Nazinachrichten 16.9.2015

Flüchtlingshelfer und Politiker in Angst | Report Mainz | SWR

Neonazi-Partei “Der III. Weg” plant Bundesparteitag am 19. September in Thüringen
Sachsen tendiert weiter nach rechts
Nach „Sieg-Heil“-Rufen, Feuerwehren: Neonazi-Verdacht erhärtet
Far-right Extremists Open “Community Hub” in Glasgow’s East End
Homophober Angriff auf Touristen aus der Schweiz
Zu Besuch bei Rechtsextremen
Unerträglicher Hetzer
Björn Höcke (AfD) bei neurechtem Kongress „Ansturm auf Europa“
NPD findet neuen Geschäftsführer
„Germanische Heilkunde“

Verfassungsschutz hielt NSU für harmlos
NSU-Nebenklage| Aktenschreddern war gestern – überraschende Aktenvermehrung beim Thüringer Verfassungsschutz

Außer Konkurrenz→ SEK-Polizisten randalieren nach Rauswurf Dafür genügte die gestrige Tatsachenbehauptung bei RTL, Krone und Vice von Warnschüssen deutscher Polizisten gegen Flüchtlinge keinem journalistischen Minimalstandard, dazu heute die taz: Reißerische Medienberichterstattung: Wie kam der Warnschuss in die Welt?

20 Kommentare zu „Nazinachrichten 16.9.2015

    1. Gerade die Formulierungen Asylkritiker und besorgte Bürger haben reichlich Eingang in Journalistenschreibe gefunden. Mir gefällt ja die Formulierung besorgniserregende Bürger, geprägt vom kleinen König Kallewirsch.

      Nazis tragen sowieso nicht mehr unbedingt Stiefel/Glatze, sondern alles zwischen eingepisster Jogginghose und Nadelstreifen.

  1. „Mir gefällt ja die Formulierung besorgniserregende Bürger, geprägt vom kleinen König Kallewirsch.“
    Bin zwar kein Wessi, aber der heißt Kalle Wirsch ;).

    „Früher“ (in den 90ern) guckte ich eher auf Leute mit Turnschuhen, gekrempelten Billig-Jeans und grünen Bomberjacken. Haarschnitt eher Militär. Bis auf den Haarschnitt alles in sonstwo zusammengestrickt…
    „Heute“ ist das halt komplizierter, blöderweise. Sprich, um sich den Weg zum Rennen auszusuchen muß mensch auch noch genauer hinschauen!!!

  2. Hab grade mit nem Freund telephoniert, der Nazischeiß wird 90er reloaded. Mit dem kleinen Unterschied, daß die alten Knacker, die von den alten Zeiten labern, mehr oder weniger weg vom Fenster sind (zu einem überwiegenden Teil biologisch, das 3. Reich ist halt schon 70 Jahre Geschichte). Die NPD hat auch nicht mehr viel zu melden, bei den sich vernetzten Kameradschaften haben halbwegs junge Leute das Sagen. Ein paar Ältere wie z.B. Worch spielen halt auch noch mit.
    Wenns nen Guiness-Rekord auf die Anmeldung von Demos gäbe, den hätte wohl Letzterer…

  3. Heute einen gesehen: http://www.outbreak-of-crime.de/Maenner/Jogginghosen/Ostdeutschland-81/Jogginghose-Ostdeutschland-ACAB-Fightwear-S-XXL.html
    Mal wieder das schrifttechnisch, was ein bekanntes us-amerikanisches Schreibprogramm kann, aber die Leute nicht checken, daß es ned Fraktur ist. Birne, irgendein Shirt von ner Fascho-Band, habe ich leider im Vorbeifahren in der hier nächstgelegenen Kleinststadt nicht richtig erkannt, aber der Ähr äh Lorbeerkranz mit ner 88 drin war vorne (Fred Perry rotiert wohl die ganze Zeit in seiner Kiste…). Ich achte da auch lieber auf den Verkehr als nochmal länger in den Rückspiegel zu sehen…
    Den Mittelfinger habe ich natürlich gezeigt.
    Ich will weiß Gott nicht den Helden hier geltend machen, an ihren Farben sollt Ihr sie aber erkennen!!!!! Zu Fuß grins ich solche Penner an und lache… und natürlich gucke ich, wohin ich rennen kann…

  4. -> Thüringer AfD demonstriert gemeinsam mit Neonazis – eine Auswahl
    -> Rechte Attacke auf Flüchtlingsfamilie
    -> Anschlag auf Linke-Büro in Freital
    -> Wer hier geflüchtet ist, bestimmen immer noch wir – Über die Figur des falschen Asylsuchenden
    -> Neonazis: Freiheit für Rechtsaußen

    Die Neonazis in der DDR waren kein versprengter Haufen, sondern eine gut organisierte Szene, die mehr als 15.000 Anhänger zählte, darunter 1000 „gewaltbereite“. Seit 1983 hatte sich die Zahl rechtsextremer Gewalttaten verfünffacht. Es gab Sprengstoffanschläge durch Neonazis auf Betriebe, Mordanschläge auf Ausländer in der ganzen DDR, Schändungen jüdischer Friedhöfe, Hakenkreuzschmierereien. Einzelne Kontakte zu Nazi-Parteien aus der BRD bestanden, vor allem in Berlin. Doch lebensfähig war die Szene auch ohne Westhilfe.

    Das Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung ermittelte, dass sechs Prozent der DDR-Jugend sich zur Skinszene bekannten oder mit ihr sympathisierten, 30 Prozent hießen rechte Aktionen gut. Jeder achte Jugendliche fand, „der Faschismus hatte auch gute Seiten“.

    Die DDR-Führung war schockiert – und verschloss die Erkenntnisse im Giftschrank, löste die „AG Skinhead“ auf. Neonazis erhielten wieder mal freie Fahrt.

    Es war nicht das letzte Mal. Als 1989 die Mauer fiel, waren unter den ersten Aufbauhelfern, die nach Osten kamen, Funktionäre westdeutscher Neonazi-Parteien. Sie fanden einen fruchtbaren Acker, den sie mit reichlich organisatorischer und finanzieller Hilfe erfolgreich bestellten. Der Westen brachte Geld und Erfahrung, der Osten die Fußtruppen für die Kameradschaften – und die Wähler.

    Umso frappierender war die Reaktion bundesdeutscher Sicherheitsbehörden, als der ehemalige „AG Skinhead“-Leiter Wagner ihnen nach der Wende die Lage im Osten schilderte. Auch sie hielten seine Zahlen für übertrieben und blieben untätig – während die Nazi-Strukturen sich festigten. „Ostdeutschland brauchte Investoren“, sagte Wagner später, „da störten Berichte über militante Nazis.“

    Die Nazi-Szene nutzte die Untätigkeit, um in die Zivilgesellschaft vorzudringen. Mit Projekten für Kinder, Jugendliche, Arbeitslose fand sie im Osten ein Publikum, vor allem dort, wo man mit der neuen Freiheit keine Erfolgserlebnisse, sondern eher wirtschaftlichen und sozialen Abstieg verband.

  5. „Das Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung ermittelte, dass sechs Prozent der DDR-Jugend sich zur Skinszene bekannten oder mit ihr sympathisierten, 30 Prozent hießen rechte Aktionen gut. Jeder achte Jugendliche fand, „der Faschismus hatte auch gute Seiten“.“
    Keine Ahnung, wie die jetzt „Jugend“ alterstechnisch eingegrenzt haben, aber im „Westen“ sah/sieht die Situation wohl zahlentechnisch ähnlich aus, wenn wir jetzt von den äh „Urdeutschen“ ausgehen.
    Dagegensein ist das Privileg der Jugend, die meisten denken halt doch irgendwann nach!
    Ich kenne einige Leute, denen ich auch schon ins Gesicht gesagt habe: „Zum Glück bist Du bei uns Punkers/nichtrechten Skins gelandet“…

    1. Keine Ahnung, wie die jetzt “Jugend” alterstechnisch eingegrenzt haben, aber im “Westen” sah/sieht die Situation wohl zahlentechnisch ähnlich aus, wenn wir jetzt von den äh “Urdeutschen” ausgehen.

      Ich schätze mal, Jugend geht bis 25. Daß die Situation im Westen zahlentechnisch ähnlich ausgesehen hat, glaube ich für die Vor- und die unmittelbare Nachwendezeit nicht. Im Westen waren NPD-Wähler und Nazistrippenzieher unpopuläre alte Männer (gilt auch für die Rechtsradikalen in der CDU/CSU) und es gab nicht nur die zu treffende Entscheidung wie im Osten, entweder „Zecke“ oder Nazi. Sondern die zwischen Popper, Hippie, Punk, Rocker usw. Skinheads im Westen waren nicht notwendigerweise Nazis, sondern kopierten die bunte britische Skinheadszene. Dagegensein im Westen vor der Wende war Widerstand gegen Atomkraft, Rüstung, Startbahn-West, Immobilenspekulation in Form von Hausbesetzungen. Meine Generation (ich war zur Wende 27) ist den 68ern hinterhergeschissen, wir hatten die ersten 68er auf dem Marsch durch die Institutionen als Lehrer. Es gab sehr viel mehr linke als rechte Subkultur.

      Nein, es war nicht alles gut im Westen^^ Aber: die NPD saß zuletzt in den späten 60ern in westdeutschen Länderparlamenten, die waren unwichtig. Ein bißchen Blut-und-Boden-Pack tauchte bei Gründung der Grünen auf und wanderte zur ÖVP und Republikanern ab (beide später gegründet).
      Das heutige Maß an Rassismus gegen Nicht-Urdeutsche gab’s definitiv nicht, mit denen saßen wir in der Schule, das waren unsere Freunde und Kumpel. Das hat sich nach Bundesländern unterschieden, in z.B. NRW gab es wesentlich mehr „Gastarbeiterkinder“ als in z.B. Bayern (wo die Unterscheidung zwischen Trachtenverein und Hippie zu treffen war).

      Daß die Nazis hip wurden, ist eine Nachwendeentwicklung und einer der Gründe, warum ich manchmal so Heimweh nach der gemütlichen Vorwende-BRD habe. Zweifellos ist es so, daß die Ostnazis nach der Wende von Westnazis mit Geld und Organisation unterstützt wurden: eine Wiedervereinigung der speziellen Art. Aber: Nazidenke, -musik, -outfits waren im Vorwendewesten denkbar unpopulär. Das änderte sich mit den Pogromen der frühen 90er, mit deren milder juristischer Ahndung und mit dem „Asylkompromiss“. Der war ein katastrophales politisches Signal von „Du darfst“ und „Nimm zwei“.

  6. „Daß die Situation im Westen zahlentechnisch ähnlich ausgesehen hat, glaube ich für die Vor- und die unmittelbare Nachwendezeit nicht. Im Westen waren NPD-Wähler und Nazistrippenzieher unpopuläre alte Männer (gilt auch für die Rechtsradikalen in der CDU/CSU) […]“
    Tschuldigung, liebe Dame, aber da widersprech ich! Die FAP, die Wikingjugend etc. wurden zwar irgendwann verboten, die Leute haben dann aber keine Däumchen gedreht und Leute wie der erwähnte Worch sind immernoch aktiv!
    Der war zu der Zeit jung. Was da immernoch in diversen Burschenschaften die ganze Zeit gelaufen ist, etc. pp. .
    Kühnen ist auch noch an AIDS verreckt, die blöde Schwuchtel…

  7. Das „blöd“ nehme ich zurück, dafür sind dem viel zu viele hinterhergerannt!
    Das erste Buch von dem Ingo Hasselbach ist da zu empfehlen, gibts wohl in jeder Öffentlichen Bibliothek in diesem Land.
    Liebe Dame, ich habe durchaus ein Problem damit, daß immer auf den „Osten“ gezeigt wird, wenns um im weitesten Sinne Rechtsradikale geht. „Bei uns gibt es ja sowas nicht“ fingerzeig gen „Osten“
    Daß es hier nach ’89 nen Zacken schärfer lief, weiß ich selbst!!!
    Daß die im weitesten Sinne Rechtsradikale nach ’89 in ganz Deutschland einen großen Aufwind bekommen haben ist auch klar.
    Ich würde das Pferd mal von hinten aufzäumen und z.B. Leuten, die in ihren Kleingärten die deutsche Fahne vor sich hingammeln lassen, anzeigen. In z.B. Norwegen gibt es da ein Gesetz dazu, wann das Ding vor dem Haus hängen darf und um 6 abends muß das Teil wegsein!!!
    Ich bin kein Freund von irgendwelchen Flaggen und der Polizei, aber wenn ich mal sehr viel Langeweile haben sollte, glotz ich mal nach so nem Gesetz hier und fick die an!
    (Gegen Menschen, egal mit wem sie zusammensein wollen, hab ich erstmal nix, nur mal für die Öffentlichkeit ;) )!!!!!!!!!!!!

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