aka C-Star nicht wirklich von Zypern weg. Seit etwa 12 Stunden manövriert sie unweit des Hafens Limassol und dabei immer im (Radar)Schatten des Tankers „Pink Coral“.
Gestern stellte Yannis Youlountas schelmisch die Frage, wo sie überhaupt noch hinkönnen: Direkt nach Catania zu fahren, ist angesichts der Drohungen des dortigen Bürgermeisters und nach den Aufdeckungen durch die nordzypriotischen Behörden unwahrscheinlich. Und: „Wenn ein Schiff in einem Hafen im besetzten Norden von Zypern festgemacht hat, wird es nicht mehr von den griechischen Behörden eingelassen“. Zusatzproblem: Wie bekommen sie die ID’is an Bord? 4 von Ihnen, unter anderem Martin Sellner der sich mit einem Tweet verraten hat, sitzen auf Zypern und haben sich in die Büsche geschlagen.
Vielleicht sind sie jetzt auf der verzweifelten Suche nach einer Charter für ein Schnellboot, das sie von der Südküste Zyperns an Bord bringt. Hübsche Vorstellung.
Kapitän Schmidt, Ankerherz:
Menelaos Hadjicostis, associated press, abcnews:
Heute ist übrigens der Tag der Seenotretter, die emanzipatorische Linke hat’s verbloggt.
Die Kriminalisierung der SAR-NGOs im Mittelmeer – sie böten einen Taxiservice, arbeiteten mit Schleppern zusammen, bzw. seien selbst welche und mißachteten die libyschen Hoheitsgewässer – wird gern mit einem Video von Gefira (Gefira ist eine niederländische Stiftung, über deren Mitglieder ist wenig zu erfahren, dafür aber Soros an allem schuld) zu belegen versucht.
Hier wird es richtig gestellt
Lars Wienand, Morgenpost: Möglicher Rettungseinsatz bringt Rechtsextreme ins Schwimmen
Maria Fiedler, Helmut Schümann, Tagesspiegel:
Die C Star hat einmal mehr den Transponder ausgeschaltet, als sie Kreta zur Hälfte passiert hatte. Die Heldentaten so far: man trägt blaue DefendEurope-T-Shirts, änderte das Twitter-Profilbild dementsprechend, versorgt die Gemeinde mit unfaßlich dummen Videoblogs und hat das Boot mit einem Haufen Transparente behängt.
Die Iuventa von Jugend rettet wurde in Italien vorsorglich in Haft genommen – Cap Anamur reloaded. Tagesspiegel:
Wer wäre denn so böswillig, etwas derartig Fernliegendes auch nur zu denken?
Christian Jakob kommentiert in der taz: Wer hilft, wird plattgemacht
Sebastian Bähr, nd: Abschottung schlägt Völkerrecht
Das Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags: Der italienische Verhaltenskodex für private Seenotretter im Mittelmeer Völker-, europa- und strafrechtliche Aspekte





und eine Tweetfolge von Erik Marquardt, die die Vorwürfe gegen Jugend rettet in kleine Teile zerlegt:
Es wird interessant, Zeit Online:
Kim Son Hoang, Standard: Der Warlord hinter der libyschen Küstenwache
Fast, daß ich eine Kleinspende erwäge – Blick: Junge SVP will Schiff der Schande versenken
Die Meldung ist Gold wert: Dass Bild ähm Blick die SVP-Jugend (Nachwuchsorganisation der Granden Blocher und Köppel) als „rechten Rand“ bezeichnet, verdient schon den Pulitzer, ach was: den Nobelpreis. Der Rest, von wegen Verklagen, ist dann schon wieder dummes Geschwätz. Also Nobel/2.
Lara Thiede, jetzt, im Interview mit Leuten von der Iuventa: „Wir haben mehr als 100 Morddrohungen erhalten“
Die MS Hass ist inzwischen in Sichtweite der Aquarius angekommen und hängt ihr seitdem am Schürzenzipfel. Von Bord der Aquarius twittert Paco Anselmi.
Unter dem Hashtag #ExposeNGOs klaut Defend Europe die Bilder von Paco Anselmi für Posts in Spanisch, Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch


im Fred dazu:
Marian Schraube hat sich eines Artikels der in Italien auflagestärksten katholischen Zeitung Famiglia Cristiana und diverser Fake News zum Nachteil von SAR-Ngos angenommen: Beweise gegen „Iuventa“ gefälscht?
Lesen Sie das ganz, lohnt sich!
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Einen erstaunlich lesenswerten Blog (Moritz Gottsauner-Wolf) von Bord der Prudence der Ärzte ohne Grenzen (es gehen seit gestern abend Gerüchte um, daß die italienische Staatsanwaltschaft ebenfalls gegen MsF ermittelt, die davon aber nichts wissen) gibt’s beim Kurier: Mittelmeer-Logbuch (und daraus ausgegliedert (3.8.17): Rettungseinsatz für die Prudence)
nd: Ärzte ohne Grenzen: Keine Info über etwaige Ermittlungen
Weiter oben schon verlinkt: unbedingt lesenswert ist ein langer Artikel von Thomas Moser, Telepolis über die Erklärung von SAR-NGOs zu Kriminellen und die Verkehrung der Tatsachen im Mittelmeer von deutscher, europäischer und rechtsradikaler Seite.
Tagesschau: Verfahren gegen „Iuventa“ Beweise mit Schönheitsfehlern
Ein Schiff von Open Arms wurde bereits vor Malta am Ausschiffen gehindert.
Andrea Dernbach faßt im Tagesspiegel den von Deutschland/EU endlich umgesetzten Politikwechsel in Italien knapp zusammen – Kurswechsel vor Lampedusa: Militär statt Seenotrettung
Nachdem die MS Hass seit Tagen bewegungslos vor Tunesien rumliegt und keiner sie in den Hafen einfahren lassen will, hat sich Lars Wienand in der WAZ ein paar Gedanken über Tanken, Abschleppen usw. gemacht – Kein Sprit für Rechtsextreme: C-Star hat Problem in Tunesien
Was soll man den Identioten nun wünschen? Mast- und Schotbruch, Antifaschisten überall, Maschinenschaden, Sprit zu Goldpreisen und Ersticken an der eigenen Arroganz und Dummheit. Auch eine Meuterei der Crew könnte mich erheitern.
Matthias Vorndran, mdr/Faktenfinder/Tagesschau: Wie Alt-Right „Defend Europe“ unterstützt
correctiv mit einer lesenswerten Zusammenfassung der Vorgeschichte, der Situation in Italien, in Libyen, in der EU, der Vorwürfe gegen die NGOs und was an ihnen dran ist, der Rechtslage, des „Code of Conduct“ und möglichen Zukunftsszenarien.
Der beste Satz zum Thema, den ich in den letzten Tagen gelesen habe, ist von Erik Marquardt:
Vielen Dank, hier der Screenshot:

ORF: Immer mehr NGOs unterzeichnen Roms Verhaltenskodex
Ebenfalls ORF: Interviews zeichnen Bild des Schreckens
Thomas Pany, Telepolis: Deutlicher Rückgang der Zahlen im Juli (links nicht eingepflegt)
Andrea Dernbach, Tagesspiegel – Gutachten: EU darf Seenotretter nicht bremsen
Popcorn!
Martin Sellners letzter Tweet:

Falls Sie jetzt von irgendwoher lautes Gelächter hören: keine Sorge, das bin bloß ich.
Mehr Popcorn!
HOPE not hate make formal complaint about dangerous Defend Europe ship
Noch mehr Popcorn!
Ein Foto, das Sea Eye heute nachmittag von den Nazis zur See geschossen hat:

Bildschön auch ein Interview von radioeins mit Hans-Peter Buschheuer, Pressesprecher von Sea Eye.
Feine Recherche der Grazer Antifa – Hinter dem neofaschistischen Spektakel: Der Wirtschafts- und Propagandaapparat der IB Österreich (Kontrakultur Halle kommt auch vor)
Nachdem die MS Hass jetzt rund eine Woche in internationalen Gwässern östlich von Malta rumgedümpelt ist, weil auch Malta ihnen die Einfahrt in die Häfen verwehrt hat, haben sie das jetzt mißachtet – We are going to #Malta wether you like it or not! – und demonstrieren zur Sekunde mit ein paar maltesischen „Patrioten“ im Seniorenalter vor dem Amtssitz von Joseph Muscat.
Simon Kaupert verkündet, die nächste Mission von Defend Europe gälte Spanien und ich freue mich jetzt schon auf die Erfahrungen, die die Nipster mit der Guardia Civil sammeln werden. (alles via Twitter, aus hygienischen Gründen nicht verlinkt)
Ganz vergessen – vor 3 Tagen wurde die Wohnung von Robert Timm (in Abwesenheit, da vor Malta dümpelnd) polizeilich durchsucht und dabei Unterlagen und Datenträger beschlagnahmt, Herr Timm hatte Anfang Juli eine nicht angemeldete Kundgebung in Cottbus abgehalten. Der aktuelle brandenburgische Verfassungsschutzbericht ordnet die örtlichen ca. 20 Identitären erstmals vollständig dem Rechtsextremismus zu. Better late than never.
Der Antaios-Verlag will auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt präsent sein und dort ein Buch über die Heldenmission vorstellen. Martin Sellner erhielt ein paar Redner-Angebote, darunter auch eins von Ukip.
Mehr war nicht. Die Nipster zur See haben mehr Statements und Videos veröffentlicht, wie schlimm gemein Malta zu ihnen ist, als über ihre eigentliche Mission der NGO-Enthüllung, Booteversenkung, Flüchtlingsbekämpfung, Europaverteidigung.
Daniel Erk hat bei Zeit Online ein ganz niedliches Portrait von Martin Sellner abgeliefert (auf der Startseite angekündigt mit „Der Justin Bieber der Rechtsradikalen„): Martin Sellner hört Hip-Hop und hasst den Islam
Wie schon gesagt: wenn es nicht so bitter wäre, käme ich aus dem Lachen gar nicht wieder raus, Kurier:
O laut taz eine Ente: