Screenshot Focus (beschnitten)
Bisher bekannt ist, daß in der Silvesternacht in Köln (in geringerem Umfang auch in Hamburg und Stuttgart) sexualisierte Übergriffe auf Frauen und Diebstähle von Mobiltelefonen und Portemonnaies stattfanden. In Köln wurden bis zum Morgen des 5.1.2016 60 Anzeigen erstattet, davon 15 wegen sexualisierter Belästigung, darunter eine, die als Vergewaltigung gewertet wird.
Update: inzwischen sind es 90 Anzeigen über 100 Anzeigen mehr als 120 Anzeigen in Köln. Bei etwa drei Viertel der Angezeigen haben die Betroffenen angegeben, sexuell bedrängt worden zu sein, bei 50 wurden die Frauen zudem bestohlen, es wurden zwei Vergewaltigungen angezeigt. 170 Anzeigen sind inzwischen bei der Polizei eingegangen. Bei 117 davon geht es um sexuelle Gewalt. Demnach kamen seit Donnerstagmittag 49 neue Anzeigen hinzu. Samstagabend: laut Polizei 379 Anzeigen, davon 150 wegen sexualisierter Gewalt Laut Polizei am 10.1.: Insgesamt liegen zu den Geschehnissen in der Silvesternacht am Hauptbahnhof Köln 516 Strafanzeigen vor. In etwa 40 Prozent der Fälle ermitteln die Kriminalbeamten unter anderem wegen Sexualstraftaten. In Hamburg wurden 133 Anzeigen erstattet.
12.1.: Mittlerweile bearbeite die Ermittlungsgruppe Neujahr 653 Anzeigen, wie der Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mitteilte. In etwa 45 Prozent der Fälle werde unter anderem wegen Sexualdelikten ermittelt. 17.1.: Die Zahl der Strafanzeigen von Opfern der Silvester-Gewalt in Köln stieg bislang auf mehr als 670. 18.1. Bisher seien 766 Strafanzeigen gestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 21.1. Insgesamt wurden 358 Sexualdelikte angezeigt (mit hübscher Grafik, was wann passierte).
Update 13.1. Der Bericht von Innenminister Jäger zur Silvesternacht, gefunden in der Süddeutschen (danke an ed2m)
„Schlag ins Gesicht“ – „Handy entrissen, mehrere geschädigte Frauen, bei allen versucht, Finger in Scheide einzuführen, misslang wegen Strumpfhose“ – „einer Geschädigten wurde Finger eingeführt“ – „begrabscht, Griff an Po und Scheide“ – „Geschädigte von zwei Männern umringt, dann an Brüsten und Schritt angefasst“ – „Vergewaltigung durch Gruppe, fassten in den Genitalbereich und führten Finger in Scheide ein“.
27 Seiten lang ist der Bericht, allein 13 Seiten nimmt die Auflistung der Delikte ein.
Die Täter werden als enthemmt, brutal, stark betrunken und als Nordafrikaner beschrieben, die Rede ist von 1000 Männern, laut Zeugen wurden die Übergriffe aus dieser Menschenmenge heraus in Gruppen von 15 bis 40 Männern verübt. Laut Kölner Polizei handelt es sich bei den wenigen in der Silvesternacht Festgenommenen nicht um in letzter Zeit nach Deutschland gekommene Flüchtlinge, sondern um der Polizei seit geraumer Zeit bekannte Mehrfachtäter. Henriette Reker hat für heute (5.1.) ein Krisentreffen einberufen, daran sollen unter anderem die Kölner Polizei, die Bundespolizei und Stadtdirektor Guido Kahlen teilnehmen. Eine Ermittlungskommission soll klären, ob sich die Männer über Soziale Netzwerke organisiert haben. Die Polizei wertet Handyvideos und Material aus Überwachungskameras aus, die Videoüberwachung des Kölner Hauptbahnhofs soll unter Umständen ausgeweitet werden.
Das ist die Information, die am 5. Januar bekannt und gesichert ist.
Seit dem 3.1. ist das Internet wesentlich schlauer, es wimmelt nur so von Ganzgenaubescheidwissern und von Wasjetztzutunistexperten. Bei Zeit Online gingen gestern abend innerhalb von 3 Stunden mehr als 1000 Kommentare ein, von denen mindestens ein Drittel zu Löschung und zur Sperrung der dazugehörigen Nutzer führen müßte, die Kommentare wurden heute morgen ausgeblendet.
Die Rede im www ist von der Lügenpresse, die solche Vorfälle stets politisch korrekt verschweigt, vom „einstmals sicheren Deutschland“ und von „unseren Frauen“, laut Antje Schrupp von zu organisierenden Bussen, um nach Köln zu fahren und „weiße deutsche Frauen“ zu beschützen, von der Schuld der Feministinnen, die wegen jedem Pups einen Aufschrei veranstalten, hier aber den Mund nicht aufkriegen, von sofort zu schließenden Grenzen, vom Kulturtod und Volksaustausch Dank Merkels Irrsinn, von aus kulturellen Gründen erwartbaren Übergriffen auf weiße Frauen wie am Tahrirplatz in Kairo.
What? Bitte wieviel? In Kairo fanden Massenvergewaltigungen in aller Öffentlichkeit schon unter Mubarak statt, sie setzten sich unter Mursi und nun auch unter Al-Sisi fort und sie haben zum Ziel, politisch engagierte Frauen und ihre Familien aus der Öffentlichkeit zu verbannen, es gibt starke Hinweise, daß sie aus Regierungskreisen oder anderen ägyptischen Eliten bestellt und bezahlt werden. Nur, weil °auch° westliche Journalistinnen wie Lara Logan, Sonia Dridi, Caroline Sinz davon betroffen waren, fanden diese Grausamkeiten überhaupt Eingang in unsere Medien.
Es gibt wohl keine Frau und schon gar keine Feministin, die sexualisierte Gewalt nicht schrecklich findet und sie scharf verurteilt. Nicht zu fassen ist, daß Rechtsradikale zum umpteenthten Mal „unsere Frauen“ als Sturmgeschütz gegen alle nichtdeutschen, nichtweißen Männer in Stellung zu bringen versuchen. Dabei gerät ja immer so schön in Vergessenheit, daß fast jede zehnte Frau in Deutschland von selbst erlebter sexualisierter Gewalt berichtet, mehrheitlich begangen von diesen Frauen gut bekannten Männern, oft in engen Beziehungen. Die angeblich kulturell bedingte Vergewaltigungslust nordafrikanischer Männer scheint in dieser besorgniserregenden Bürgerdenke dem vielbemühten muslimischen Antisemitismus zu ähneln, den man – wenn es ihn nicht in erschreckendem Umfang gäbe – ebenfalls erfinden müßte, um vom deutschen Antisemitismus bei immerhin rund 20% der Bevölkerung besser ablenken zu können.
Es macht mich zum Kotzen zornig, daß Frauen im Jahr 2016 selbst in einem der freiesten und wohlhabensten Länder dieser Erde weder im öffentlichen noch im privaten Raum sicher sind, bei der Polizei immer noch zu oft kein Gehör finden und Vergewaltiger nur extrem selten verurteilt werden können, u.a. weil die kostenlose und anonyme medizinische Beweissicherung immer noch nicht überall Standard ist. Es ist erbärmlich, daß Frauen nach wie vor Vergewaltigungen nicht anzeigen, weil Scham und Schande bei allen Sexualdelikten an den Opfern kleben. Es ist nicht nur schäbig, sondern das wirklich Allerletzte, die in Köln in der Silvesternacht sexualisiert bedrohten und gequälten Frauen für rechtsradikale Hetze zu mißbrauchen.
Und hier kommt ein kühner Gedanke: was wäre, wenn sich nicht nur hauptsächlich Frauen für die Rechte von Frauen einsetzen würden? Was wäre, wenn sich auch Männer selbstverständlich und aktiv, immer und überall dafür einsetzten, daß sich Frauen weder von beschissenen Sprüchen noch von tätlichen Übergriffen ständig latent bedroht fühlen müssen?
Das, meine Herren, ginge unabhängig der politischen Vereinnahmung vergewaltigter Frauen gegen Flüchtlinge. Um noch einmal Antje Schrupp (<-deren Blog sehr lesenswert ist) zu zitierten:
Das Tollste daran ist: Wir können jetzt sofort damit anfangen.
Update 7.1. Margarete Stokowski bei SPON:
Sexualisierte Gewalt: Des Rudels Kern
Nachtrag 28.6. Zeitmagazin: Die Silvesternacht von Köln wurde zur Projektionsfläche in der Flüchtlingsdebatte. Eine Frage blieb unbeantwortet: Was geschah wirklich?
Was vor allem hier auch wieder erschreckend anmutet ist, wenn man den ganzen anderen Bullshit ‚mal außer Acht lässt: welch‘ eklatanter Mangel an simpler Zivilcourage muss in solchen Situationen vorherrschen, dass so etwas, von wem auch immer intiiert und verbrochen, möglich wird?
Genau das ist die Frage, die sich mir dabei auch stellt. Ein Deutungsversuch wäre, daß Gewalt zwischen Männern und Frauen immer noch gern als Privatangelegenheit betrachtet wird, in die man sich lieber nicht einmischt. Woran sich die nächsten Fragen anschließen.
Gestaunt habe ich über Kommentare bei Zeit Online, die von der Polizei wahre Wunderdinge erwarten, z.B. daß die 143 Mann Polizei am Kölner Hauptbahnhof die 1000 Männer einzukesseln, zu verhaften usw. gehabt zu haben hätten. Hier ließe sich tatsächlich mal eine Lehre aus den Massenvergewaltigungen in Kairo ziehen – ich hatte damals für die Recherche zu dem oben verlinkten Blog (hinter ‚in aller Öffentlichkeit‘) sehr sehr viele Videos angesehen und auf so gut wie keinem sind die Massenvergewaltigungen mitten in der Menschenmenge tatsächlich für ungeschulte Augen sichtbar. Aber auch da stellt sich die Frage nach der Zivilgesellschaft, weil zur Abschirmung der Täter immer eine ganze Menge an umstehenden Glotzern nötig ist.
Zu Hier ließe sich tatsächlich mal eine Lehre aus den Massenvergewaltigungen in Kairo ziehen: ein Video von der Kairoer Operation Anti Sexual Harrassment, kurz OpAntiSH – ohne den roten Kreis im Video und ohne den Flammenwerfer, mit dem Aktivisten von OpAntiSH gegen die Täter vorgehen, sähe man nichts von der Vergewaltigung, nullkommanull. Nur die unmittelbare Umgebung bekommt das mit.
In Kairo positionierten sich die Aktivisten an hoch über dem Platz gelegenen Punkten und hatten zusätzlich Aktivisten in der Menschenmenge, die sie von oben koordinierten, um bedrängten Frauen überhaupt helfen zu können.
Nicht fehlen darf natürlich Frau Birgit-> Dann-mach-doch-die-Bluse-zu! Kelle und der Focus-> Schreckliche Taten in Köln: Sexuelle Gewalt gegen Frauen: Warum der Aufschrei gegen die Täter nicht ausbleiben darf
Woran es wohl liegen mag, daß Frau Kelle der Gedanke so gar nicht kommen will, daß der von ihr damals wie heute verteufelte Aufschrei alle Täter, damit auch die jetzigen beinhaltete? Es ist eins der dümmeren Medienmärchen, daß der wegen Brüderle stattgefunden hätte, sondern die Initialzündung war ein Blog von Maike Hank bei Kleiner Drei-> Normal ist das nicht!
Natürlich auch dabei ist die Emma mit einem schrägen Tahrirplatzvergleich-> Köln: Frauen berichten EMMA vom Terror
ff. die Kommentierung ist entsprechend.
Nicht nur die Emma, auch the grand old Schachtel herself kommentiert die „Gang-Bang-Party rund um den Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht„-> Das sind die Folgen der falschen Toleranz
Bei Big Alice‘ Weit- und Röntgenblick, der aus bislang 15 Anzeigen eine „Gang-Bang-Party rund um den Hauptbahnhof“ und aus 1000 Anwesenden 1000 Terroristen macht und angesichts solch mütterlicher Fürsorglichkeit für die „noch übenden Jungs“ alias die „verrohten jungen Männer“ kommen mir echt die Tränen. #alice-geh-in-rente
Mit der Schützenhilfe von Ulf Poschardt (laut Schwarzer ein „emanzipierter Mann„) legte Frau Schwarzer inzwischen in der Welt noch mal nach-> „Kalaschnikows, Sprenggürtel und jetzt die sexuelle Gewalt“
Was vom
FC-Vielschwätzer„Feminist der ersten Stunde“ Mopperkopp unter „Wie Alice Schwarzer den Küken einmal mehr zeigt, wo der Feminismus hängt …“ und der #ausnahmslos-Hashtag unter-> „Fatwa-Feminismus“ verbloggt wird. Wären Mopperkopp-Blogs nicht immer eitel und die Freitag-Community nicht sowieso auf dem Hund, bliebe nur haltloses Gekicher.Bei Spon ein Gespräch zwischen Big Alice und Anne Wizorek, leider nur in der englischen Übersetzung-> online. Im-> deutschen Anreißer:
Wann genau wurde die Stelle einer Anführerin der deutschen Frauenbewegung ausgeschrieben?^^
Das Verhältnis der grand old Schachtel zu Frauen im allgemeinen und Feministinnen im besonderen ist vor allem deswegen kompliziert, weil the grand old Schachtel dem Wort Chauvinist und dem schönen Satz von den Ratschlägen, die auch Schläge sind, neue Bedeutungen verleiht.
#Alice-geh-in-Rente
Ein als „Gegenrede“ zu Kelle bezeichneter Kommentar von Hannah Lühmann in der Welt-> Warum wir dieses Mal keinen #aufschrei brauchen
Kopf->Tisch
Beim SPON gibt es einen lesbaren Kommentar von Stefan Kuzmany-> Reaktion auf die Übergriffe in Köln: Zornig, aber nicht blind
Für Twitter kann ich das bestätigen, dort wird u.a. gewünscht, daß die Frauen und Töchter der Willkommensjubler unter den Vergewaltigten sind. Ähnlich übel ist die Kommentierung unter Antje Schrupps Blog, dort wird ihr Vergewaltigung gewünscht °_O
Auf den Punkt kommt extra3->
Rechte machen das jetzt zum Thema, war zu erwarten. Kelle kommt natürlich auch daher. Die wittern Morgenluft. Von denn muss man sich abgrenzen oder sie nicht beachten. Und dann bessere Argumentationen finden.
Am Kölner Hbf herschte an Silvester wohl eine grundsätzlich rohe Stimmung. Da kommen Leute hin und schießen über Stunden hinweg Feuerwerk nicht in den Himmel, sondern auf andere, Umstehende johlen. Das ist schon mal eine gute Grundlage für weiteres menschenverachtendes Verhalten. Dazu kommt die übliche Kriminalität, dann noch Leute die aus patriarchalischen Gesellschaften kommen, keinen Respekt vor Frauen haben, blonde Frauen als Freiwild betrachten, Araber und Nordafrikaner; es wundert alles nicht wirklich.
Stellenabbau bei der Polizei:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article136466953/Stellenabbau-schwaecht-Polizei-im-Kampf-gegen-den-Terror.html
Ob gegen den Terror oder sonstwas, es ist eine unverantwortliche Entwicklung.
Und weil Politiker nun wieder sagen, es dürfe keine No-go-Areas geben: Die gibt es beispielsweise für erkennbare Juden in vielen Vierteln Deutschlands schon lange, in Teilen von Neukölln oder Wedding. Es ist beispielsweise völlig selbstverständlich, dass in Kreuzberg oder Neukölln in gemischten Schulen zwar haufenweise Moslems erkennbar auftreten, aber keine Juden. Die schickt man von vornherein auf Schulen in Mitte. Man hat sich daran gewöhnt.
Ich würde das alles in guter alter Manier wieder auf neoliberale Politik zurückführen. Man lässt es laufen, passend dazu die Nichtpolitikerin Merkel, die wie ein Pfarrer plappert. Es fehlt der politische Diskurs jenseits von Facebook und Internet.
Achachach, Politiker dürfen meinetwegen ihre Meinung zu den Übergriffen am Kölner Hauptbahnhof gern für sich behalten, für Politiker ist schließlich die gesamte Gesellschaft eine No-Go-Area – ihre Abschottung ist ja als Relikt des heißen RAF-Herbstes irgendwie übrig geblieben.
Politiker sollen gefälligst Probleme lösen und machen. Unter anderem und nur zum Beispiel die Polizei nicht völlig zersparen, sondern sie anständig bezahlen und sie wesentlich besser ausrüsten und ausbilden. Dafür – Berlin – auch nochmal ein warmes Danke an den Herrn Deutschlandabschaffer, im Nebenberuf (neben seinen 46 Haupttätigkeiten) Finanzsenator Sarrazin, der >2000 Stellen bei der auch damals schon ausgelasteten Polizei wegsparte.
Ich stimme Ihnen weitgehend zu, nur vor allem einen Punkt sehe ich womöglich anders: j.e.d.e Menschenmenge ist latent roh und mit der Gefahr sexualisierter und anderer Übergriffe verbunden.
Hätte ich bloß je einen Euro für jede einzelne Situation, in der ich in aller Öffentlichkeit von irgendeinem Arschloch befummelt oder sonstwie angetanzt wurde, ich könnte davon in charmanter Begleitung extrem gut essen und trinken gehen und nachher noch mit der Taxe nach Hause chauffiert werden.
Und: ich kenne keine einzige Frau, bei der das irgendwie anders wäre.
Soviel Polizei, daß jede dieser Situationen verhindert worden wäre, wünsche ich mir wirklich nicht, sondern: eine wache Zivilgesellschaft aus Männern und Frauen.
Der Oberpolizeigewerkschafter der Polizei hat die absolute Spitzenidee zu den Übergriffen in Köln im Hinblick auf den Karneval-> „Wir waren da, wir haben es nicht gesehen“
Na, dann bin ich mal gespannt, wie man in Köln eine Art millionenhaften Einzelkarneval hinkriegen möchte. Ich fürchtete mich schon als ganz kleine dame.von.welt inmitten der besoffenen Erwachsenen und fand es auch wenig komisch, zur Strafe noch mit harten und übelschmeckenden Bonbons beworfen zu werden (ich hatte tatsächlich mal ein ausgeprägtes Veilchen von sonem Drecksding).
Auch von Frau Reker kommt eine eigenwillige Auffassung des Kölner Karnevals (zur Prävention künftiger Übergriffe)-> Krisentreffen von Polizei und Stadt in Köln
Ja ne ist klar, in Köln gab es nie einen meßbaren Geburtenanstieg im November und es mußte auch noch niemalsnienicht ein Nubbel verbrannt werden – bewahre! Mit Sex hatte Karneval noch nie irgendetwas zu tun^^.
Was ist falsch am bewährten nein heißt nein?
Mehr von Frau Reker-> Rheinische Post:
Zum Halten einer Armlänge Distanz zu Fremden in Menschenmengen fällt mir nichts mehr ein. Außer das folgende Video ‚How to Not Get Raped‘:
Oder und in anderen Worten zu Frau Rekers einen Armlänge Distanz zu Fremden->
Der AfD, vielmehr ihrer ‚Jungen Alternative‘ ist auch noch was zu Rekers Armlänge eingefallen °_O
Gefunden bei Andreas Kemper-> AfD ist „durchgeknallt“
Daniel Bax in der taz-> Neue Dimension der Empörung (dem ich so sehr zustimme, daß ich den kompletten Kommentar reblogge)
Ein toller Kommentar von Teresa Bücker bei editionf-> Gewalt in Köln – Welche Frage wir uns jetzt stellen sollten
Einige Anmerkungen von den Prinzessinnenreportern zum-> Silvester in Köln
Titanic-> Schunkele, Bützche, Strafanzeige?
Nicht Götz Kubitschek in der Sezession, sondern Alexander Marguier im Cicero-> Der Kontrollverlust
Irgendwie lese ich immer mitten in den Städten angekommen und Einzelfälle? Wo lebt der Mann?
Zeit Online fasst den aktuellen Stand zusammen-> Was geschah in Köln?
Desweiteren wird ein Vergleich zum Oktoberfest gezogen und festgestellt, daß 15 Anzeigen wegen Sexualdelikten in einer Nacht mehr sind als 20 in 2 Wochen und es wird dem Märchen widersprochen, die Presse hätte etwas unter den Tisch gekehrt oder nur verzögert gemeldet.
Trotzdem innerhalb von 2 Stunden über 500 Kommentare, die für sich sprechen °_O
Insgesamt gibt es seit gestern abend 5 ZO-Artikel mit weit mehr als 3500 Kommentaren.
Um jetzt mal meinerseits eine Verschwörungstheorie an den Haaren herbei zu ziehen: was, wenn sich „asylkritische“ Kommentatoren vernetzt haben und in konzertierter Aktion die Medien zuspammen, die überhaupt noch Diskussionen zulassen – um sich zeitgleich über einen nicht stattfindenen #aufschrei, linksrotgrünversiffte Gutmenschen, „Lügenpresse“ und Meinungsunterdrückung zu beklagen?
Jan Fleischhauer erklärt im-> SPON, welchen Reim sich die Menschen zu sexualisierten Übergriffen im allgemeinen, zu denen in Köln und zur ‚Lügenpresse‘ zu machen haben:
Lesenswerter Kommentar von Natascha Strobl im Mosaikblog-> Köln: Weder Schweigen noch Rassismus
Das sollte man unbedingt lesen-> „Ich habe noch nie so viele heulende Frauen gesehen“
Ja, den Augenzeugenbericht in der Süddeutschen sollte man lesen, in der FR gibt es auch eine Menge. Welche Zahlen nun im Einzelnen stimmen oder nicht: Schwarzer überzieht und schaufelt den Rechten in die Hände, aber die ist schon lange nicht mehr wirklich ernstzunehmen, andererseits existiert ein Problem der Verrohung, das ergibt dann das Ballern in die ungeschützte Menge, die Szenen am Kölner Hbf etc. Das sind dann mal Migranten, die sowieso eher zu den Benachteiligten gehören, mal deutsche Prolls in den üblichen Feierbezirken. Auffällig ist aber dennoch, dass es in migrantischen Milieus eine stärkere Vernetzung, ein deutlich höheres Maß an organisierter Kriminalität gibt. Und damit meine ich nicht Drogenhandel, da geht es ja einfach um Nachfrage und Angebot. Es sind Gruppenbildungen und teilweise abartige Wertvorstellungen. Ich lebe seit Jahrzehnten in Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln und in ähnlichen Düsseldorfer Gegenden und lebe gerne dort und habe persönlich keinerlei Probleme. Man lebt in großer Toleranz nebeneinander her, was erstmal eine zivlisatorische Errungenschaft ist, aber man weiß im Grunde nichts übereinander. Es findet eine subtile Parzellierung innerhalb kleinster Stadtteile statt. In Kreuzberg erobern besserverdienende Akademiker Straße um Straße, ein paar Straßen weiter hält man sich nicht auf. Nicht unbedingt, weil es gefährlich wäre, sondern weil man da nicht sein Angebot hat. Zwischen diesen Parzellen gibt es kaum Austausch. Andererseits: Das ist in der Kleinstadt nicht anders, auch wenn da alles homogen deutsch ist.
Hmnuja, das sagt das Parallel in Parallelgesellschaft aus: Man lebt in großer Toleranz nebeneinander her, was erstmal eine zivilisatorische Errungenschaft ist, aber man weiß im Grunde nichts übereinander.
Das ist einer der Gründe, warum ich für Toleranz (kommt von tolerare, heißt erdulden) keine allzu großen Lanzen breche, mir erscheint Akzeptanz für Integration langfristig unumgänglich: die Mehrheitsgesellschaft sollte sich schon für die Denk- und Lebensweise der Minderheit interessieren und die Minderheit umgekehrt die Regeln und Werte der Mehrheitsgesellschaft respektieren.
Dazu müssen Regeln und Werte aber erstmal vorgelebt werden und dabei hilft keine Fahnen-Hymnen-Leitkultur-Diskussion, sondern eben nur das Vorleben der eigenen Werte und Regeln.
Profanes Blödmannbeispiel: ich hatte meine Arbeitsräume lange in der Reichenberger Straße und zwar zu Zeiten, als die Erdgeschosse dort noch verrammelt und die Geschäfte an buchstäblich einer Hand abzuzählen waren. Davor lag kein Müll auf die Straße (auch, weil ich im Sommer liebend gern draußen saß) – ich habe ihn wahlweise weggeräumt oder die Müllfallenlasser freundlich gebeten, ihren Müll bitte selbst zu entsorgen – hat geklappt, es wurde im Laufe der Zeit immer weniger. Dafür kamen im Laufe der Zeit die Kinder an, damit ich ihre Streitigkeiten schlichte, ich wurde zu zahllosen Hochzeiten und Beschneidungsparties eingeladen und zum Zuckerfest bestens mit oberköstlichem Essen versorgt. Eine für mich überraschende Erfahrung war, daß sich Youngster (bei denen ich früher eher darüber nachgedacht hätte, ob ich nicht besser die Straßenseite wechseln sollte) mit der Frage, ob sie eigentlich mit ihrer Mutter auch so respektlos umgehen wie gerade eben mit mir, sehr oft in ausgesprochen höfliche und freundliche junge Männer verwandeln. Ältere Frauen sollten sich überhaupt viel mehr und mutiger einmischen, die genießen viel mehr Respekt als sie glauben.
An Austausch muß man interessiert sein, sonst findet eben kaum einer statt.
Das macht es den gut verdienenden Neuberlinern und Besserkreuzbergern ja auch so leicht, ganze Straßenzüge einzugemeinden – die sprechen nur mit dem Makler und dem Banker und mit ihresgleichen – bereits die Verkäuferin im nächsten Laden oder der Barkeeper wird als Privatpersonal betrachtet und entsprechend behandelt (ich muß bald wegziehen, mich schmerzt die Wegrationalisierung von Gemeinsinn und Heimat und ich fühle mich angesichts der vielen konsumierenden Gleichgültigen nicht mehr wirklich wohl).
Hannes Leitlein-> Ohne Ansehen (ein Kommentar, der mir so gut gefällt, daß ich ihn vollständig zitiere)
Hat dies auf montagfrei rebloggt.
Ich stimme Ihnen weitgehend zu, nur vor allem einen Punkt sehe ich womöglich anders: j.e.d.e Menschenmenge ist latent roh und mit der Gefahr sexualisierter und anderer Übergriffe verbunden.
Gehen Sie mal auf ein Konstantin-Wecker-Konzert, dann revidieren Sie diesen Satz :-) Nö, Menschenmenge an sich sagt erstmal nichts, auch tausend Menschen auf einem Haufen müssen sich nicht danebenbenehmen, im Gegenteil, Übergriffe sollten gerade dann nicht möglich sein.
Schönes Beispiel aus der Reichenberger Straße.
Gehen Sie mal auf ein Konstantin-Wecker-Konzert, dann revidieren Sie diesen Satz :-) Nö, Menschenmenge an sich sagt erstmal nichts, auch tausend Menschen auf einem Haufen müssen sich nicht danebenbenehmen, im Gegenteil, Übergriffe sollten gerade dann nicht möglich sein.
Was bringt Sie auf die Idee, daß ich Konzerte nicht mitgemeint haben könnte? Das Schwenken von Feuerzeugen heißt noch lange nicht, daß sich nicht irgendein Arschloch an eine drängt oder sonstwie unerbeten übergriffig wird. Im Zweifel reicht auch ein Arschloch unter tausend Menschen völlig aus, um einer den Abend, die Woche oder das Leben zu verkacken.
Richtig ist: sie müssen sich nicht danebenbenehmen und: Übergriffe sollten unmöglich sein.
Falsch ist: eine emotional aufgeladene Menschenmenge schützt vor Arschlöchern, eher das Gegenteil ist der Fall.
Übrigens noch einer der entschiedenen Vorteile des Älterwerdens: sexualisierte Belästigungen nehmen jenseits der Fleischmarktgrenze ab. Bei mir nahmen sie schon ab, als ich mit 40 die Frisur wechselte – blonde Haarpracht bis zum Po fiel, Belästigungen halbierten sich. Und damit meine ich jetzt nicht ungelenke Flirtversuche, sondern Belästigungen.
Lieber Genova, Sie sind ein Mann. Auf Sie wird im öffentlichen Raum vermutlich selten oder gar nicht sexualisiert übergegriffen. Glauben Sie mir: besonders für junge Frauen sieht das anders aus.
Mir unvergesslich ist der Bewußtseinswandel eines Freundes aus dem bayerischen Oberland, der mich vor Jahren in Berlin besuchte und sich versehentlich in eine schwule Bar verirrte. Er wurde dort auf dem Weg zum Tresen, während eines Drinks und wieder zurück zur Tür (halbe Stunde oder so) weder angefasst noch wurde er irgendwie abfällig angesprochen. Er war aber allein durch das Begehrtwerden durch für ihn Falsche, ihre Blicke und die freundliche Kommentierung seiner körperlichen Vorzüge so auf Krawall gebürstet, daß er den Laden nur mit Mühe ohne Gewaltanwendung verließ. Er kam noch auf hundertachtzig ein Stündchen später bei mir zuhause an, erzählte den Ablauf en Detail und ich fragte ihn, warum genau er eigentlich so aufgebracht sei, obwohl er weder angefasst wurde noch sich tatsächlich häßliche Bemerkungen habe anhören müssen. Schließlich meinte er, daß er wohl zum ersten Mal eine Idee davon bekommen habe, wie gedemütigt sich Frauen durch unerbetene Aufmerksamkeiten von für sie Falsche dauernd und überall fühlen müssen, der wurde richtig nachdenklich.
Der erste Schritt zu einer intakten Zivilgesellschaft, die aktiv vor sexualisierten Übergriffen aller Art schützt, ist Begreifen über die eigene Wahrnehmung hinaus. Männer kommen viel zu oft erst in die Schuhe, wenn ihre Liebste unschöne Erfahrungen macht. Die sie in Begleitung des Liebsten selten machen wird, in dem Fall sind ja die Besitzverhältnisse geklärt^^
Jeder Mensch ist aber lieber Subjekt als jemandes Objekt.
Den Freund aus der Schwulenbar verstehe ich nicht so ganz. So läuft das dort halt, Kontaktaufnahme, freundliche Komplimente, das Körperliche wird betont. Wenn ihm das nicht passt, soll er halt direkt wieder rausgehen. Oder sich Gedanken machen, warum ihn das so nervt. Ihr Freund hat ein Problem, würde ich sagen.
Ich war auch mal versehentlich in einem Schwulencafe bzw. ich merkte das erst durch die Blicke. Fand ich ungewohnt, aber ok. Mal eine andere Erfahrung. Wir haben ja auch das gesellschaftliche Problem, dass Berührungen bei uns tabu sind. Ich berühre gerne beim Diskutieren, den Arm oder so. Wer das unangenehm findet, sollte bei sich selbst nach der Ursache suchen. Wobei jeder natürlich das Recht hat, bei sich selbst sich so eine Berührung zu verbitten. Wir können uns da aus dem Süden einiges abgucken.
Und um noch ein wenig provokativ zu werden: Manche Frauen laufen dermaßen aufreizend rum, die werden halt angeguckt. Gerade Frauenkleidung ist heute oft so massiv berechnend geschnitten, bis hin zu den Hot Pants, bei denen unten die Hosentaschen rausgucken: Sowas ist zum Angucken gemacht. Darüber sollten sich die Frauen, die sowas anziehen, im Klaren sein. Wo die Grenzen zur Belästigung verlaufen, ist die Frage, aber Männer gucken bei sowas hin, fast automatisch. Vielleicht ist die Frage, wie lange.
Andererseits fiel mir kürzlich in der S-Bahn ein etwa 60jähriger auf, der eine etwa 16jährige richtiggehend anstarrte, dauerhaft. Sie konnte sich nicht wehren. Meine direkten Gegenblicke zeigten bei ihm keine Wirkung. Solche Leute nehmen sich einfach das Recht. Das ist übel, keine Frage. Es ist wohl eine Frage des Maßes. Aber ich bitte den Umstand der sexuellen Attraktion gerade vieler junger Frauen bei dem Thema zu beachten.
Ansonsten stimme ich Ihnen naturgemäß in allem zu.
Ach so, Subjekt, Objekt. Jeder Mensch ist beides, würde ich sagen. Es sei denn, er ist alleine. Oder schizophren.
Sie: Wir haben ja auch das gesellschaftliche Problem, dass Berührungen bei uns tabu sind.
Nö, nicht „Wir“, sondern Männer haben das Problem, daß Berührungen unter Männern tabu sind. Außer bei Fußballtoren und bei Gewalt unter Männern, deren Haupttäter wie -Opfer Männer sind. Wenn Männer sich abseits dessen mal umarmen, schlagen sie sich gern gegenseitig kernig auf den Rücken – vermutlich, um nur ja keinen Eindruck von Zärtlichkeit aufkommen zu lassen. In der Tat könnten deutsche Männer vom Süden lernen, eins meiner Lieblingskreuzbergstraßenbilder sind türkische Männer, die Hand in Hand und ins Gespräch vertieft spazieren gehen. Dem toitschen Mann würde eher der Arm abfaulen.
Frauen kennen dieses Berührungstabu nicht, auch kein Sprech-, kein Zärtlichkeits-, kein Heul- und kein Tröstetabu. Weswegen manche Männer weniger ihre Männerfreundschaften pflegen (oberhalb der Kumpelebene sowieso selten), sondern lieber mit Frauen befreundet sind. Oder ihre Liebste zur Gänze mit der Sorge um Sozialkontaktpflege und Psychohygiene betrauen (<- einer der Punkte, an dem eine männliche Emanzipation überfällig ist – in dieser Abhängigkeit liegt ja der Hauptgrund, warum so viele Männer nach einer Scheidung ins Bodenlose stürzen).
Na klar hatte der erwähnte Freund ein Problem mit sich (zu seiner Ehrenrettung, der war 25 und damals noch alles andere als weltläufig) und bestimmt sind Sie souveräner. Aber er hatte kein besonders exotisches Problem – es ist ja nix Neues, daß hauptsächlich Männer Homosexuelle hassen und verabscheuen alias extrem verunsichert sind, wenn ihre tradierte Geschlechterrolle ins Wanken gerät und dann der Aggression der Vorzug gegeben wird – statt die Geschlechterrolle und die damit verbundene Aggression mal zu hinterfragen. Der Freund schaffte das immerhin über die Bande der Einfühlung in tägliche Erlebniswelten von Frauen, nämlich von den Falschen begehrt zu werden. Ich glaube nicht, daß der danach noch unbekannten Frauen hinterhergepfiffen hat.
Sie: Manche Frauen laufen dermaßen aufreizend rum, die werden halt angeguckt. Gerade Frauenkleidung ist heute oft so massiv berechnend geschnitten, bis hin zu den Hot Pants, bei denen unten die Hosentaschen rausgucken: Sowas ist zum Angucken gemacht. Darüber sollten sich die Frauen, die sowas anziehen, im Klaren sein. Wo die Grenzen zur Belästigung verlaufen, ist die Frage, aber Männer gucken bei sowas hin, fast automatisch.
Öhm, ich traue es mich ja kaum schreiben, aber auch manche Männer haben hübsche Körperteile, die sie offensiv zeigen. Ich z.B. schmelze ja bei nackten männlichen Oberkörpern oberhalb von an den Grenzen physikalischer Gesetze getragener Hosen, sofern sie nicht allzu haarig und nicht allzu muckibudengestählt sind. Wurde schon von einer Mehrheit junger Männer berichtet, die sich von Spießrutenläufen inmitten „fast automatischer“ weiblicher Blicke belästigt und verunsichert fühlen? Werden Männer regelmäßig auf der Straße durch zotige Sprüche belästigt und unerbeten betatscht? Aber keine Sorge, die Mädels holen in Sachen Unzivilisiertheit auf, der Hang zu Junggesellinnenabenden mit den Chippendales ist ja erst der Anfang^^
Wie aber läßt sich erklären, daß ich so oft belästigt wurde, nachdem ich mich weder aufreizend kleidete noch sonstwie zu Übergriffigkeit ermunterte (sondern als junge Frau sehr unsicher und dementsprechend superzüchtig gekleidet war)? Sollten manche Männer (besonders bei Vollmond) „fast automatisch“ weggesperrt werden?^^
Um noch eine Erfahrung aus dem persönlichen Nähkästchen beizusteuern: ich hatte auch mal eine hedonistische Phase, in der ich Männer höflich, charmant und sinngemäß fragte, ob sie sich die Gründung einer IG Sex mit mir vorstellen könnten. Dazu wählte ich ausschließlich Männer, von denen ich sicher wußte, daß sie mich auch mögen, attraktiv finden, ungebunden sind und ließ auch keinen Zweifel daran, daß ich ’nein‘ für eine Antwort halte. Zu meinem Bedauern kam bei weit mehr als der Hälfte die IG Sex nicht zustande, weil die Männer überstürzt Reißaus nahmen. Ich habe das anfangs gar nicht verstanden, weil ich es extrem unfair fand, daß immer Männer den ersten Schritt zu tun (und sich die Körbe einzuhandeln) haben – ich dachte, die freuen sich, wenn eine von ihnen begehrte Frau ihnen das mal abnimmt. Bis mir allmählich dämmerte, w.i.e sehr manche Männer Offensivität und Aggression untrennbar mit Männlichkeit verbinden und wie weit das Männergesetz vom Ficken und Geficktwerden auch in den öffentlichen und politischen Raum ragt.
Um von diesem Punkt den Bogen zum Thema zu schlagen: ich habe gestern ein für treffend gehaltenes Zitat von Michael Klonovsky gelesen: „Wer sich allzu sehr feminisiert, ob Mann oder Land, sollte sich nicht wundern, wenn er schließlich auch gefickt wird.“ (in Verbindung mit-> Wie wäre es mal mit einem Artikel der die deutschen Männer für ihr tolerantes und unterstützendes Verhalten gegenüber Frauen lobt? Eine Ode an den Mann der sich geduldig das ganze feministische Gequatsche anhört um am Ende doch wieder abgewatscht zu werden?)
Alles klar, hm?
Zur Visualisierung der fast automatischen Männerblicke gibt es eine erste Modeidee, die die Stacheln dort aufstellt, wo hingesehen wird (was ich mir als Trägerin zusätzlich unheimlich vorstelle):
Mittlerweile sind es bei Zeit Online 9 Artikel mit insgesamt mehr als 7500 Kommentaren, die Mehrheit der Kommentatoren bemüht rassistische und sexistische Stereotype, eine Diskussion nach der anderen wird geschlossen, weil die On-Red mit dem Löschen der Hetze nicht mehr nachkommt. Das neue Zeit-Online-Konzept der Vorabmoderation bei neuen und bei auffälligen Nutzern kann man getrost in die Tonne treten, es funktioniert nicht.
In Köln rufen Hools, Türsteher, Rechtsradikale über die Social Media zu Mahnwachen und zum-> „Altstadtspaziergang auf, zum Zwecke der-> „Säuberung“ von dunkelhäutigen „Untermenschen„.
Die Ennomane-> Köln
Hannah C. Rosenblatt-> Zu Gewalt legitimierender Gewalt
Hilal Sezgin-> Ich bin es leid
Dreimal: danke, sign.
Stefanie Lohaus und Anne Wizorek-> Die Rape Culture wurde nicht nach Deutschland exportiert, sie war schon immer da
Am Rande-> „Schwule Kommunistensau“ Messerattacke gegen Linken-Politiker in Wismar
Ich bin offenbar noch viel naiver als ich sowieso schon glaubte: war ich doch glatt der Meinung, daß Niederschlagen und 17 zusätzliche Messerstiche unter schwere Körperverletzung bis Mordversuch fallen, vom behandelnden Arzt angezeigt und von der Staatsanwaltschaft als Offizialdelikt verfolgt werden muß und lese nun hier von einer verspäteten Anzeige und einer nun mühevoll zu schließenden Lücke?
Der guten Ordnung halber: das hat sich offenbar anders zugetragen, als Julian Kinzel glauben machen wollte-> POL-HRO: ~ Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Schwerin Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen gegen ´Jungpolitiker´ ein ~
Ein lesenswerter Post von Dunja Hayali in Facebook …
Einen Punkt hat der Kommentar von Christian Geyer in der FAZ-> Prinzip Columbo, nicht Prinzip Tatort
-> mimikama entlarvt ein gefälschtes Bild, verbreitet über ’24h News‘ und angeblich eine Gewaltszene am Silvesterabend in Köln darstellend – auch der dazugehörige Artikel ist lesenswert.
Die spinnen, die Bilderfälscher und Flüchtlingshasser – als gäbe es zu wenig Bilder von Gewaltszenen aus Köln °_O
Der Augstein hat mal wieder recht, wo er recht hat. Mir mißfällt allerdings seine Ferndiagnose minderschwer
Mensch (hier und zu einem großen Teil auch woanders) sollte sich die bigotte Prüderie wieder abgewöhnen!
D.h. Schönheit und deren Betonung durch Kleidung, Frisur etc. hat durchaus eine sexuelle Komponente „die würd ich ned von der Bettkante stoßen (ums mal ganz stumpf auszudrücken ;) )“.
Genauso will ich als Hetero-Mann auch unverfänglich sagen können, daß ein Mann ein hübscher Kerl ist, ohne gleich in die Schwulen-Ecke gedrängt zu werden!
Falls ich mich mal aus Versehen in eine mehrheitlich von Schwulen frequentierte Bar verirren sollte (irgendwo als Landei in ner Großstadt zu Besuch) und mich ein hübscher Kerl anbaggert, sehe ich das als Kompliment!
Mensch sollte auch nicht vergessen, daß es durchaus üblich war, ner Kellnerin in der Kneipe oder bei irgendwelchen Festen beim Bringen vom Bier erst in den Ausschnitt zu glotzen und dann einen Klaps auf den Arsch zu geben.
Ist ned solange her… und passiert immernoch…
Ich habe mal in einer Kneipe gearbeitet, wo in der Karte gut sichtbar zu lesen stand: ‚Das Begrabschen des Personals ist weder im Angebot noch im Trinkgeld inbegriffen‘. War mein angenehmster Kellnerjob ever – es ist nämlich schön, wenn wenigstens der Chef den Kellnerinnen den Rücken stärkt.
Bigotte Prüderei wieder abgewöhnen? Am Arsch, Hugo.
Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß es die eine und die andere geben könnte, die sich auch ungeachtet der Kriterienrampe Ihrer Bettkantenstöße hübsch macht? Um es mal stumpf auszudrücken (und dabei ja nicht zu vergessen: :-) )
„Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß es die eine und die andere geben könnte, die sich auch ungeachtet der Kriterienrampe Ihrer Bettkantenstöße hübsch macht? Um es mal stumpf auszudrücken (und dabei ja nicht zu vergessen: :-) )“
Jo isser, als Kerl glotzt mann dann trotzdem hin! Die Gedanken sind frei, die Umsetzung mit Gewalt nicht!
Und schon beabsichtigtes nicht einverständiges Andatschen ist Gewalt!!!!
Frauen mit Klamotten, die die Brüste betonen; mann schafft es nicht, in die Augen zu gucken ständig, auch wenn er es vermeiden will. Augen Titten Augen Titten… mal beobachten ;) …
Und hinterhergucken wenn die nen schönen Arsch hat und sich damit gut bewegt…
So ein Zelt mit Gitter vor den Augen, weil irgendwie muß die ja auch halbwegs den Herd finden; nuja, äh…
Es gibt einige Läden (als alter Punker), wo Konzerte abgebrochen wurden, weil sich der Schlagzeuger das T-Shirt ausgezogen hat. Weil da könnten sich ja Frauen, die sexuell mißbraucht wurden, „getriggert“ (so heißt das wirklich, ich würds eher flashback nennen) fühlen.
Und beim Karneval in Köln stehen an jeder Laterne fünf Polizisten und verhaften jeden, der jemandin umarmt… (Fasching mag ich eh nicht, wenn ich in Köln oder Düsseldorf leben würde, würde ich zu der Zeit Urlaub machen, mal am Rande.)
Ich finds gut, daß sexuelle Gewalt mittlerweile auch öffentlich thematisiert wird!!!!!!!!!!!!!!!
Ich finds nicht gut, daß so ein Scheiß (im Sinne von Verbrechen, um nicht mißverstanden zu werden) (Hauptartikel) tagtäglich mit sinnlosen Versprechungen, irgendwelchen Schnellschüssen (s.o. Karneval) Vermutungen und z.B. der heutigen BILD-Hauptschlagzeile daß es schwierig ist, Leute abzuschieben, totgelabert wird!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
(BILD beim Einkaufen gesehen.)
Aus Respekt vor den Opfern!
Es ist ein Märchen, daß der Kontent von Kommentaren mit der Zahl der Ausrufezeichen steigt, liebster Lieblingshugo.
Es ist ebenso ein Märchen, daß im rheinischen oder sonstigen Karneval keine sexualisierte Gewalt stattfände, unabhängig von der Zahl von Polizisten/Laternen. Im öffentlichen Raum immer, wenn Alkohol, Arschlöcher, Menschenmenge zusammenkommen. Mir wäre neu, daß Polizei oder Justiz auffällig präventiv dagegen wirken, die sind entweder nicht da oder kommen zu spät: nutzlos. Präventiv dagegen wirken können Menschen, die sich für andere Menschen und gegen Arschlöcher einsetzen, ihnen notfalls auch aufs Maul hauen. Das bleibt btw straffrei und heißt Notwehr.
Noch ein Märchen ist, daß es in der männlichen (mehr als in der weiblichen) „Natur“ läge, das andere Geschlecht mit den Augen ausziehen zu MÜSSEN. Männer können das lassen, selbst Frauen schaffen das meistens.
Läden? Konzerte? Märchen? Über Punk wissen Sie zweifellos mehr als ich, ich nämlich nur von einem-> Feine Sahne Fischfilet-Konzert in Bielefeld, das wegen eines nackigen Schlagzeugeroberkörpers nicht ab-, sondern kurz mal unterbrochen wurde. Da ging’s nicht um Trigger, sondern um Nippel, weibliche sind in der Öffentlichkeit strafbar, männliche nicht. Der liebe Gott hat die Nippel an Frauen drangemacht, um Säuglinge zu ernähren und nicht, um wen auch immer freidrehen zu lassen.
Trigger lösen u.U. Flashbacks traumatischer Erlebnisse aus, das kann sich wie ein gräßlich realistischer Film vor die Realität schieben und ist no fun (von einem Trigger Männernippel habe ich noch nie gehört). Das kann man sowieso und zwar vom Hinterhergepfeife angefangen im Hinterkopf haben: viele Frauen haben Gewalterfahrungen, die man mit unerbetenen „Aufmerksamkeiten“ dauertriggert.
Ganz besonders gern habe ich die Arschlöcher, die sehr genau merken, wenn sie jemanden verunsichern und genau darauf auch aus sind, bei soviel Macht schwillt ja selbst der kleinste beste Freund. Wie gesagt: man kann sich gegen Arschlöcher einsetzen.
Ein bißchen Lese:
Nadia Shehadeh hat zwei lesenswerte Artikel geschrieben, einen für nd-> ‚Angstmacherei mit System‚, den anderen bei Shehadistan-> ‚Arabisch und nordafrikanisch aussehende Menschen™‚
Ein komplett vergewaltigungsfreier Erfahrungsbericht über 3 Stunden am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht von Regina Schleheck (inklusive angeschlossenem Shitstorm), zu finden bei-> WDR1
Radio1 mit einem-> Interview mit einer Kriminologin und Ex-Polizistin über Köln, Polizei, -arbeit, -verlautbarungen etc.
Hätte ich noch Gründe für die Abkehr von der FC benötigt, gäbe es sie gerade im Dutzend billiger-> °_O
Bei bento ein Erklärungsversuch-> Warum gibt es in vielen arabischen Ländern regelmäßig sexuelle Gewalt gegen Frauen? Darin erwähnt-> Shereen El Feki (<-warme Empfehlung!) und-> ‚Sex and the Citadell‚, die ich sowieso schon im Anschlag hatte.
Und ein etwas älteres Interview mit Kübra Gümüşay in der-> SZ
NachtStasi, ick hör Dir trapsen:
Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Bei ihnen wurde nach Polizeiangaben ein Übersetzungszettel Arabisch-Deutsch gefunden. Bei „20 Minuten“ gibt es ein Foto davon.
http://www.20min.ch/panorama/news/story/25961748
Aus einem (ansonsten grauslichen) Artikel der FR
http://www.fr-online.de/politik/silvester-in-koeln–die-vorfaelle-waren-frueh-bekannt,1472596,33476234.html
„Ausgewertete Videos und Berichte verdeckter Fahnder zeichnen mittlerweile das Bild von Raubüberfällen, die der organisierten Kriminalität zuzuordnen sind. Nach Informationen des „Focus“ sollen die meist in Trainingskleidung auftretenden Männer, die sich für ihre Diebstähle und sexuellen Übergriffe am Haupteingang zum Bahnhof postiert hatten, im Gegensatz zu ihren Landsleuten nüchtern gewirkt haben. Die etwa 180 Personen starke „Sportler-Gruppe“, wie sie polizeiintern genannt werde, habe die Zugänge verengt, durch die Frauen zum Bahnhof mussten. Diese Gassen wurden so abgeschirmt, dass Angehörige der Opfer und auch Polizeibeamte nicht mehr eingreifen konnten. Nach KSTA-Informationen hat diese „Abschirmung“ sogar funktioniert, als eine verdeckte Ermittlerin in den Strudel geriet. Obwohl sie mehrfach „unsittlich angefasst“ und versucht wurde, ihre Handtasche zu stehlen, hätten ihre Kollegen nicht einschreiten können, heißt es in einem Behördenpapier.“ (Schlechte Karten für Zivilcourage)
Polizisten haben ggbfs Polizistencourage, keine Zivilcourage.
Aber es wird ja jetzt sowieso alles gut, nachdem man den Herrn Polizeipräsidenten Albers in den einstweiligen Ruhestand versetzt hat^^
Schlechte Karten für Zivilcourage, wenn selbst die beküppelte Uniformcourage nicht eingreifen kann.
Hmnuja, ich las gestern irgendwo, daß die beknüppelte Uniformcourage z.B. mit dem Sichern einer Feuerwehrzufahrt sehr beschäftigt war, weswegen sie jede Hilfe für eine Gruppe bedrängter junger Frauen in ihrer unmittelbaren Nähe für untergeordnet wichtig hielt. Prioritäten sind sozusagen die Mutter der Polizeicourage.
Wenn eine Zivilgesellschaft beschließt, kein Gesetz mehr zu achten, gibt’s auf der ganzen Welt nicht genug Polizei, um sie wieder zu bändigen – umgekehrt verhindert die Zivilgesellschaft und nicht die Polizei sowohl das wie auch viele Verbrechen. Insofern würde ich Zivilcourage immer, überall und jederzeit jeder Polizeicourage überordnen. Nein, nicht zwecks Aufhebung des staatlichen Gewaltmonopols, sondern bei den guten oder auch den schlechten Karten.
Außerdem fange ich an, mich aufgepusteten Informationschnipselchen zu verweigern, mich hat dieser-> Erfahrungsbericht aus der Musel-Sexmobhölle (<-Hilfswort) beeindruckt – angesichts anderer Meldungen kaum zu fassen, hm?
„Wenn eine Zivilgesellschaft beschließt, kein Gesetz mehr zu achten, gibt’s auf der ganzen Welt nicht genug Polizei, um sie wieder zu bändigen – “
Das trifft’s exakt auf den Punkt. Ohne allgemeinverbindlichen Wertekanon keine Zivilgesellschaft – ergo auch keine solche -courage. Wo soll die auch herkommen, bzw. worauf sich stützen? Eine Gesellschaft, deren „Werte“-System rein materiell ausgerichtet ist, und die sich mehrheitlich dem „ANYTHING GOES“ – buchstäblich auf Teufel komm‘ raus – verschrieben hat, braucht nicht ‚rumzuheulen, wenn der dann tatsächlich seine hässliche Fratze zeigt.
Ergänzung: Dann helfen natürlich auch keine hysterischen Forderungen nach neuen Gesetzen oder der wohlfeile Schrei nach härter Anwendung derselben (Stichworte: Staatliche Überwachung, schnellere Ausweisung, etc.). Konsequente Umsetzung und staatsbürgerliches Bewusstsein wären völlig ausreichend.
Hhhmmm. Auch ein persönlicher Einwurf, passend zum Link. Ich betreue seit einiger Zeit ein paar junge Syrer, anfangs mit Deutschunterricht, der dann durch ein nachbarschaftliche Unterbringung in Freundschaft überging. Wir haben Weihnachten gemeinsam verbracht, und morgen werden sie in die höheren Weihen der Fertigung und Verspachtelns von Allgäuer Kässpatzn eingeweiht. Ein normales, selbstverständliches Miteinander. Die Jungs akzeptieren, dass, wenn ich sie besuche, als Best-Agerin strumpfsockig im Schneidersitz, mit Jeans auf ihrem Sofa sitzend, mit ihnen freundschaftlich die hier geltenden Regeln Frauen gegenüber diskutiere. Oder Umgang mit Religion. Oder Arbeitsmarkt, Schulsystem, was auch immer. Akzeptieren ist eigentlich der falsche Begriff, ich erlebe sie wissbegierig, interessiert, lieb, freundlich, höflich, hilfsbereit und aufgeschlossen. Und so benehmen sich alle, die ich bisher kennengelernt habe, und das sind nicht wenige. Und das nicht nur mir gegenüber, der Best-Agerin, sondern auch jungen Mädchen gegenüber, mit denen wir zusammen den Deutschunterricht gestaltet haben. Natürlich haben sie manchmal Kummer und Sorgen, über ihr weiteres Leben hier, ihre Familien daheim. Aber keine Aggression oder Machogehabe, never, ever. Ich kann mir Köln und die sog. Detailschnipsel immer noch nicht erklären.
Und weil das so ist, halte ich auf der untersten Ebene an der kleinteiligen Strategie fest, möglichst viel Zeit dafür aufzubringen, zu unterstützen. Nicht Zivilcourage, sondern einfach ganz normale menschliche Regungen. Ein funktionierendes soziales Umfeld, so die Hoffnung, als bestes Gegenmittel gegen verständlichen Frust über lange Laufzeiten der Asylanträge, miese Unterbringung, unsichere Zukunft uvm.
Wenn man sich die Proportionen ansieht, ca. 80 Mio Deutsche zu 1 Mio Asylsuchenden: Wenn das jeder 80. machen würde, hätten wir vermutlich kaum ein Thema. Von ein paar Arschlöchern hüben wie drüben abgesehen. Ich könnte verzweifeln bei dem Gedanke, dass das nicht möglich sein sollte.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen mit türkischen, kurdischen, libanesischen Jungs so über die Jahre, mitunter erst nach dem Knacken von Macho-Attitüdeleien: wissbegierig, interessiert, lieb, freundlich, höflich, hilfsbereit und aufgeschlossen.
Aber zu den Arschlöchern: ein Freund arbeitet in der Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Bremen und der hat mächtig zu tun mit Ex-Straßenkindern aus dem Maghreb, bzw. nicht nur er, sondern Polizei, Jugendamt, Ausländerbehörde, alle. Er sagt, daß es seit etwa 2 Jahren ziemlich viele Youngster gibt, die seit frühester Kindheit auf der Straße gelebt und im Maghreb und auf oft jahrelanger Odyssee via Italien oder Spanien alles dreimal durch haben, was Kinder niemals erleben sollten und sich entsprechend verhalten. Er sagt, daß deren Kriminalität und Mißachtung jeder Regel, Mißtrauen in jedes Versprechen, Vernachlässigung aller gebotenen Chancen ihm die Zeit nimmt, die er auch für die Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Irak, Libyen bräuchte.
Es gibt in Deutschland kaum ein Konzept, wie mit solchen Jungs überhaupt sinnvoll umzugehen ist, die vielgeschmähte Erlebnispädagogik ist eins davon, z.B. auf Segelbooten, wo sie Struktur, Regelbefolgung und die Bedeutung der eigenen Person fürs große Ganze lernen. Ein anderes ist das ursprüngliche Neuköllner Modell (das aber die Einbindung in eine wenigstens familienähnliche Struktur vorraussetzt), bei dem Justiz, Jugendamt, Ausländerbehörde, Schule, Familie an einem Strang ziehen müssen, die Youngster spätestens 4 Wochen nach Straftat vor einem Richter stehen und für sie schmerzhafte Sanktionen erfahren. Das aber kostet alles Geld und dazu fehlt der politische Wille. Was extrem kurz gedacht ist, weil alles andere VIEL teurer wird, nicht nur in Form von Geld.
Ich wäre null überrascht, wenn die Arschlöcher in Köln und anderswo Ex-Straßenkinder aus den Maghrebstaaten wären.
Wer will in dem Wust von Information/Desinformation zu gesicherten Kenntnissen kommen? Gesetzt es träfe zu:
„Diese Gassen wurden so abgeschirmt, dass Angehörige der Opfer und auch Polizeibeamte nicht mehr eingreifen konnten.“
so handelt es sich um gezielte, organisierte Gewalt und einige V-Männer und ihre Führungsottos bekommen ein Sonderlob und den bronzenen Schlapphut am schwatzrotzgüldenen Band. Die bundesweite Hetze „zwingt“ die hier-stehe-ich-und-kann-nicht-anders-Volksvertreter zu „bedauerlichen aber unvermeidlichen Maßnahmen, die leider auch unschuldige Flüchtlinge treffen könnten“.
Schüsseln zum Waschen der Hände in Unschuld liefert die nächstgelegene Dienststelle des Verfassungsschmutzes.
Im Übrigen befürworte ich ausdrücklich die gnadenlose Ausweisung sämtlicher Sexualstraftäter, die sich im Dienst der katholischen Kirche an Schutzbefohlenen vergangen haben (aktuell wieder die skandalösen Enthüllungen über die jahrzehntelangen Missbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen: wo bleibt hier die öffentliche Empörung?!): Alle diese erbärmlichen Glaubensbrüder sofort in den Vatikan abschieben!! (Geht leider nicht, weil die Aufnahmekapazität dieses Zwergstaats damit uferlos überfordert wäre).
Hier noch ein Info-Link zum #Regensburger Domspatzen-Skandal: http://www.sueddeutsche.de/thema/Regensburger_Domspatzen
Der Haupttatort sexualisierter Gewalt gegen Kinder heißt weder Domspatzen noch katholische Kirche, weder Reformpädagogik, Eliteinternate, Grüne, sondern: Familie.
Und wo bleibt erst dazu die Empörung, inklusive Abschiebebefürwortung und -destination?
„Wenn eine Zivilgesellschaft beschließt, kein Gesetz mehr zu achten, gibt’s auf der ganzen Welt nicht genug Polizei, um sie wieder zu bändigen – umgekehrt verhindert die Zivilgesellschaft und nicht die Polizei sowohl das wie auch viele Verbrechen. Insofern würde ich Zivilcourage immer, überall und jederzeit jeder Polizeicourage überordnen. Nein, nicht zwecks Aufhebung des staatlichen Gewaltmonopols, sondern bei den guten oder auch den schlechten Karten.“
Stimme ich zu, nur ist es einfacher, seine Hände in Unschuld zu waschen und im Zweifelsfalle auf die Verantwortung des staatlichen Gewaltmonopols hinzuweisen. Und zu Zivilcourage gehört z.B. auch, seinen Nachbarn mal zur Brust zu nehmen, wenn mensch mitkriegt, daß der äh seine eigenen Regeln im Umgang mit seiner Familie aufstellt!
Ob und wie die Polizei des in Köln verkackt hat; komischerweise kriegen es die angeblichen Freunde und Helfer auf linken Demos/Spontis meistens sehr gut auf die Reihe…
Hmnuja, die Polizei verkackt nicht immer alles in Köln, der Unterschied zwischen Silvester und den gestrigen Demos: Demos werden angemeldet.
Um das gestrige Pegida-schützt-Frauen-Debakel auch würdigen zu können-> Pegida und Hooligans wollten sich als Beschützer der Frauen aufspielen – heraus kam eine Demo voller Frauenhass und vom großartigen Georg Seesslen allgemein und auf den Punkt-> Heiter predigen glaubende Holzköpfe
Den über 500 Anzeigen steht plötzlich die Aussage einer WDR-Mitarbeiterin gegenüber, die nichts von Übergriffen in der besagten Nacht geseheh haben will. Sie wird von linken Bloggern dazu benutzt, die Mehrzahl der Frauen als Falschanzeigerinnen darzustellen, in wessen Auftrag und Interesse auch immer. Das ist der zweite Skandal. Das Frauenbild, das damit transportiert wird bedient den Kachelmann-Effekt „Frauen sind Lügnerinnen“, wobei ihnen das Risiko einer Gegenanzeige egal zu sein scheint. So ein Blödsinn. Begründet werden derartige Nachanzeigen mit einem Sogeffekt, der Frauen auch dann zu einer Anzeige animiert haben soll, wenn sie „nur“ (Brüderle) verbal attakiert worden sind („Hey Puppe!“). In meinen Augen eine Verhöhnung und Verspottung der Opfer. Und plötzlich gilt für linke Blogger nicht mehr die Unschuldsvermutung für die vermeintlichen Falschanzeigerinnen. Ohne derartige Unterstellungen kommen VTler wohl nicht aus.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=eqxYLW4K4D0
Hallo und willkommen, Altautonomer!
Ich weiß ja nicht, warum eigentlich das Begreifen so schwer fällt, daß es an einem Ort mit mindestens 1000 Menschen auch 1000 u.U. sehr unterschiedliche Wahrnehmungen gibt.
Regina Schleheck schreibt (nicht plötzlich, sondern am-> 4.1.) explizit, daß sie NICHT auf dem Bahnhofsvorplatz oder in der Glashalle war, sondern auf der Hbf-Seite Breslauer Platz. Sie schreibt sinngemäß, daß man die Berichte der Betroffenen unbedingt ernst zu nehmen hat, sich aber nicht unbedingt der Hysterie der brandneuen Frauenrechtler anschließen muß, die von 1000 vergewaltigenden Invasoren fabulieren. Für die Wiedergabe ihrer Wahrnehmung wurde sie mit-> Haßpost und -posts ohne Ende überzogen.
Wer aus welcher Himmelsrichtung was und wen wozu mißbraucht, finde ich derzeit etwas unübersichtlich und warte deswegen mit einem abschließenden Eindruck auch noch ab, bis sich der Meinungspulverdampf zugunsten von Fakten etwas gelegt hat.
Um aber auch noch eine VT beizusteuern: Ich weiß, daß viele Frauen nach sexualisierter Gewalt erstmal Zeit brauchen, bevor sie zur Polizei gehen (oder das bleiben lassen). Was mich trotzdem irritiert, ist der immense Anstieg an Anzeigen nach Polizeigewerkschafter Wendts öffentlicher Verlautbarung am Donnerstag (?), man werde sowieso kaum Täter ermitteln, sie vor Gericht stellen, verurteilen oder gar abschieben können, weil alles viel zu unübersichtlich war und die Kameraüberwachung des Bahnhofvorplatzes qualitätiv so lausig ist, daß sie zur Identifizierung von Personen gar nicht reicht.
Ich wäre nicht allzu überrascht, falls sich noch herausstellen sollte, daß es auch Anzeigen von Frauen gab, die den Kölner Hbf in der Silvesternacht nicht mal von weitem gesehen haben. Sie sagen es: in wessen Auftrag und Interesse auch immer. Und Sie wissen ja, Frauen lügen immer und sowieso^^
Ist die Gesellschaft denn in den letzten Jahren oder Jahrzehnten sexistischer geworden, dame von welt? Ich las das jetzt zweimal irgendwo, es würde immer schlimmer werden. Ich dachte bislang, die Gesellschaft sei auf dem Weg der Besserung, verglichen mit den 1970ern beispielsweise. Oder vorher, wo die Rolle der Frau klarer war und die Kellnerin sich nicht so anstellen sollte. Aber ob es wirklich so war, weiß ich nicht. Man erzählt ja viel.
Ist die Gesellschaft denn in den letzten Jahren oder Jahrzehnten sexistischer geworden, dame von welt? Ich las das jetzt zweimal irgendwo, es würde immer schlimmer werden. Ich dachte bislang, die Gesellschaft sei auf dem Weg der Besserung, verglichen mit den 1970ern beispielsweise.
In den letzten Jahren findet ein Rollback auf allen Ebenen statt (nicht nur im Bezug auf Sexismus) – parallel zum Neoliberalismus, der ja auch Ihnen nicht verborgen geblieben ist…;-)….
Ein paar Beispiele: Ermüdende Zumutung sind endlose und zähe Grabenkämpfe wie z.B. über die rezeptfreie PiDaNa – es war ja bis vor kurzem so, daß nur polnische und deutsche Frauen zu unmündig waren, um das Zeuch eigenverantwortlich anzuwenden, während alle anderen europäischen Frauen ganz offenbar für schlau genug gehalten wurden. Oder die unsägliche Quotendiskussion, die leicht 3 Jahre die Lufthoheit dominierte – mit dem Ergebnis, daß es kein Ergebnis gibt.
Ich finde den maskulistischen Frauenhaß im www mittlerweile sehr erschreckend, nebst selbst erlebten und sehr unschönen Auswirkungen bis in die analoge Welt – Umgangston und gewählte Mittel zur versuchten Mundtotmachung sind wesentlich übler geworden. Tagestip: geben Sie mal #ausnahmslos #falschesgrau bei Twitter ein, viel Vergnügen.
Äußere und eigene Ansprüche an Frauen haben zugenommen, ohne allzu großes Gegengewicht der Entlastung auf den klassischen Frauen-Planchen wie Kindererziehung, Familien- und Hausarbeit, Pflege (Kommunikation, Verantwortungsgefühl für die Stimmung im Bus usw.usw.) – entweder im Privaten unentgeltlich verrichtet oder als Berufe lausig bezahlt.
Frauen unterliegen immer stärker kaum erreichbaren Körper- und Jugendidealen (nein, das wird nicht besser dadurch, daß auch Männer zunehmend mit absurden Körper- und Rollennormen beglückt werden)
Das sind Mühen der Ebene, die Dank der ausgebliebenen Emanzipation der Männer zwar erwartbar waren und sind, was sie aber nicht weniger anstrengend macht.
Oder vorher, wo die Rolle der Frau klarer war und die Kellnerin sich nicht so anstellen sollte. Aber ob es wirklich so war, weiß ich nicht. Man erzählt ja viel.
Die Kellnerin soll sich auch heute nicht so anstellen. Es war ja nicht alles schlecht im Patriarchat^^
Weil es mir eben in die Hände fiel und Sie vielleicht zu einer der Mühen der Ebene interessieren könnte-> Cornelia Koppetsch ‚Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist‘
So als Mensch der nicht Jura studiert hat und es auch nicht als Hobby betreibt; wenn eine Frau von mehreren doof angequatscht und/oder auch noch angedatscht oder schlimmeres wurde, sind das mehrere Anzeigen. Es wird auch seitens der Medien immernoch vermischt, wo einfach „nur“ geklaut wurde.
(Da habe ich wohl ausnahmsweise mal keinen Logikfehler, Lieblingsdame…)
Da bin ich (ebenfalls juristischer Laie) gar nicht mal so sicher – das wird vermutlich zutreffen, wenn die Frau von Kevin, Peter, Paul, Mike, Mohammed und Achmet belästigt wurde und gegen jeden einzelnen eine Strafanzeige stellt.
Ob das bei Anzeigen gegen unbekannt auch so ist, daß die Täterzahl (wenn sie der anzeigenden Frau überhaupt bekannt ist) der Zahl der Strafanzeigen entspricht, glaube ich nicht.
Anders gesagt: ich weiß es nicht und finde es heraus.
Ihr Kommentar war übrigens der genau 1000. in diesem Blog.
So als Mensch der nicht Jura studiert hat und es auch nicht als Hobby betreibt; wenn eine Frau von mehreren doof angequatscht und/oder auch noch angedatscht oder schlimmeres wurde, sind das mehrere Anzeigen.
Laut berufener Auskunft pro Opfer eine Anzeige, unabhängig von der Zahl der Täter.
Es wird auch seitens der Medien immernoch vermischt, wo einfach “nur” geklaut wurde.
Mal den Blick nach oben richten: „Mittlerweile bearbeite die Ermittlungsgruppe Neujahr 653 Anzeigen, wie der Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mitteilte. In etwa 45 Prozent der Fälle werde unter anderem wegen Sexualdelikten ermittelt.“
Unsere brandneuen Frauenfreunde-> https://twitter.com/MOPO24DE/status/689159209234108416
Pegida wurde heute übrigens erfolgreich blockiert. <3
WDR:
Walter van Rossum, Deutschlandfunk (15.07.2016): Silvester in Köln oder Making of Apokalypse 2.0