Congo sapeurs: Is the Guinness ad true to life?
(Yes, it is. Nicht nur in Congo-Brazzaville)
Sapeurs – extrem gut gekleidete Männer – gibt es auch in der westafrikanischen Francophonie, ich sah auch schon Dandies in Tanzania, Zanzibar und Mozambique. Ursprünglich stammt die Bewegung aus Zentralafrika aus den 1970er Jahren und steht in der Aufwändigkeit und Detailverliebtheit des Auftrittes dem von Beau Brummell in nichts nach, nur ist sie viel fröhlicher und farbenfroher.
Eine Doku bei RT, die sich aus seltsamen Gründen nicht direkt einbinden läßt, ansehen! ‚Spending a Fortune to look like a Million‚:
Geo mit wunderschönen Portraits: Die Sapeurs von Brazzaville
npr: The Surprising Sartorial Culture Of Congolese ‚Sapeurs‘
„Creativity is very important,“ says Mediavilla. „It’s not only about spending a lot of money on the clothes, but also the way they speak, the way they move. … It’s a way of presenting their lives and being somebody in a society that doesn’t give you many opportunities. … It’s about [being] confident in oneself despite the circumstances.“
Sapeurs are also pacifists, says Mediavilla: „You have to be respectful to others. You cannot be aggressive.“
Still, it’s tempting to see the sapeurs‘ aspirational style as part of a legacy of cultural imperialism, a post-colonial legacy.
But Mediavilla invokes a phrase common among sapeurs — and one that is attributed to Papa Wemba, a rumba musician from Zaire (now the Democratic Republic of the Congo) who popularized the culture in the late 1970s and early 1980s: „White people invented the clothes, but we make an art of it.“
Die Société des Ambianceurs et des Personnes Elégantes hat gestern einen großen Verlust erlitten: Papa Wemba brach auf der Bühne zusammen und starb kurz darauf, im Alter von 66 Jahren.
Roger Willemsen schrieb 2007 über Papa Wemba: Papa explodiert
Er genoss den Ruf eines mythischen Mannes oder Gurus, auch wegen jener flamboyanten Kleidung, die seine Konzerte zu modischen Ereignissen werden ließen und die zentralafrikanische Couture prägten.
Ich ging mit ihm in die Kirche, wo er als Knabe glockenhell von der Empore gesungen hatte, und jetzt zum Gottesdienst in Schlappen und Adidas-Anzug an den Altar trat, um den Witwen und Ausgemusterten zu sagen, sie alle könnten es schaffen, wenn sie es nur wollten.
Verstanden sie, was „Es“ war? Verstand er es? Er werde, sagte Papa Wemba, eines Tages „auf der ganzen Welt explodieren“.
Wenn ich heute aber Molokai auflege, dann sehe ich seine Tänzer wieder im Hinterhof üben, höre die Albino-Stimmen des Chors, spüre wieder die Befreiung, die diese Musik den Kriegspausen bescherte, und ich verstehe, warum man Papa Wemba den magic touch zuschrieb … .
Westafrikanische Fashion Victims bewahrten einen schwäbischen Bettwäschehersteller vor der Pleite: Knirsch und Glanz (leider fehlen in der Onlineversion die traumhaft schönen Fotos der Printausgabe)
Der Kontakt zu Ihnen bildet enorm…;-)…Ich hatte zwar gestern die Todesnachricht gelesen, konnte aber keinen Kontext herstellen, gleich gar zu Sapologie. Dabei hatte ich darüber schon mal eine Reportage gesehen, aber auch diesen Begriff nicht mehr präsent (ischglaubischwerdalt). Diese Bonbonanzüge sind jedenfalls hammerhart, pink oder gemustert wäre jetzt mein Favorit. Wenn schon, dann mit Anlauf. Danke und Grüßle!
„Diese Bonbonanzüge“ sind übrigens möglichst von Kenzo, YSL oder sonstwem in dieser Liga, die Schuhe sind Weston’s und Krawatten und Einstecktücher gern von Hermés ud Co. Sie sagen’s: „Wenn schon, dann mit Anlauf.“
Es gibt in u.a. Paris und Brüssel spezialisierte Fachgeschäfte für afrikanische Kunden, bzw. für die afrikanischen Communities in Europa, die brandneue, Second Hand- und Anzüge 1 Mal getragen auf Modenschauen verkaufen.
Liebend gerne und Grüße zurück…;-)…
Kommt es Ihnen auch so vor, als würde in den letzten Monaten besonders viel gestorben?
Ich suchte eben nach Fotos von Malick Sidibé, der in den 60ern und 70ern gut gekleidete Menschen ohne Ende portraitiert hat und fand den Nachruf von Dominic Johnson für Sidibé, der am 14. April in Bamako gestorben ist: Chronist des freien Mali
Ein paar Bilder, ein Video mit vielen Portraits und noch eins mit Studiofotos und sehr toller Musik:
Es gab irgendwie mal mehr Zukunft als heute.
Noch ein prominenter Fotograf aus Mali: Seydou Keïta, von dem 350 Arbeiten bis zum 11. Juli im Grand Palais in Paris ausgestellt sind.
bento (mit einer Menge hübscher Bilder) über einen „Vintage-Guru“ in Namibia.
Sape ist nicht nur Männersache: Meet the Sapeuses of Brazzaville
Kam die Tage auf arte; gibts leider ned in der Mediathek; paar Schnipsel und anderes zu den „Mättlern“ in Bostwana gibts leider nur hier:
https://www.youtube.com/results?search_query=Botswana%2C+die+K%C3%B6niginnen+des+Heavy+Metal
„Viele denken, Heavy Metal sei vor allem „weiß, europäisch und männlich“. Doch in Botswana bildet sich seit Jahren eine kleine Heavy-Metal-Subkultur heraus: Frauen unterschiedlicher Generationen finden in dieser Musik ihre Identität. Ganz nebenbei lehnen sie sich gegen die patriarchalisch strukturierte Gesellschaft auf. Drei Rockerinnen haben sich im harten Alltag begleiten lassen.“ ( https://www.arte.tv/de/videos/078156-000-F/botswana-die-koeniginnen-des-heavy-metal/ )
Ich weiß nicht, inwieweit „Kulturelle Aneignung“ in Bezug auf Accessoires oder Musik als Diskussion hierzulande durch ist (Wursthaare, irgendwelche Bongomusik), da war ich immer skeptisch, weil eben kulturelle Aneignung in alle Richtungen funktionieren kann.
So ein Festivalbesuch dort wär für mich auf Jeden ein triftigerer Grund, meinen ökologischen Fußabdruck zu versauen als Elefanten, Löwen und Antilopen in (eingezäunter) freier Wildbahn rumtrampeln zu sehen.